Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 3 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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mal nach. Vielleicht hat sie eines dabei.«

      Toni öffnete die Tasche und fand das Mobiltelefon. Hastig drückte er die Tasten, aber irgendwie schien es nicht zu funktionieren.

      »Da kommt ja der Wiesinger-Toni«, rief der Bauer.

      Oben an der Straße hatte der Wagen des Arztes gehalten, und Toni Wiesinger kam schon herbeigelaufen.

      »Dich schickt der Himmel, Doktor«, sagten die beiden Männer.

      »Was ist denn passiert?« erkundigte sich der Arzt, während er schon die Verletzte untersuchte.

      »Was schon«, antwortete Josef Obermeier. »Die Frau sollt’ man einfach net mehr ans Lenkrad lassen, so wie die fährt.«

      Dr. Wiesinger nahm sein Handy aus der Tasche.

      »Sie muß auf jeden Fall ins Krankenhaus«, sagte er.

      Im selben Moment schlug Iris Heilmann die Augen auf.

      »Krankenhaus?« fragte sie. »Ich gehe nicht ins Krankenhaus. Mir fehlt ja nichts.«

      Die drei Männer sahen sie kopfschüttelnd an.

      »Sagen Sie, ist Ihnen eigentlich bewußt, daß Sie nur um Haaresbreite dem Tode entronnen sind?« fragte Toni Wiesinger. »Sie hatten einen schweren Unfall. Möglicherweise stehen Sie unter Schock, mit Sicherheit haben S’ ein Schleudertrauma und vielleicht sogar noch innere Verletzungen. Ich werd’ Sie auf jeden Fall ins Krankenhaus bringen lassen, ob’s Ihnen paßt oder net. Wenn man Sie dort gründlich untersucht hat, können S’ von mir aus entscheiden, was Sie machen wollen.«

      Er deutete auf das Cabriolet.

      »Außerdem muß ich die Polizei verständigen, die den Unfall aufnehmen muß.«

      Iris versuchte die Tür zu öffnen und auszusteigen.

      »Nun bleiben S’ aber um Himmels willen sitzen«, fuhr der junge Arzt sie an. »Wenigstens solang’, bis der Rettungswagen da ist!«

      Es war wirklich nicht seine Art, so mit Menschen umzugehen, und mit Patienten schon gar nicht. Doch diese junge Frau trieb den sympathischen Dorfarzt mit ihrer Sturheit an den Rand der Verzweiflung.

      Toni Wippler und Josef Obermeier standen indes hilflos daneben und konnten nicht begreifen, wie ein Mensch so uneinsichtig sein konnte wie diese verrückte Autofahrerin.

      *

      Überglücklich kamen Bianca und Thomas am frühen Abend in St. Johann an.

      »Laß uns net zu spät zurückfahren«, hatte Bianca den jungen Mann gebeten. »Sonst denkt mein Vater wirklich noch, du wärst ein Mädchenverführer, der nur Schlimmes im Sinn hat.«

      Natürlich hatte sie das mit einem Lächeln auf den Lippen gesagt. Denn daß Thomas ihr nichts Böses wollte, stand für sie außer Frage.

      In der Pension verabschiedete sich Bianca mit einem liebevollen Kuß von Thomas.

      »Wir sehen uns nachher zum Abendessen.«

      Dann ging sie gleich zum Zimmer der Eltern, um sich zurückzumelden.

      Die hatten es sich mit Saft und Keksen gemütlich gemacht, und am Kleiderschrank hingen die neuen Sachen.

      »Na, ihr habt den Tag aber gut genutzt«, schmunzelte die Tochter, als sie das Kleid und den Trachtenanzug betrachtete. »Da fällt wohl für mich kein neues Kleid mehr ab, was?«

      Franz Lennard verdrehte die Augen.

      »Mutter und ich haben uns schon lange nix Neues mehr gekauft«, sagte er.

      »Ach, Papa, ich hab’ doch nur einen Scherz gemacht«, lachte Bianca.

      Heidrun fiel das strahlende Gesicht ihrer Tochter natürlich auf.

      »Und, hattet ihr einen schönen Tag?« wollte sie wissen.

      »Es war herrlich«, schwärmte Bianca. »Ihr müßt unbedingt auch mal an den Achsteinsee. Es ist einfach wunderschön dort.«

      »Morgen machen wir erst einmal eine Bergtour«, meinte ihr Vater. »Wir haben nämlich einen Bergführer gefunden.«

      »Etwa den Priester?«

      »Aja, dann hast’ ja heut’ morgen doch zugehört«, sagte Franz. »Obwohl’s so aussah, als wenn du nur Augen für diesen Herrn Brandmayr hättest.«

      Bianca konnte nicht verhindern, daß sie vor Verlegenheit rot wurde.

      »Was ist denn jetzt mit morgen?« versuchte sie dem Gespräch eine Wendung zu geben.

      »Heut’ abend darf’s net zu spät werden«, erklärte ihre Mutter. »Pfarrer Trenker holt uns morgen in aller Frühe ab, und dann geht’s auf eine Almhütte hinauf.«

      »Toll«, nickte die Tochter. »Da wird Thomas sich bestimmt auch freuen. Ich geh’ jetzt duschen. Bis später.«

      So schnell, wie sie gekommen war, verschwand sie wieder aus dem Zimmer der Eltern.

      Papa scheint noch immer was gegen Thomas zu haben, dachte sie kopfschüttelnd. Vielleicht sollte er sich schon bald an den Gedanken gewöhnen, daß er sein Schwiegersohn werden könnte.

      Doch bei diesem Gedanken erschrak sie selbst. Natürlich hatte sie in dieser Hinsicht noch kein Wort zu Thomas gesagt, aber eben war ihr ganz deutlich geworden, daß er tatsächlich der Mann wäre, dem sie auf der Stelle ihr Jawort geben würde, wenn er sie fragte.

      Beim Abendessen – sie hatten gestern gleich für den heutigen Abend reserviert – wurde über die geplante Tour gesprochen. Natürlich wollte Thomas mitgehen.

      »Ich bin schon gespannt, ob wir zu sehen bekommen, wie dort oben Käse gemacht wird«, sagte er.

      Heidrun Lennard fiel die Vertrautheit zwischen den beiden jungen Leuten auf. Ihr Mann schien nichts davon zu bemerken, er hatte Hunger. Immer wieder schaute sie die beiden verstohlen an und war sich am Ende sicher, daß sie sich ineinander verliebt hatten.

      Na, hoffentlich geht das gut, dachte sie.

      Bianca mußte zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich verliebt sein. Wenn sie früher einen Freund gehabt hatte, machte sie nie ein Geheimnis daraus. Mit ihrer Mutter konnte sie über alles reden, und Heidrun hoffte, daß sie sich ihr jetzt auch anvertrauen würde, wenn es ein Problem gab. Schließlich war Thomas nur eine Urlaubsbekanntschaft, und wenn es ans Abschiednehmen ging, dann konnte es schon problematisch werden.

      Doch noch war davon keine Rede. Man aß und trank und war guter Laune und voller Vorfreude auf den kommenden Tag. Ria Stubler hatte versprochen, trotz der frühen Stunde ein Frühstück herzurichten und Kaffee und belegte Brote für unterwegs bereitzustellen.

      Heute wurde der Abend nicht zu lange ausgedehnt. Man wollte rechtzeitig schlafen gehen und morgen ausgeruht zur Wanderung aufbrechen.

      Auf dem Heimweg richtete Heidrun es so ein, daß ihr Mann und sie vorangingen, während Bianca und Thomas in einigem Abstand folgten. Sie hatte

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