Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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jetzt an Tobias Buchner erinnerte, gefiel ihr überhaupt nicht.

      Der Bursche war der Sohn eines Bauern aus Waldeck, sie hatten sich dort auf der Kirchweih kennengelernt und ineinander verliebt. Allerdings war Tobias zu stürmisch gewesen und hatte, kaum daß sie ein paar Wochen zusammen waren, schon von Heirat gesprochen. Das war Tina nun wirklich zu schnell gegangen. Zumal eine Ehe mit einem Bauern für sie eigentlich nicht in Frage kam.

      Was sie wollte, wußte sie zwar nicht ganz genau, jedoch auf keinen Fall Herrin auf einem Hof werden. Dafür hatte sie nicht ihre Lehre gemacht. Wenn das ihr Plan gewesen wäre, hätte sie eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert.

      »Natürlich will ich nicht ohne Mann bleiben«, antwortete sie auf die Frage. »Aber über’s Knie brechen will ich auch nix.«

      So ging es noch eine ganze Weile weiter, und hätten nicht die Kirchenglocken geschlagen und die achte Abendstunde verkündet, so wäre es wahrscheinlich immer weitergegangen.

      Männer waren eben ein fast unerschöpfliches Thema!

      Voller Tatendrang und guter Laune machten sie sich auf den Weg zum Löwen. Schon während sie sich geduldig anstellten und darauf warteten, daß die Schlange kleiner wurde, schaute sich Tina immer wieder suchend um.

      Sie sah viele Bekannte, aber der eine, den sie zu sehen hoffte, war nicht darunter…

      *

      »Ich freu’ mich, daß du gekommen bist«, begrüßte Sebastian Trenker den Besucher.

      »Noch mal vielen Dank für die Einladung«, sagte Adrian und schüttelte die dargebotene Hand.

      Der Geistliche führte ihn in das Eßzimmer.

      »Vielleicht erinnerst’ dich ja noch an Max«, sagte er, dann deutete er auf die attraktive Frau, die neben dem Polizisten saß. »Und das ist Claudia Bachinger – meine zukünftige Schwägerin.«

      Hoff’ ich jedenfalls, setzte Sebastian in Gedanken hinzu.

      Adrian begrüßte beide, und ein herzliches Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, als die Haushälterin hereinkam.

      »Frau Tappert, bei Ihnen muß ich mich ganz besonders bedanken. Ich hab’ gesehen, wie aufopfernd Sie sich um das Grab meiner Eltern gekümmert haben. Ich weiß gar net, wie ich das wieder gutmachen soll.«

      »Ist schon recht so«, wehrte Sophie Tappert bescheiden ab. »Ich hab’s gern getan.«

      »Ich glaub’, wir können uns setzen«, deutete Sebastian auf den gedeckten Tisch. »Adrian, noch mal ein herzliches Willkommen.«

      Max hatte kleine Gläser herumgereicht, in denen goldgelber Sherry schimmerte. Sie prosteten sich zu und nahmen Platz.

      Sophie Tappert brachte den ersten Gang herein, und Adrian staunte. Auf großen Glastellern war Salat angerichtet, darauf lagen gebratenes Forellenfilet, Shrimps und Weintrauben. Das Dressing, das dazu gereicht wurde, und von dem sich jeder soviel nahm, wie er mochte, bestand aus Senf, Essig, Öl und diversen Gewürzen. Es paßte hervorragend zu dieser Kreation, die das Abendessen festlich beginnen ließ.

      Natürlich wurde erwartet, daß der Gast von sich erzählte, und Adrian tat es bereitwillig. Besonders Claudia lauschte interessiert dem Bericht über die schwere Arbeit, die die Männer auf der Bohrinsel verrichteten. Die Journalistin war in Gedanken schon bei der Erwägung, ob ein Artikel darüber sich lohnen würde.

      Nach einer klaren Suppe mit Einlage von Kräuterpfannkuchen, die Sophie Tappert in ganz feine Streifen geschnitten hatte, folgte dann der Hauptgang: Rinderfilet mit verschiedenen Gemüsen aus dem Pfarrgarten, Kartoffelkroketten und Bearnaise-Soße. Das Fleisch war gewürzt und im ganzen Stück im Rohr gebraten worden. Es war innen noch rosa und ganz saftig. Eine Meisterleistung, wie Adrian anerkennend feststellte.

