Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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nach Regensburg gefahren?

      Anja dachte kurz daran, daß ihre ganzen Sachen noch in der Wohnung waren. Das, was mit dabei hatte, waren die Kleider, Hosen und Pullis, die sie an jenem verhängnisvollen Abend hastig in ihre Reisetasche geworfen hatte, als sie Carsten verließ. Wie durch ein Wunder hatten sie den Unfall unbeschadet überstanden. Ein Segen, wie sich später herausstellte, hatte sie so doch zumindest ein paar Sachen zum Anziehen und mußte nicht gleich wieder in die Wohnung zurückkehren.

      Was sie ansonsten wahrscheinlich getan hätte.

      Anja wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser und zog sich rasch um. Florian würde schon auf sie warten.

      Sie verließ das Pfarrhaus und sah ihn schon den Weg heraufkommen. Der Fotograf begrüßte sie mit einem Kuß.

      Anja hatte überlegt, ob sie ihm von Carstens Auftauchen erzählen sollte, sich dann aber dagegen entschieden. Wenn er wieder nach Hause gefahren war, mußte sie Florian nicht unbedingt damit belasten. Überhaupt wollte sie jetzt, wo sie mit ihm zusammen war, die trüben Gedanken beiseite schieben und den Tag genießen.

      Morgen kamen Pfarrer Trenkers Bruder und dessen Freundin zurück, am Samstag die Freunde von Florian und dann gab es das Tanzvergnügen, auf das sie sich schon freute.

      Anja schmiegte sich an Florian.

      Nein, an Carsten wollte sie nicht mehr denken. Dieses Kapitel war für alle Zeiten abgeschlossen!

      Sie fuhren zum Dorf hinaus und folgten der Straße, die zur Grenze führte. Florian erzählte, daß Ria Stubler, seine Zimmerwirtin, sie beide zum Abendessen eingeladen hätte.

      Sie waren so glücklich und in ihre Unterhaltung vertieft, daß sie gar nicht bemerkten, daß Carsten Winter sie in seinem Bus verfolgte, seit sie St. Johann verlassen hatten…

      *

      Als sie am Abend zurückkehrten, nahm Anja mit Erleichterung wahr, daß der Campingbus nicht wieder aufgetaucht war. Während sie an dem Parkplatz des Hotels vorbeifuhren, warf sie einen Blick darauf, konnte den Bus aber nicht sehen, und Pfarrer Trenker erzählte ihr später, daß er ebenfalls einige Male nachgeschaut habe. Carsten Winter war wohl unverrichteter Dinge nach Regensburg zurückgekehrt.

      Die junge Frau ging nach oben und duschte. Bevor sie zur Pension ging, wollte sie schnell noch einen Blumenstrauß besorgen, als Dank für die Einladung.

      »Ich geh’ jetzt«, verabschiedete sie sich von Sebastian. »Es könnt’ vielleicht spät werden.«

      »Das macht nix«, antwortete der Geistliche. »Sie haben ja einen Hausschlüssel.«

      Beschwingt lief Anja den Weg hinunter. In dem kleinen Einkaufszentrum gab es seit kurzer Zeit einen Blumenladen, eine Filiale der Gärtnerei, die etwas außerhalb von St. Johann lag.

      Als sie am Parkplatz vorbei kam, erstarrte sie.

      Da stand der Campingbus wieder!

      Und Carsten lehnte daneben.

      »Anja, bitte, warte«, rief er, als sie vorübergehen wollte. Er lief ihr hinterher und hielt sie am Arm fest.

      »Bitte, ich muß mit dir reden«, sagte er.

      »Du gibst wohl nie auf, was?« fragte sie.

      »Nur fünf Minuten«, bat er. »Es geht um einen Brief von einem Rechtsanwalt…«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Das ist deine Sache. Wahrscheinlich wegen deiner Unterschlagung oder was weiß ich, was du sonst noch so alles angestellt hast.«

      Carsten hob die Hände. Er war ohnehin sauer. Den ganzen Tag war er dem Wagen gefolgt, hatte beobachtet, wie Anja den anderen Mann geküßt und liebkost hatte, und wenn da nicht dieses Schreiben in seiner Tasche gewesen wäre, dann hätte er gar nichts weiter darauf gegeben. Anja war ihm egal; ihm ging es nur um das Geld und er würde alles unternehmen, damit er daran kam.

      »Alles!

      »Also, jetzt hör’ mir endlich zu!« brüllte er sie unbeherrscht an, so daß ein paar Leute, die vorübergingen, unwillkürlich die Köpfe nach ihnen umdrehten.

      Er deutete mit dem Kinn zu ihnen.

      »Müssen wir das wirklich hier auf der Straße bereden?« fragte er etwas leiser. »Es geht um eine Erbschaft, die du gemacht hast. Offenbar ist dein Großonkel verstorben und hat dir was vermacht. Jedenfalls ist der Brief von einem Frankfurter Rechtsanwalt.«

      »Und du hast ihn einfach aufgemacht?« fragte Anja erbost.

      »Was sollte ich denn machen?« versuchte Carsten, die Sache herunterzuspielen. »Ich hatte doch keine Ahnung, worum es ging. Vielleicht war die Angelegenheit wichtig, und wie’s sich dann herausgestellt hat, war sie es ja auch.«

      Er schaute zum Campingbus.

      »Aber jetzt komm doch erstmal mit rein.«

      Anja blickte auf die Uhr. Eigentlich hatte sie Blumen kaufen wollen. Aber bis zur verabredeten Zeit waren es noch einige Minuten.

      »Warum hast du denn das net schon eher gesagt?« fragte sie, während sie in den Bus stieg.

      Carsten folgte ihr und zog die Tür hinter sich zu.

      »Wie denn? Du hast mir ja net zuhören wollen.«

      Anja setzte sich auf die Bank. Davor war der Tisch hochgeklappt. Sie registrierte die Unordnung in dem Campingbus. Nicht einmal das Bettzeug hatte Carsten fortgeräumt.

      »Wo ist denn jetzt der Brief?«

      »Hier«, sagte er und hielt ihr das Schreiben hin.

      Anja nahm den Umschlag und zog den Brief heraus. Es stimmte tatsächlich, Carsten hatte sich nicht irgendeine Geschichte aus den Fingern gesogen.

      Noch während sie mit dem Lesen beschäftigt war, setzte er sich nach vorne auf den Fahrersitz und drehte den Schlüssel im Zündschloß.

      Anja fuhr hoch.

      »Was machst du denn da?« rief sie.

      Carsten drehte kurz den Kopf, während er vom Parkplatz fuhr.

      »Dich heimbringen, mein Engel«, antwortete er grinsend.

      »Halt’ sofort an!« verlangte Anja und wollte die Tür öffnen.

      »Zugesperrt«, höhnte er von vorne und jagte mit hoher Geschwindigkeit durch das Dorf.

      Anja Weilander fiel auf die Bank zurück und mußte sich festhalten, um nicht wieder heruntergeworfen zu werden.

      »Carsten«, rief sie jetzt in panischer Angst, »bitte, halte an. Laß mich aussteigen!«

      »Damit du das Geld mit deinem neuen Kavalier verprassen kannst?« lachte er. »Ich denk’ ja gar net dran.«

      *

      Florian Mahler schaute ungeduldig auf die Uhr.

      »Wo

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