Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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blieb, und machte ein paar Lockerungsübungen.

      Für einen kurzen Augenblick setzte er sich auf den Boden, die Hände aufgestützt, die Beine weit von sich gestreckt, und genoß die Ruhe rings um sich herum. Schließlich sprang er wieder auf und machte sich auf den Rückweg.

      Das Frühstück würde ihm schmecken! Schon als er die Treppe heruntergekommen war, hatte ihn der Kaffeeduft in der Nase gekitzelt.

      Der Fotograf hatte etwa die Hälfte de Strecke hinter sich gebracht, konnte schon die ersten Häuser des Dorfes erkennen, als er in einiger Entfernung eine Gestalt sah, die ihm bekannt vorkam.

      Anja!

      Mehr, als ihren Vornamen wußte er nicht, aber er war sicher, daß er sich nicht täuschte. Sie mußte es sein.

      Rasch lenkte er seine Schritte in ihre Richtung und je näher er kam, um so überzeugter war er, daß es sich um die junge Frau handelte, der er am Pfarrhaus begegnet war.

      Jetzt schaute sie zu ihm. Florian hob die Hand und winkte.

      »Na, das ist ja ein Zufall«, sagte er lächelnd, als er vor ihr stand und die Beine ausschüttelte. »Guten Morgen.«

      Anja Weilander erwiderte seinen Gruß und sie fragte sich, warum ihr Herz plötzlich so rasend schnell schlug…

      *

      Sie standen sich einen Moment verlegen gegenüber.

      »Sie laufen also auch«, sagte er schließlich und unterbrach das Schweigen. »Mein Name ist übrigens Florian Mahler.«

      »Anja Weilander«, antwortete sie, und ihre Hand beschrieb eine kreisende Bewegung. »Die Gegend hier fordert einen ja geradezu heraus, sich körperlich zu betätigen.«

      »Das stimmt«, pflichtete er ihr bei und schaute sie fragend an. »Wie ist’s, laufen wir gemeinsam zurück?«

      Anja lächelte und nickte.

      »Gern, wenn Sie net ein zu großes Tempo vorlegen.«

      »Keine Sorge«, schüttelte Florian den Kopf, »ich passe mich dem Ihren an.«

      Gemächlich liefen sie nebeneinander her, und eigentlich erreichten sie St. Johann viel zu schnell.

      »Ich muß dort lang«, erklärte der Fotograf, der noch stundenlang neben ihr hätte laufen können.

      Er deutete in die Straße, in der die Pension lag.

      Schade, die Begegnung war viel zu kurz gewesen. Dabei hätte er so gerne mehr über sie erfahren.

      »Ich muß dorthin«, antwortete Anja und zeigte zur Kirche hinüber. »Im Pfarrhaus werden s’ schon mit dem Frühstück warten.«

      »Sie wohnen im Pfarrhaus?« fragte Florian irritiert.

      Natürlich hatte er angenommen, sie habe ein Hotel- oder Pensionszimmer.

      Was hatte das jetzt wieder zu bedeuten?

      Allerdings konnte er sie schlecht fragen. Aber Anja Weilander wurde ihm immer rätselhafter.

      »Dann will ich Sie net länger aufhalten«, sagte er.

      »Vielleicht laufen wir uns ja mal wieder über den Weg.«

      Er winkte ihr zu und lief zur Pension.

      Anja war stehengeblieben und hatte ihm nachgeschaut, bis er ins Haus gegangen war. Dann schritt sie nachdenklich zur Kirche hinüber.

      Diese unerwartete Begegnung hatte sie mehr durcheinander gebracht, als sie sich eingestehen wollte. Noch gestern abend hatte sie Frauke gegenüber vehement bestritten, daß es ihr passieren könne, sich hier zu verlieben.

      Und jetzt?

      Die Arbeitskollegin hatte sich sehr über ihren Anruf gefreut.

      »St. Johann?« hatte Frauke Kistner gesagt. »Klar kenn’ ich den Ort. Früher bin ich ab und zu mal mit meinen Eltern dort im Urlaub gewesen. Ist der nette Pfarrer noch da? Trenker heißt er, glaub’ ich.«

      »Ich wohn’ bei ihm im Pfarrhaus«, erklärte Anja.

      »Du tust was?« fragte die Kollegin überrascht.

      Anja erzählte ihr die ganze Geschichte.

      »Du Ärmste«, sagte Frauke mitfühlend. »Ich hoffe, daß es dir sonst gut geht.«

      »Ja, ich bin soweit wieder hergestellt. Jetzt erhol’ ich mich, und dann geht’s mit neuer Kraft an die Arbeit zurück. Ich hab’ vorhin mit Frau Deschner telefoniert. In der Firma wissen sie jetzt Bescheid, wo ich bin. Ich hab’ gesagt, es wäre ein Genesungsurlaub, und in gewisser Weise ist er das ja auch.«

      Die Kollegin räusperte sich.

      »Du hast vorhin gesagt, daß du von deinem Freund weg bist. Ist das endgültig?«

      »Ja. So, wie er sich mir gegenüber verhalten hat, kann wohl keiner erwarten, daß ich wieder zu ihm zurückkehre.«

      »Nein, natürlich net«, stimmte Frauke zu. »Ich hab’ aus einem bestimmten Grund gefragt – wenn du wieder nach Hause, also nach Regensburg kommst und net weißt wohin, du kannst erstmal eine Zeitlang bei mir unterkommen.«

      Anja war von dem Angebot überwältigt.

      »Mensch, Frauke, danke. Das ist ja wirklich toll von dir.«

      »Ich wollt’s dir eigentlich schon anbieten, als ich dich in der Klinik besucht hab’, aber dann dachte ich, daß du erstmal andere Sorgen hast. und vielleicht wärst du ja doch wieder zu ihm zurückgegangen. Jedenfalls weißt du, daß du hier herzlich willkommen bist, und vielleicht ist’s ganz gut, daß ich’s damals noch net erwähnt hab’. Der Urlaub tut dir sicher gut, und vielleicht…, na ja, vielleicht lernst ja dort einen kennen. Einen, der besser ist, als Carsten Winter.«

      »Das muß net sein«, lachte Anja. »Von Männern hab’ ich erstmal die Nase voll.«

      Frauke stimmte in das Lachen ein.

      »Okay, dann laß es dir gut geh’n«, sagte sie. »Und grüß mir den Pfarrer Trenker schön. Falls er sich überhaupt noch an mich erinnert.«

      Von Männern hab’ ich erstmal die Nase voll – das hatte sie gestern abend noch gesagt. Und jetzt fragte sie sich, warum es, bei dem Gedanken an Florian Mahler, in ihrem Magen so merkwürdig kitzelte…

      Als sie im Pfarrhaus ankam, war der Frühstückstisch gedeckt. Es duftete nach frischgebrühtem Kaffee, und die Köstlichkeiten, die Sophie Tappert aufgedeckt hatte, sahen verlockend aus.

      »Nun, wie war’s?« erkundigte sich Sebastian Trenker, als Anja wieder herunterkam.

      Sie war schnell nach oben geeilt und hatte eine Dusche genommen.

      »Herrlich!« antwortete sie. »Ich fühl’ mich wie neugeboren.«

      »Dann wird’s Ihnen sicher schmecken.«

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