Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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mich ein Stück mitnehmen? Ich hatte eine Panne, mit meinem Wohnmobil.«

      Er hielt eine Tüte in die Höhe.

      »Der Motor ist wohl hinüber. Aber wenigstens etwas zu trinken konnte ich besorgen. Es wär’ nett, wenn ich mitfahren könnt’. Meine Frau wird schon durstig auf mich warten.«

      Sebastian und Florian sahen sich entgeistert an. Dann schüttelte der Bergpfarrer unmerklich den Kopf.

      »Steigen S’ nur ein«, forderte er den Mann auf. »Wo stehen S’ denn mit Ihrem Campingbus?«

      »Ich konnt’ ihn gerad’ noch in einen Waldweg fahren«, antwortete Carsten Winter erleichtert und setzte sich nach hinten.

      Er mußte einige Kilometer laufen, ehe er an ein einsam gelegenes Gasthaus kam. Dort hatte er erstmal ein Bier getrunken und dann zwei Flaschen Mineralwasser gekauft. Die Wirtschaft verfügte auch über Fremdenzimmer, und die Aussicht, die Nacht nicht im Bus verbringen zu müssen, war verlockend. Aber er konnte das Risiko nicht eingehen. Anja hierher zu bringen. Als er auf dem Rückweg war, hoffte er inständig, daß ihm ein Auto begegnete, und der Fahrer ihn mitnehmen würde. Einige Male reckte er vergeblich den Daumen, doch dann hatte er Glück.

      »Das ist wirklich sehr freundlich«, bedankte er sich noch einmal.

      Zehn Minuten später hatten sie die Stelle erreicht.

      »Da vorn’ ist’s gleich«, sagte er. »Vielen Dank.«

      Während er ausstieg, sah Florian Sebastian fragend an. Auf der Fahrt hierher hatten sie kein Wort gesprochen.

      »Fahren S’ weiter«, sagte der Bergpfarrer.

      »Aber das ist doch der Kerl!« zischte der Fotograf und sah dem Mann hinterher, wie er im Wald verschwand.

      »Vielleicht«, antwortete Sebastian. »Vielleicht auch net. Jedenfalls soll er keinen Verdacht schöpfen. Also, erst ein Stück weg von hier.«

      Nach einem Kilometer dirigierte er Florian zu einer Seitenstraße.

      »Kommen S’, hier steigen wir aus.«

      »Und dann?«

      »Dann schlagen wir einen Bogen und nehmen den Herrn mal ein bissel näher im Augenschein«, antwortete der Geistliche.

      Inzwischen war es dunkel geworden, aber der Himmel war klar, und der Mond beleuchtete den Weg vor ihnen. Die beiden Männer liefen durch den Wald, immer am Straßenrand entlang, und kamen schließlich zu einer Lichtung. Sie hatten einen großen Bogen geschlagen, und Florian hätte nicht mehr gewußt, wie er von hier aus zu seinem Wagen zurückgekommen wäre.

      Anders Sebastian Trenker, der genau wußte, wo sie sich befanden. Er war stehengeblieben und deutete auf den Wald vor ihnen.

      »Zwischen den Kiefern führt ein Weg wieder zur Straße«, erklärte er. »Und auf genau diesem Weg muß der Bus stehen.«

      »Dann los«, rief der Fotograf. »Worauf warten wir noch?«

      »Aber leise«, ermahnte Sebastian ihn. »Der Herr Winter soll net zu früh von unserem Kommen erfahren.«

      Im Schein des Mondlichts, das durch die Bäume fiel, sahen sie den Campingbus stehen. Im Innern brannte Licht, zwei schattenhafte Gestalten waren zu erkennen.

      »Das sind sie«, sagte Florian gedämpft. »Was machen wir denn jetzt?«

      »Ich geh’ von hinten heran. Sie schleichen sich dann seitwärts. Auf mein Zeichen kommen S’ sofort heraus.«

      Florian nickte und schlug sich in die Büsche. Geduckt lief er bis auf ein paar Meter an den Bus heran und spähte aufmerksam hinüber. Ohnmächtige Wut überkam ihn, als er Carsten Winter sah.

      Sebastian war auf der anderen Seite hinter den Bus geschlichen. Jetzt richtete er sich auf und winkte. Weder Anja, noch Carsten hatten etwas bemerkt. Erst als der Geistliche an die Scheibe klopfte, fuhren ihre Köpfe herum.

      »Was ist?« rief Carsten Winter ärgerlich.

      Der Bergpfarrer gab vor, nichts zu verstehen, um ihn dadurch zum Öffnen der Tür zu bringen. Tatsächlich drückte Carsten den Griff und stieg heraus.

      »Ja?«

      Im selben Moment wurde er von hinten gepackt und festgehalten. Ehe er sich von seiner Überraschung erholen konnte, lag Carsten Winter auch schon am Boden.

      Sebastian kletterte in den Bus hinein. Anja konnte es kaum fassen, daß es überstanden war. Dankbar fiel sie dem Seelsorger in die Arme, nachdem er sie losgemacht hatte.

      Florian hatte Carsten mit dem Strick gefesselt, den Sebastian ihm zugeworfen hatte. Der Fotograf richtete sich auf und breitete die Arme aus. Anja flog hinein.

      »Ich hatte solche Angst um dich«, sagte er leise und küßte sie zärtlich.

      »Was soll das?« rief Carsten Winter, der immer noch auf dem Boden lag. »Wieso überfallen Sie uns?«

      »Davon kann ja wohl keine Rede sein«, erwiderte der Bergpfarrer. »Eher haben Sie sich eines Verbrechens schuldig gemacht. Aber das können S’ gleich der Polizei erzählen.«

      Anja würdigte ihren Exfreund keines Blickes mehr. Sie lehnte sich an Florian und hielt seine Hand.

      »Jetzt fängt ein neues Leben an«, sagte er und küßte sie.

Cover Intrige aus Liebe

      Kathrin balancierte in der einen Hand den Einkauf, mit der anderen versuchte sie, den Briefkasten zu öffnen, was allerdings nicht so einfach war, mit voller Tasche und Blumenstrauß. Seufzend nahm sie den Stapel Briefe aus dem Fach und stieg die Treppe zum ersten Stock hinauf.

      »Ach, Kathrin, guten Abend«, begrüßte sie Norbert Achmann, der junge Mann, der das Apartment neben ihr bewohnte und eben aus der Tür trat. »Wart’, ich helf dir.«

      Er nahm ihr die Tasche ab, und die junge Frau schloß die Wohnungstür auf.

      »Danke, Norbert«, sagte sie. »Mensch, ist das immer ein Streß, nach Feierabend noch einkaufen zu müssen. Und ehe man dann zu Hause ist!«

      Der Bursche lächelte.

      »Damit hab’ ich zum Glück überhaupt nix zu tun«, meinte er. »Meine Mutter erledigt die Einkäufe für mich.«

      Er stellte ihr die Tasche in den Flur und winkte ihr zu.

      »Einen schönen Abend noch.«

      »Dir auch«, winkte Kathrin zurück und schloß kopfschüttelnd die Tür.

      Norbert und seine Mutter!

      Die beiden waren wirklich ein Kapitel für sich. Die verwitwete Besitzerin zweier Münchner Wirtshäuser umsorgte ihren Sohn immer noch, als wäre er dazu nicht selbst in der Lage. Und Norbert gefiel dieser Umstand recht gut. Er hielt sich für einen begnadeten Schriftsteller. Allerdings hatte Kathrin bisher

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