Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 8 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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sich bitte keine Umstände«, wehrte Sebastian ab. »Ich will Sie auch gar net lang’ aufhalten.«

      »Ach, Hochwürden, wissen S’, ich komm’ net mehr so oft unter die Leute«, erwiderte Elvira Wirtmeyer. »Da freu’ ich mich über jeden Besucher.«

      Sie ließ sich nicht davon abhalten, Kaffee zu kochen und servierte dazu einen Teller mit selbstgebackenen Keksen.

      »Greifen S’ mir zu«, forderte sie Sebastian auf. »Die hat die Angela gebacken.«

      »Sie ist Ihre Mieterin?«

      »Ja, als mein Mann und ich das Haus vor dreißig Jahren bauten, da hatten wir noch die Hoffnung, Kinder zu bekommen und haben gleich entsprechend groß geplant.«

      Sie setzte sich dem Besucher gegenüber.

      »Na ja, leider ist nix draus geworden, und nachdem mein Mann vor ein paar Jahren verstarb, da hab’ ich die oberen Räume vermietet, damit ich net ganz so einsam bin.«

      Die alte Dame trank einen Schluck Kaffee. Dann beugte sie sich über den Tisch und lächelte.

      »Wissen S’, mit der Angela hab’ ich einen rechten Glücksgriff getan«, fuhr sie fort, zu erzählen. »Wir haben uns gleich von Anfang an verstanden. Es ist nur schad’, daß das Madl immer noch keinen Mann gefunden hat, der zu ihm paßt. Dabei ist die Angela eine wunderhübsche Frau und zusammen wohnen könnten s’ hier auch. Platz ist genug.«

      Sebastian nahm diese Mitteilung mit einer gewissen Erleichterung auf. Daran, daß Angela Hofmeister möglicherweise gebunden sein könnte, hatte er auch schon gedacht. Unter solchen Umständen wäre sie vielleicht gar nicht bereit gewesen, in die Heimat ihrer Mutter zurückzukehren.

      »Sie sagten, es geht um eine Familienangelegenheit?« erkundigte sich Elvira Wirtmeyer. »Ich will ja net neugierig sein – aber soweit ich weiß, hat die Angela gar keine Verwandten mehr…«

      »Das mag vielleicht inzwischen stimmen«, erwiderte der Seelsorger. »Wenn sie keine Verwandten väterlicherseits mehr hat. Aber bis vor ein paar Wochen lebte der Vater ihrer Mutter noch. Deshalb such’ ich sie ja.«

      Die alte Dame war nicht weniger verwundert, als Annette Brechtler, als sie das hörte.

      »Also, davon weiß die Angela bestimmt nichts«, sagte sie kopfschüttelnd.

      »Das will ich Ihnen gern’ glauben«, sagte Sebastian. »Aber es ist so. Angelas Mutter ist vor über zwanzig Jahren von daheim fortgelaufen und hat den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen. Über die Gründe kann ich Ihnen nichts sagen, die bleiben mir selbst verborgen. Und ich vermute, daß Katharina Hofmeister nie mit ihrer Tochter darüber gesprochen hat. Das Madl kann also gar net wissen, daß der Großvater bis vor kurzem noch lebte.«

      »Dann hat die Angela wohl geerbt…?«

      »Ja, sie ist die einzige noch lebende Nachfahrin des alten Urban Ahringer und hat damit Anspruch auf das Erbe, den Ahringerhof im Wachnertal.«

      »Ach, du liebe Güte! Dann wird sie wohl dort hinziehen?«

      Der Geistliche zuckte die Schultern.

