Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 104

Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

erkundigte sie sich. »Bestimmt haben S’ ja schon im Reisebüro erfahren, was man im Wachnertal alles unternehmen kann.«

      Regina Werneke nickte.

      »Vor allem würd’ ich gern’ eine Bergtour machen«, sagte sie. »Ich hab’ extra Wanderkleidung und Stiefel mitgebracht.«

      Das kam Ria sehr entgegen.

      »Fragen S’ doch mal unseren Herrn Pfarrer, ob er Sie mitnimmt«, schlug sie vor.

      »Hochwürden arbeitet als Bergführer?« wunderte sich Regina.

      »Nein, natürlich net«, antwortete Ria lachend. »Aber er ist sehr oft auf Tour, und net selten begleiten ihn Urlauber.«

      Die Pensionswirtin beugte sich schmunzelnd vor.

      »Wissen S’, Hochwürden wird auch Bergpfarrer genannt, weil er sich da droben auskennt wie kein zweiter. Schon seit frühester Jugend ist er aufgestiegen und hat jeden Pfad, jeden Berg erkundigt.«

      »Ach ja«, fiel ihr ein, »der Herr Brammer hat erzählt, daß er öfter mit Pfarrer Trenker aufgestiegen ist. Ich hatte das ganz vergessen.«

      Regina versuchte, sich an den Geistlichen zu erinnern. Während sie noch benommen auf der Straße stand, war er ja hinzugekommen. Allerdings war sie da noch so verwirrt, daß sie kaum jemanden anderen als Wolfgang Burger wahrgenommen hatte. Aber sie erinnerte sich an den schlanken, großgewachsenen Mann, dessen Gesicht leicht gebräunt war. Er hatte eine sportliche Figur, und wären da nicht das kleine Kreuz am Revers seiner Jacke, und der Priesterkragen gewesen, dann würde sie ihn wohl eher für einen Schauspieler oder prominenten Sportler gehalten haben, als anzunehmen, daß es sich bei ihm um den Pfarrer handelt.

      »Ich wollt’ morgen die Kirche besichtigen, von der Sie so geschwärmt haben«, nickte Regina. »Bei der Gelegenheit kann ich Hochwürden auch gleich die Grüße ausrichten, die Herr Brammer mir aufgetragen hat.«

      Regina trank ihren Kaffee aus, bedankte sich, schüttelte aber ablehnend den Kopf, als Ria nachschenken wollte.

      »Sonst kann ich net schlafen«, sagte sie. »Ich bin sowieso noch ganz aufgekratzt. Es wird wohl ohnehin noch dauern, bis ich Ruhe find’?«

      Sie stand auf und verabschiedete sich.

      »Wenn S’ Lust haben, dann können S’ morgen mit mir zu Mittag essen«, lud Ria Stubler sie ein.

      Die Pensionswirtin blinzelte ihr zu.

      »Das schont die Urlaubskasse ein bissel.«

      »Herzlich gern«, freute sich die Krankenschwester und wußte, daß sie eine Freundin gefunden hatte.

      Als sie später in ihrem Zimmer auf dem Bett lag, da waren ihre Gedanken allerdings ganz woanders. So lange Zeit hatte sie sich dagegen gewehrt, sich in einen Mann zu verlieben, daß sie schon geglaubt hatte, das wäre ein ganz normaler Zustand. Daß dem nicht so war, merkte sie jetzt, wo Wolfgang Burger ihr überhaupt nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte. Regina seufzte tief auf, und es dauerte noch sehr lange, bis sie endlich in den Schlaf fand.

      *

      Der junge Bauer hatte noch einen Moment in seinem Wagen gesessen, bevor er nach Hause fuhr. Er hatte das Gefühl, ganz durcheinander zu sein und nicht mehr richtig denken zu können. Die Begegnung mit der hübschen Krankenschwester hatte ihn umgehauen – anders konnte er es nicht nennen.

      Während er am Stammtisch saß, glaubte er, ihren Blick in seinem Rücken zu spüren, und jedesmal, wenn er sich umdrehte, sah sie ihn lächelnd an. An dem Gespräch mit den anderen hatte er sich kaum beteiligt und so wußte er auch gar nicht genau, was sie sich eigentlich ausgedacht hatten, um dem Brautpaar einen Streich zu spielen. Aber das interessierte ihn auch gar nicht mehr so richtig. Zum ersten Mal in seinem Leben war Wolfgang Burger bis über beide Ohren verliebt, und da war ihm alles andere egal.

      Wie nicht anders erwartet, war seine Mutter noch auf. Maria Burger würde niemals ins Bett gegangen sein, solange ihr Sohn noch nicht zu Hause war! Sie saß in der Wohnstube und blätterte in einem Fotoalbum.

      »Da bist’ ja endlich«, begrüßte sie ihn.

      »Warum bist’ denn net schlafen gegangen?« fragte Wolfgang kopfschüttelnd. »Es ist doch schon spät.«

      »Ach, Wolferl, du weißt doch, daß ich keine Ruh’ find’, wenn du net daheim bist. Wie war’s denn?«

      Der junge Bauer zuckte die Schultern.

      »Wie soll’s schon gewesen sein?« gab er zurück. »Halt wie immer.«

      Seine Mutter schaute ihn forschend an. Sie konnte sich nicht des Eindrucks erwehren, daß er anders war als sonst, wenn er aus dem Wirtshaus kam. Sie hob schnuppernd die Nase.

      Nein, getrunken hatte er wohl nicht. Jedenfalls nahm sie keine Alkoholfahne wahr.

      »Ist was?« fragte er irritiert.

      »Nein«, schüttelte die Altbäuerin den Kopf. »Du bist nur so anders…«

      Ihr Blick war immer noch forschend.

      Was war es nur, das ihr an ihm so merkwürdig vorkam?

      Maria deutete auf das Fotoalbum.

      »Ich hab’ mir die alten Bilder angeschaut«, sagte sie. »Was warst du doch für ein hübscher Bub!«

      Mutterstolz sprach aus ihren Worten.

      »Ach, und heut’ net mehr?« fragte er augenzwinkernd.

      »Doch!« versicherte sie schnell. »Ein gar fescher Bursch’ bist geworden.«

      Sie strich über das Album.

      »Wird Zeit, daß ein paar neue Fotos dazukommen.«

      »Warum net? Ich kann ja bei Gelegenheit ein paar machen.«

      »Das mein’ ich net«, antwortete Maria Burger. »Ich red’ von Hochzeitsfotos…«

      Wolfgang wollte sich gerade hinsetzen, weil er annahm, daß die Unterhaltung sich noch ein wenig hinziehen würde. Zuweilen kam es vor, daß seine Mutter das Bedürfnis hatte, über die alten Zeiten zu sprechen. Immer dann, wenn sie das Album aus dem Schrank kramte.

      Doch jetzt war dem jungen Mann nicht nach einem Gespräch zumute. Zumindest nicht, wenn es solch eine Wendung nahm.

      »Das hat doch noch Zeit«, meinte er und wollte die Stube verlassen.

      Seine Mutter hielt ihn zurück.

      »Das hat’s eben net«, insistierte sie. »Ich bin net mehr die Jüngste, und bevor ich dem Vater nachfolg’, will ich dich in guten Händen wissen.«

      Was sie darunter verstand, wußte er nur zu gut.

      »Mutter, ich hoff’, daß es bis dahin noch recht lang hin ist«, sagte er. »Ich hab’ jedenfalls net die Absicht, in der nächsten Zeit zu heiraten.«

      In Gedanken ertappte er sich allerdings dabei, wie er an die hübsche, junge Frau

Скачать книгу