Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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saß, da hatte es sie wie ein Blitz getroffen.

      Und dann erzählte er auch noch, daß er im nächsten Monat nach Hamburg übersiedeln würde!

      War das noch Zufall? Oder hatte hier das Schicksal seine Fäden gewoben?

      Jenny stieß die Decke von sich und stand wieder auf. Mit nackten Füßen lief sie zum Fenster und öffnete es. Ihr war unerträglich heiß geworden.

      Wenn sie sich vorstellte, daß sie und Michael in Hamburg…, sie mochte den Gedanken gar nicht zu Ende denken, so schön war die Vorstellung.

      Viel zu schön, um wahr zu sein!

      *

      Der Abschied von den Freunden fiel Michael nicht leicht. Mit der Reise nach St. Johann hatten sie ihm eine Riesenfreude bereitet, leider hatten die anderen keinen Urlaub mehr und mußten wieder heimfahren. Sie trösteten sich damit, daß Michael nicht gleich von hier aus nach Hamburg gehen würde, sondern noch ein paar Wochen in Memmingen hatte. Die Bergtour und das gesellige Beisammensein am Abend danach, waren also noch kein Abschied für immer.

      Der junge Bursche stand an seinem Wagen und winkte den anderen hinterher. So sehr er es auch bedauerte, daß sie fahren mußte, so sehr freute er sich, jetzt Zeit für Jenny zu haben. Ihr Versprechen, sich mit ihm treffen zu wollen, hatte ihn sehr glücklich gemacht.

      Michael beschloß, gleich ins Dorf hinunterzufahren. Vielleicht hatten die beiden Freundinnen auch schon ausgeschlafen, und dann konnten sie besprechen, was sie an diesem Tag unternehmen wollten. Möglicherweise schloß sich ja der nette Bursche an, der sie gestern begleitet hatte. Wenn Michael es recht beobachtet hatte, dann bahnte sich da etwas zwischen ihm und der hübschen Lucie an.

      Warum nicht, dachte er, zu viert würden sie bestimmt eine Menge Spaß haben, und dieser Axel Kremer schien ihm ein ganz patenter Kerl zu sein.

      Als er bei der Pension Stubler ankam, saßen Jenny und Lucie noch beim Frühstück. Ria hatte ein Auge zugedrückt und auch noch zu dieser Stunde serviert.

      »Ihr hattet den Schlaf sicher nötig«, meinte sie gutmütig.

      Die Pensionswirtin hatte den Besucher in den Frühstücksraum geführt.

      »Möchten S’ vielleicht auch noch etwas essen?« erkundigte sie sich.

      »Nein, vielen Dank«, wehrte Michael ab. »Beim Huberbauern gibt es soviel, das kann man gar net alles schaffen.«

      Er lächelte die Freundinnen an.

      »Guten Morgen«, begrüßte er sie. »Habt ihr die Tour gut überstanden?«

      Jenny und Lucie nickten.

      »Setz dich doch«, deutete die blonde Lehrerin auf einen freien Stuhl.

      Michael rückte ihn zurecht und setzte sich neben sie.

      Daß ihr Herz fürchterlich schnell klopfte, sah man ihr hoffentlich nicht an, aber Jenny fühlte, wie sehr sie sich freute, ihn wiederzusehen.

      »Sind deine Freunde abgereist?« erkundigte sie sich.

      Michael nickte.

      »Ja. Einerseits bedauere ich es natürlich, andererseits…«

      Er bedachte sie mit einem tiefen Blick in ihre Augen, und Jenny spürte, wie es wieder in ihr kribbelte.

      »Andererseits hast du jetzt Zeit für uns«, vervollständigte Lucie den Satz.

      »Richtig«, lachte er. »Was wollen wir also unternehmen?«

      Die Freundinnen sahen sich an und zuckten gleichzeitig die Schultern.

      »Wir haben uns noch gar nichts vorgenommen«, erklärte Jenny. »Aber vielleicht hast du einen Vorschlag?«

      »Also, wir könnten in die Stadt fahren«, meinte er. »Geschäfte anschauen, das ist doch immer etwas für Frauen…«

      Dabei konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.

      »Nein, im Ernst«, fuhr er fort, »es ist wirklich ein hübsches Städtchen, das anzuschauen lohnt.«

      »Das wissen wir«, antworteten die Freundinnen wie aus einem Mund.

      »Schließlich sind wir ja nicht das erste Mal hier«, setzte Jenny hinzu.

      »Na, dann wißt ihr ja bestimmt auch, wo man gut essen kann.«

      Die beiden Lehrerinnen sahen sich an.

      »Die Pizzeria in der Glockengasse«, reif Lucie.

      »Genau«, nickte Jenny.

      »Prima, dann seid ihr eingeladen«, nickte Michael. »Aber vorher würde ich gerne noch zur Kirche hinübergehen. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich in den Tagen, wo ich hier bin, es nicht ein einziges Mal geschafft habe, sie zu besichtigen. Dabei hört und liest man überall, wie einmalig schön sie ist.«

      Die Freundinnen schmunzelten.

      »Was meinst du«, fragte Jenny, »sollen wir Michael mal eine Kirchenführung geben?«

      »Warum nicht«, nickte Lucie. »Vielleicht haben wir Glück und Pfarrer Trenker ist auch da.«

      Sie beendeten ihr Frühstück und machten sich auf den Weg.

      »Wo ist eigentlich Axel?« wollte Michael wissen, als sie die Straße überquerten.

      »Ich vermute, im Pfarrhaus«, antwortete Lucie.

      »Im Pfarrhaus?« fragte er irritiert. »Ist er etwa…?«

      »Priester?« lachte die hübsche Lehrerin und schüttelte den Kopf. »Nein, er wohnt nur dort, als Hochwürdens Gast.«

      »Den möchte ich auch mal kennenlernen«, meinte Michael. »Alle Welt spricht von diesem Pfarrer Trenker, das muß ja ein ganz besonderer Mann sein.«

      Jenny schaute in die andere Richtung und verkniff sich das Lachen, Lucie hatte sich besser in der Gewalt.

      »Vielleicht ist er ja da«, meinte sie.

      Indes setzte Michael noch eins obendrauf.

      »Sagt mal, der Bergführer gestern, wer war das denn eigentlich?« wollte er wissen. »Der sah ja aus, wie ein Filmstar.«

      Jetzt konnten die beiden Freundinnen sich nicht mehr zurückhalten und brachen in schallendes Gelächter aus. Der junge Mann an ihrer Seite blickte sie unsicher an.

      »Was ist denn daran so komisch?«

      Lucie legte ihre Hand auf seinen Arm.

      »Entschuldige«, bat sie, »aber du hast Pfarrer Trenker gestern kennengelernt. Er war unser Bergführer.«

      Michael riß ungläubig die Augen auf.

      »Was? Tatsächlich?«

      Dann

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