Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Jacke mit Knöpfen aus Hirschhorn. Daneben war eine passende weiße Bluse ausgestellt.

      »Was meinst’? Wenn wir am Samstag zum Tanzabend gehen.«

      Franz Lennard warf erst einmal einen Blick auf das Preisschild, ehe er antwortete. Billig war das gute Stück ja nicht.

      Aber was soll’s, dachte er, schließlich sind wir ja im Urlaub, und die Heidrun gönnt sich ja sonst nix.

      Außerdem hatte er immer noch ein schlechtes Gewissen, weil er sich das teure Navigationssystem gekauft hatte. Seine Frau hatte zwar nichts dazu gesagt, aber ihrem Gesicht war schon anzusehen gewesen, daß sie sich fragte, ob diese Ausgabe wirklich nötig gewesen wäre.

      »Laß uns einfach mal hineingehen«, meinte er schließlich.

      Im Laden stand eine ältere Frau hinter dem Verkaufstresen. Sie begrüßte die Eintretenden mit einem freundlichen Lächeln.

      »Das Kostüm aus dem Schaufenster würd’ ich gern’ mal probieren«, sagte Heidrun.

      »Aber gern«, nickte die Verkäuferin und erkundigte sich nach der Größe.

      Sie führte die Kundin zu einem Gestell, an dem mehrere Größen des gewünschten Stückes hingen, und suchte die passende Größe aus.

      Franz Lennard schaute sich unterdessen um. Auf der Arbeit trug er einen ganz gewöhnlichen Straßenanzug von der Stange, und in den Urlaub hatte er legere Freizeitkleidung mitgenommen. Wenn Heidrun sich neu einkleidete, dann konnte er sich doch auch etwas leisten, überlegte er und überschlug in Gedanken die Reisekasse.

      Reicht, entschied er und sah sich nach einem Trachtenanzug um.

      Seine Frau war schon in der Umkleidekabine und probierte das Kostüm. Die Verkäuferin beriet ihn und zeigte ihm mehrere Modelle.

      »Der schaut gut aus«, meinte Franz und deutete auf einen dunkelgrünen Anzug, wie ihn auch die Einheimischen trugen.

      »Ach, du auch?« staunte seine Frau, als sie herauskam und sah, daß er den Anzug in der Hand hielt.

      Er zwinkerte ihr zu und betrat die andere Umkleidekabine.

      Heidrun betrachtete sich im großen Spiegel. Die Jacke paßte ausgezeichnet, lediglich der Rock war eine Spur zu lang.

      »Den können wir Ihnen gerne kürzen«, bot die Verkäuferin an. »Am Nachmittag wär’s schon fertig.«

      Heidrun drehte sich vorm Spiegel, aber lange überlegen mußte sie nicht mehr. Auch Franz war mit seiner Wahl zufrieden. Der Saum des Rocks wurde abgesteckt, und man vereinbarte, alles zusammen am Nachmittag abzuholen.

      Draußen gab Heidrun ihrem Mann einen dicken Kuß.

      »Danke schön, Schatz«, sagte sie.

      Er schmunzelte.

      »Damit werden wir zwei am Samstag richtig Staat machen«, meinte er und hakte sich unternehmungslustig bei seiner Frau ein.

      Als sie wenig später die Kirche betraten, waren schon andere Besucher da. Biancas Eltern schritten langsam den Gang hinunter bis zum Altar und verharrten dort einen Moment.

      »Schön, net wahr?« flüsterte Heidrun.

      Ihr Mann nickte.

      Der Herr Brandmayr hatte nicht übertrieben. Die Kirche von St. Johann war wirklich eine der schönsten, die Franz Lennard je gesehen hatte. Aber noch viel mehr brannte er darauf, diesen ›Bergpfarrer‹ kennenzulernen. Wenn das tatsächlich stimmte, was die Pensionswirtin erzählt hatte, dann stand einer Bergtour vielleicht nichts mehr im Wege.

      Indes konnte er nirgendwo einen Geistlichen entdecken.

      »Sollen wir vielleicht mal zum Pfarrhaus gehen und nachfragen?« schlug er vor.

      Heidrun Lennard schüttelte den Kopf.

      »Also, das kannst doch net machen«, sagte sie. »Wie schaut denn das aus?«

      »Wieso?« gab ihr Mann zurück. »Fragen kostet doch nix.«

      Während sie noch darüber diskutierten, ob es schicklich sei, einfach am Pfarrhaus zu klingeln, wurde die Kirchentür geöffnet, und ein schlanker, hochgewachsener Mann trat ein.

      »Das ist er bestimmt«, wisperte Franz.

      Der Mann trug ein Priestergewand. Er kam zum Altar, kniete nieder und bekreuzigte sich. Zuvor hatte er die Besucher mit einem Lächeln und Kopfnicken begrüßt.

      »Pfarrer Trenker?« sprach Franz Lennard ihn an.

      Sebastian hatte sich wieder erhoben.

      »Der bin ich«, antwortete er. »Kann ich was für Sie tun, Herr…?«

      »Lennard«, stellte Biancas Vater sich vor. »Franz Lennard. Und das ist meine Frau Heidrun.«

      »Grüß Gott. Was führt Sie denn zu mir?«

      »Ach, eigentlich wollten wir nur die schöne Kirche besichtigen«, sagte Heidrun. »Aber beim Frühstück erzählte uns die Zimmerwirtin, daß Sie ab und zu Touristen mit auf eine Bergtour nehmen.«

      Der gute Hirte von St. Johann schmunzelte.

      »Lassen S’ mich raten. Sie wohnen bei der Ria Stubler.«

      »Richtig«, nickte Franz. »Ja, wie gesagt, wir würden gern eine Bergtour machen. Aber wie wir erfahren haben, sind die Bergführer alle ausgebucht. Und da hat die Frau Stubler gemeint, wir sollten Sie doch mal fragen.«

      »Ja, jetzt zur Saison muß man sich schon rechtzeitig anmelden«, antwortete Sebastian Trenker. »Aber Sie haben Glück; ich hatte tatsächlich vor, morgen zur Kandereralm hinaufzuwandern. Also, wenn Sie wollen, können S’ sich gern anschließen. Nur Sie beide oder kommen noch mehr Leute mit?«

      »Unsere Tochter«, sagte Franz Lennard.

      »Ja, und vielleicht der Herr Brandmayr«, fügte seine Frau hinzu.

      Biancas Vater sah sie strafend an.

      »Ich weiß net, ob wir für den Herrn eine Verabredung treffen sollten«, meinte er.

      Sebastian blickte sie fragend an.

      »Also, auf eine Person mehr oder weniger kommt’s net drauf an«, sagte er. »Ihre Tochter und der Herr Brandmayr unternehmen jetzt etwas gemeinsam? Dann hat’s also mit der Verabredung geklappt.«

      Franz Lennard konnte seine Verwunderung nicht verbergen.

      »Was wissen Sie denn darüber?«

      »Ach, ich hab’ gestern zufällig die Bekanntschaft des jungen Mannes gemacht«, erwiderte der Seelsorger. »Der Thomas war sehr angetan von Ihrer Tochter.«

      »Sie sind zum Schwimmen an den Achsteinsee gefahren«, erklärte Heidrun.

      »Was Besseres können s’ bei diesem Wetter auch gar net machen.«

      Sebastian

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