Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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      »Das ist lieb von euch«, freute sich Sebastian. »Aber ihr helft mir schon, indem ihr mich hier bei euch aufnehmt.«

      »Aber Sie werden mobil sein müssen«, warf Richard ein. »Wir können Ihnen ein Auto zur Verfügung stellen, damit sind S’ unabhängiger.«

      Pfarrer Trenker nickte nachdenklich.

      »Das stimmt natürlich«, meinte er. »Ich hab’ erst überlegt, ob ich mit dem Auto herfahren soll, den Gedanken dann aber verworfen und die Bahn genommen. Aber du hast natürlich recht, Richard. Hier vor Ort wär’ es schon angenehmer, einen Wagen zur Verfügung zu haben. Ich nehm’ euer Angebot dankend an.«

      *

      Der Rechtsanwalt empfing den Geistlichen in seinem Büro.

      »Kommen S’, Hochwürden, nehmen S’ Platz«, sagte Dr. Remmler mit einem freundlichen Lächeln. »Kann ich Ihnen etwas anbieten? Einen Kaffee vielleicht?«

      Nach dem ausgiebigen Mittagessen in der Villa und einem langen Spaziergang durch den herrlichen Park, war Sebastian aufgebrochen. Mit dem Auto, das Richard Anzinger ihm überlassen hatte, war er schnell zur Kanzlei Remmler gelangt.

      »Da sag’ ich net nein«, erwiderte er auf die Frage des Anwalts.

      Nachdem eine der drei Mitarbeiterinnen der Kanzlei den Kaffee hereingebracht hatte, kamen die beiden Männer auf das Problem zu sprechen.

      »Also, ich hab’ Ihnen hier die Adresse aufgeschrieben«, sagte Dr. Remmler und reichte Sebastian einen Zettel. »Aber, wie schon gesagt, eine Angela Hofmeister ist in München net gemeldet.«

      Sebastian nahm den Zettel und steckte ihn ein, nachdem er einen kurzen Blick darauf geworfen hatte.

      »Nun, immerhin ist’s ein kleiner Anhaltspunkt, hoffentlich erfahr’ ich dort mehr«, meinte er.

      »Ich wünsch’ es Ihnen jedenfalls«, nickte der Anwalt.

      Der Seelsorger erklärte, warum er die Sache selber in die Hand nehmen wollte, und Dr. Remmler zeigte vollstes Verständnis dafür.

      »Ich wünsch’ Ihnen Glück und hoff’, daß sie Angela Hofmeister finden«, sagte er, als Sebastian sich später verabschiedete.

      Auf dem Stadtplan, den Richard ihm mitgegeben hatte, suchte Sebastian die Straße heraus, in der Katharina zuletzt gewohnt hatte. Sie lag am südlichen Stadtrand Münchens, und es gab eine Menge Hochhäuser dort. Der Geistliche stellte das Auto ab und stieg aus. Gerade, als er die Tür abschloß, knallte etwas gegen den linken Hinterreifen, prallte ab und traf Sebastian am Bein.

      Auf der Wiese vor dem Hochhaus tobte eine Horde Kinder. Als ihr Ball jetzt den Mann getroffen hatte, blieben sie mucksmäuschenstill stehen und schaute herüber.

      Sebastian schmunzelte. Er hatte den Ball aufgehoben und hielt ihn in der Hand.

      Die Kinder blickten betreten. Wahrscheinlich rechneten sie mit einem Donnerwetter.

      »Na, wer von euch ist für die Bayern?« rief der Mann ihnen statt dessen zu.

      Zehn, zwölf Hände ruckten gleichzeitig hoch.

      »Dann übt mal weiter«, lachte der Seelsorger und kickte den Ball zu ihnen.

      »Mensch, hast du einen Schuß«, rief einer der Buben anerkennend. »Magst’ net mitspielen?«

      »Wenn ich Zeit hätt’, gern«, antwortete Sebastian. »Leider geht’s net.«

      Er war inzwischen zu ihnen her­übergeschlendert und beugte sich zu ihnen.

      »Sagt mal, ihr wohnt doch alle hier, oder?« fragte er.

      Die Buben nickten.

      »Könnt’ ihr mir denn auch sagen, wo die Frau Katharina Hofmeister gewohnt hat?«

      Die Kinder sahen sich fragend an, nur einer hob die Hand.

      »Da drüben, in der Nummer elf«, sagte er eilig. »Sie war unsere Nachbarin, aber sie lebt net mehr, die Frau Hofmeister.«

      »Ja, ich weiß«, nickte Sebastian. »Aber kannst’ mir vielleicht verraten, wo ihre Tochter hingezogen ist? Du hast doch die Angela auch gekannt?«

      Der Bub mochte vierzehn Jahre alt sein und hieß Max Brechtler. Wie sich herausstellte, erinnerte er sich noch gut an die Familie Hofmeister. Aber wohin die Tochter gezogen war, vermochte er nicht zu sagen.

      »Fragen S’ meine Mama«, schlug er vor. »Die weiß vielleicht was darüber.«

      »Das ist eine gute Idee«, nickte Sebastian. »Ist die Mama denn zu Haus’?«

      »Ja. Sie müssen mit dem Aufzug fahren, in den achten Stock, und bei Brechtler klingeln.«

      »Ich danke dir«, sagte Sebastian erfreut und strich dem Buben über den Kopf.

      Während die Kinder weiter umhertobten, betrat der Geistliche das Treppenhaus und stieg in den Aufzug. Im achten Stock gab es sechs Wohnungen, Sebastian fand die der Familie Brechtler am Ende des Laubenganges und drückte den Klingelknopf. Eine Frau öffnete und schaute ihn fragend an. Da der Bergpfarrer nicht seine Soutane trug, schien sie in ihm einen Vertreter oder Zeitschriftenwerber zu vermuten. Ihr Gesichtsausdruck war entsprechend unwillig. Doch der Ausdruck änderte sich gleich, als der fremde Mann seinen Namen nannte.

      »Grüß Gott, ich bin Pfarrer Trenker aus St. Johann«, stellte sich Sebastian vor. »Frau Brechtler, entschuldigen S’ die Störung, ich hätt’ da ein paar Fragen wegen einer früheren Nachbarin von Ihnen, der Frau Hofmeister.«

      *

      »Kommen S’ doch herein, Hochwürden«, bat die Mutter des Buben ihn in die Wohnung.

      »Ich will aber net stören.«

      Annette Brechtler schüttelte den Kopf.

      »Das tun Sie net«, erwiderte sie und ließ Sebastian Trenker eintreten.

      Es war eine Vierzimmerwohnung, wie sie für solche Hochhaussiedlungen typisch war. Vom Flur ging es nahtlos in den Wohnbereich über. Die Frau bat den Besucher, Platz zu nehmen.

      »Ja, das war eine schlimme Geschichte damals, mit der Kathie«, begann sie das Gespräch.

      »Sie kannten sie näher?«

      »Na ja, ein bissel besser, als es unter Nachbarn üblich ist schon«, nickte Annette Brechtler.

      Sie deutete auf die Wand zur Nachbarwohnung.

      »Da gleich nebenan haben s’ gewohnt«, fuhr sie fort. »Wir haben uns immer gut verstanden, Geburtstage und Silvester zusammen gefeiert.«

      »Woran ist Kathie denn gestorben?« fragte Sebastian.

      »War sie sehr krank?«

      »Ja, sie hatte ein schwaches Herz«, nickte die Frau. »Einige Male war sie deshalb schon im Krankenhaus gewesen. Das war noch, bevor der Walter, ihr Mann, verunglückte.

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