      »Ich hoff’ es jedenfalls. Es ist ein sehr schöner Hof, den zu erhalten sich lohnt, und eine Bäuerin wird dort dringend gebraucht.«

      »Aber die Angela versteht doch gar nix von der Landwirtschaft.«

      »Das läßt sich lernen«, meinte Sebastian zuversichtlich. »Außerdem ist da noch ein tüchtiger Knecht.«

      »Hm«, meinte Angelas Vermieterin, »dann muß ich mich wohl mit dem Gedanken vertraut machen, daß ich früher oder später nach einem neuen Mieter Ausschau halten muß.«

      »Wahrscheinlich schon. Aber bestimmt werden S’ jemanden finden, mit dem Sie genauso gut auskommen, wie mit der Angela.«

      Der Bergpfarrer schaute auf die Uhr.

      »So, jetzt hab’ ich Ihre Zeit aber genug in Anspruch genommen«, sagte er und stand auf. »Ich fahr’ jetzt in die Stadt und schau’ mich mal in dem Kaufhaus um. Am Abend komm’ ich dann noch mal vorbei.«

      Elvira Wirtmeyer erzählte ihm, in welchem Kaufhaus Angela Hofmeister arbeitete, und wenig später stand Sebastian Trenker in der Herrenmodenabteilung des Kaufhauses, in der Nürnberger Innenstadt.

      »Kann ich Ihnen behilflich sein, Hochwürden?« sprach ihn eine Verkäuferin an.

      An seinem Priesterkragen mußte sie erkannt haben, daß es sich bei dem Kunden um einen Geistlichen handelte. Sebastian Trenker schüttelte lächelnd den Kopf.

      »Vielen Dank. Ich schau’ mich nur ein bissel um.«

      Er hatte die junge Frau genauer betrachtet. Auf einem Schildchen, das sie trug, stand ihr Name – Angela Hofmeister.

      Einen Moment zögerte er.

      Sollte er sie gleich ansprechen? Oder war es besser, bis zum Abend zu warten, wenn sie zu Hause war?

      Sebastian entschied sich für das Letztere und fuhr mit der Rolltreppe wieder nach unten.

      *

      »Hast jetzt auch gleich Feierabend?« fragte Angela eine Kollegin.

      Tina Bachmann schüttelte betrübt den Kopf.

      »Leider net«, erwiderte sie. »Ich hab’ Spätdienst.«

      Die seit einiger Zeit eingeführten neuen Ladenöffnungszeiten hatten auch unter den Angestellten des Kaufhauses zu heftigen Diskussionen geführt. Nicht wenige, vor allem verheiratete Frauen, deren Familien zu Hause warteten, waren dagegen, daß erst um zwanzig Uhr geschlossen wurde. Allerdings fanden sich auch andere, die bereit waren, die Spätdienste zu übernehmen. Auch Angela Hofmeister gehörte dazu. Im Wechsel arbeitete sie mal in der Frühschicht oder begann ihren Dienst erst am Mittag.

      Mit Christina Bachmann verband sie eine lockere Freundschaft. Sie arbeiteten nicht nur zusammen, sondern trafen sich auch mal außerhalb der Arbeitszeit.

      Die beiden Frauen saßen im Pausenraum und verschnauften bei einer Tasse Tee.

      »Schade«, meinte Angela zu der Freundin, »ich wollt’ dich eigentlich heut’ ins Kino einladen.«

      »Aufgeschoben ist net aufgehoben«, lachte die blonde Tina und nahm sich eines von den Plätzchen, die Angela mitgebracht und auf den Tisch gestellt hatte. »Lecker!«

      »Freut mich, daß es dir schmeckt. Die Frau Wirtmeyer mag sie auch sehr gern.«

      »Hast’ schon was am Wochenend’ vor?« wollte Tina wissen. »Wir könnten zusammen schwimmen gehen oder den Kinobesuch nachholen. Hast’ Lust?«

      Die junge Frau nickte.

      »Machen wir.«

      Sie schaute auf die Uhr und seufzte.

      »Ich fürcht’, wir müssen wieder«, sagte sie. »Na ja, die zwei Stunden werd’ ich auch noch rumkriegen. Hoff’ ich jedenfalls.«

      »Was

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