      »Ich sagte ja schon, wie sehr ich mich darüber freue, daß du zurückgekommen bist«, wandte sich Sebastian an den Gast. »Was hast’ denn jetzt vor? Bleibst’ für immer?«

      Adrian Greininger legte das Besteck aus der Hand und verschränkte die Hände ineinander.

      »Nein, Hochwürden«, antwortete er, »das werde ich net. Ich weiß noch gar net so genau, was ich anfangen will. Aber hierbleiben kommt net in Frage.«

      »Stimmt es eigentlich, was man sich so über dich erzählt?« fragte Max.

      Adrian blickte ihn irritiert an.

      »Über mich? Was erzählt man sich denn? Ich hab’ überhaupt keine Ahnung.«

      Mit einer Mischung aus Erstaunen und Belustigung hörte er zu, als der junge Polizeibeamte von den Gerüchten sprach, die im Dorf die Runde machten. Als er geendet hatte, lachte Adrian laut auf.

      »Also, ich weiß net, wie die Leute darauf kommen«, sagte er schließlich. »Ich bin weder Privatdetektiv noch Börsenspekulant, und Millionär schon gar net.«

      Er hob die Hand.

      »Allerdings muß ich zugeben, daß ich finanziell net schlecht dasteh’. Was ich auf der Bohrinsel verdient hab’, konnt’ ich ja nie ausgeben, also hab’ ich’s gespart, all die Jahre. Nachdem ich mich in Kiel niedergelassen hab’, bin ich zu meiner Bank und mußte feststellen, daß es soviel ist, was da auf meinem Konto lag, daß ich das meiste davon anlegen konnte. Mit der Zeit ist’s dann immer mehr geworden, so daß ich inzwischen über ein kleines Vermögen verfüge. Aber zum Millionär reicht’s noch lang’ net.«

      Er schüttelte amüsiert den Kopf.

      »Es ist schon merkwürdig, auf welche Gedanken die Leute kommen.«

      »Nun, vielleicht hat dein Verhalten dazu beigetragen«, meinte Sebastian. »Wer sich mit einer Aura des Geheimnisvollen umgibt, muß sich net wundern, wenn die Menschen ihn als Geheimnis betrachten. Und daß du unter falschem Namen im Hotel wohnst, macht’s net einfacher für die Leute. Vielleicht ahnen sie es net, aber der Frau Erbling ist schon aufgefallen, daß dein Auto kein Münchener Kennzeichen hat.«

      »Mag sein, daß es dumm von mir war«, nickte Adrian. »Ich wollte einfach net, daß mich jemand erkennt, nach dem, was damals war.«

      »Das kann ich sogar verstehen«, antwortete der Bergpfarrer. »Aber dennoch war es der falsche Weg. Aber es wär’ müßig, weiter darüber zu reden. Du hast es so gewollt, und was die Leute über dich reden, ist letztendlich egal.«

      Zum Dessert gab es eine gebrannte Creme. Sophie Tappert hatte dafür Eier, Milch und Sahne zu gleichen Teilen in eine Schüssel gegeben und mit Zucker und Vanille verrührt. Die Masse wurde in ausgebutterte Formen gehüllt und im Backofen, im Wasserbad, gegart. Nachdem die Creme ein paar Stunden im Kühlschrank gestanden hatte, wurden die Formen gestürzt, der Inhalt mit braunem Zucker bestreut und unter den heißen Grill gestellt, damit sich eine knusprige Oberfläche bilden konnte.

      Als ›Creme catalan‹ war dieses Dessert bei Gourmets in aller Welt bekannt.

      »Liebe Frau Tappert, es war ein ganz besonderer Genuß«, bedankte sich Adrian bei der Haushälterin. »Ich kann Ihnen gar net sagen, wie sehr ich mich über dieses vorzügliche Mahl gefreut habe.«

      »Dem kann ich mich nur anschließen«, nickte Max und strich sich über den Bauch.

      Sebastians

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