Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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bist’ denn so abweisend?« fragte er und legte seinen Arm um ihre Taille.

      Franzi richtete sich auf. Ihre Augen funkelten ihn an.

      »Laß das!« fauchte sie böse. »Was fällt dir eigentlich ein?«

      Tobias lächelte und hielt sie weiter umfangen.

      »Jetzt hab’ dich net so«, meinte er und grinste. »Ein Busserl oder zwei, das tut doch net weh. Du weißt doch, wie sehr ich dich mag.«

      »Ich dich aber net«, gab sie zurück. »Gleich läßt mich los oder du bekommst eine Watschen!«

      Der Knecht dachte gar nicht daran. Er zog sie zu sich, und sein Mund näherte sich bedrohlich ihren Lippen. Franzi holte aus, und ihre Hand klatschte in sein Gesicht.

      Überrascht ließ er sie los und rieb sich die Wange. Dann verzog er den Mund zu einem spöttischen Lächeln.

      »Machst dir wohl immer noch Hoffnung auf den Wolfgang, was?« höhnte er. »Aber den kannst’ dir aus dem Kopf streichen. Der ist in festen Händen.«

      Beinahe hatte es ihr leid getan, daß sie so fest zugeschlagen hatte. Als sie den Knecht jetzt reden hörte, hob sie erneut die Hand.

      »Red’ net so einen Blödsinn«, rief sie.

      »Wenn ich’s doch mit eigenen Augen gesehen hab’«, sagte er siegesgewiß.

      Die junge Magd fühlte, wie es sie heiß durchströmte.

      »Was…, was hast du gesehen?« fragte sie hastig.

      Tobias lächelte immer noch.

      »Ihn, den Burgerbauern, mit seinem Gspusi. Aus dem Birkenwäldchen, droben, bei der Hornkleewiese, sind’s herausgekommen«, erwiderte er. »Heut’ morgen war’s.«

      »Das lügst«, rief Franzi und wußte im selben Moment, daß er die Wahrheit sagte.

      Es paßte alles zusammen. Sein merkwürdiges Verhalten am Morgen, daß er einfach ins Dorf gefahren war und sich vorher herausgeputzt hatte, wie ein Pfau auf der Balz, dann die Auseinandersetzung mit seiner Mutter, beim Mittagessen.

      Die Altbäuerin hatte wissen wollen, wo er gesteckt habe, und Wolfgang hatte geantwortet, das ginge sie gar nix an, und er würde es ihr schon mitteilen, wenn’s denn etwas mitzuteilen gäbe.

      Ja, Tobias Brandner sagte die Wahrheit, Wolfgang hatte eine andere Frau. Wer sie war, wann er sie kennengelernt hatte, darüber konnte Franzi nur Mutmaßungen anstellen. Aber diese Neuigkeit, die sie eben erfahren hatte, die mußte sie zu ihrem Vorteil ausnutzen.

      Noch wußte sie nicht wie, aber irgendwas würde ihr da schon noch einfallen. Jetzt galt es aber erst einmal, den lästigen Knecht loszuwerden.

      »Ist mir egal«, sagte sie und hoffte, überzeugend zu klingen.

      Sie sah Tobias mit geschürzten Lippen an.

      »Na schön, wenn du immer noch willst, dann geh’ ich mit dir auf den Tanzabend«, setzte sie hinzu.

      Wahrscheinlich würde Wolfgang mit dieser Frau auch dort sein, und die wollte Franzi unbedingt sehen.

      »Wirklich?« fragte Tobias, der sein Glück kaum fassen konnte.

      »Ja, hol mich so gegen halb acht ab«, nickte die Magd. »Und jetzt laß mich hier weitermachen.«

      »Also, dann bis Samstag«, rief der Knecht und sprang auf den Traktor. »Ich freu’ mich.«

      Ja, dachte Franzi, aber net zu früh.

      *

      Sie pflückte hastig weiter, damit der Korb endlich voll wurde, und sie schneller zum Hof zurückkam. Auf dem Heimweg dachte sie fieberhaft darüber nach, wie sie die Neuigkeit für sich nutzen konnte. Natürlich mußte die Altbäuerin davon erfahren. Besser von ihr, als daß jemand anderer es ihr erzählte. Wenn sie es geschickt anstellte, überlegte Franzi, dann würde Maria Burger sie vielleicht doch als Schwiegertochter in Betracht ziehen.

      Als sie kurze Zeit später auf dem Hof ankam, platzte sie in einen heftigen Streit zwschen Mutter und Sohn. Die Altbäuerin stand mit hochrotem Kopf in der Küche, Wolfgang saß am Tisch.

      Nachdem er aus dem Dorf zurückgekommen war, hatte er sich umgezogen und war aufs Feld gefahren. Schon da hatte es Unmutsäußerungen seiner Mutter gegeben, die er knapp abfertigte. Jetzt aber war der Streit im vollen Gange.

      »Du sagst mir jetzt sofort, wer dieses Weibsbild ist!« verlangte Maria Burger.

      Wolfgang schüttelte stoisch den Kopf.

      »Ich weiß überhaupt net, wovon du redest«, behauptete er.

      Daß es eine Lüge war, wußte Franzi ja nur zu gut. Sie stellte den Korb ab und suchte nach einem Grund, um in der Küche bleiben zu können, doch die Bäuerin warf ihr einen finsteren Blick zu.

      »Hast’ nix zu tun? Dann geh’ und fang’ schon mit dem Melken an. Ich komm’ gleich nach.«

      Die Magd zuckte die Schultern und ging hinaus. Allerdings blieb sie im Flur stehen und lauschte an der Küchentür, die sie hinter sich geschlossen hatte.

      »Wolfgang«, versuchte seine Mutter es in einem versöhnlichen Tonfall, »sag’ mir die Wahrheit. Wo warst’ heut’ morgen? Du hast dich doch net extra umgezogen, um etwas zu besorgen. Ganz abgesehen davon, daß wir nix so dringend brauchen, daß es net auch bis morgen Zeit gehabt hätt; Andere Male bist’ auch einfach so losgefahren, ohne dich herauszuputzen, als wolltest’ auf Brautschau gehen.«

      Franzi drückte ihr Ohr an die Tür. Jedoch hörte sie nur gedämpft, daß Wolfgang etwas sagte. Er sprach leiser als seine Mutter, und die Magd konnte nicht ein Wort richtig verstehen.

      Enttäuscht wandte sie sich ab und schlüpfte durch die Haustür nach draußen. Wenn die Bäuerin gleich hinterher kam, würde sie bestimmt merken, daß die Magd gelauscht hatte; die Kühe standen nämlich noch immer auf der Weide, hinter dem Stall, und mußten erst hineingetrieben werden.

      Drinnen hatte der Bauernsohn sich die Vorwürfe angehört. Er schaute seine Mutter an und lächelte dabei.

      »Mutter, ein für allemal, ich bin erwachsen«, sagte er in einem ganz ruhigen Tonfall. »Und wenn ich’s für richtig halt’, dann werd’ ich die Frau, die ich liebe, zum Traualtar führen. Wohlgemerkt, die Frau, die ich mir aussuch’, und net du, Mutter. Hast’ mich verstanden? Ich will net, daß du bestimmst, mit wem ich den Rest meines Lebens verbring’.

      Und damit du endlich Ruh’ gibst, sag’ ich dir, daß ich diese Frau gefunden hab’. Heut’ morgen hab’ ich ihr meine Liebe erklärt, und wenn’s an der Zeit ist, werd’ ich sie fragen, ob sie mich heiraten will.«

      Maria Burger sah ihren Sohn mit eisigem Blick an.

      »Wenn du das tust, Wolfgang, dann enterb’ ich dich!« drohte sie mit scharfer Stimme. »Vergeß’ net, noch ist’s mein Hof.«

      »Auf dem ich von früh bis spät schufte«, konterte er. »Aber bitt’ schön, tu’, was du net lassen

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