Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 149

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

klingt ja so, als wolltest du dich für immer hier einquartieren?«

      »Ja! Das habe ich beschlossen – und das werde ich machen!«

      »Aha! Ganz so, wie du es mir vorhin beschrieben hast. Du gehst einfach auf dein Ziel los.«

      »Genau!«

      »Zu diesen deinen Plänen gehören aber zwei! Ich muß da mitspielen! Noch ist das mein Hof!«

      »Falsch! Es wird erst dein Hof! Daß du dein Erbe antreten wirst, da bin ich mir sicher. Also habe ich mir schon einmal Gedanken gemacht. So ein großer Hof ist schwer zu bewirtschaften für eine Frau alleine. Das ist mehr ein Familienbetrieb. Auch wenn es dein Hof ist, dein Eigentum. Verstehst?«

      »Was soll ich da verstehen?«

      »Wir tun uns zusammen! Aus den Vogelmeier Hof wird dann der Unterlercher Hof, weil du dann die Unterlercher Bäuerin bist. Dabei ist mir klar, daß es einige Jahre dauern wird, bis sich hier die Leute in Waldkogel an den Namen gewöhnt haben. Da müssen wir eben Geduld haben.«

      Petra traute ihren Ohren nicht. Sie starrte ihn an. In ihren großen braunen Augen sah er die Freude, aber auch die Fragen und die Angst. Ihr fehlte der Mut, diesen Schritt zu tun. Das sah er deutlich. Christoph wäre nicht der Christoph Unterlercher gewesen, wenn er sich davon hätte entmutigen lassen.

      »Was siehst du mich so an wie der ungläubige Thomas?«

      »Ich? Ich die Unterlercher Bäuerin? Was soll das heißen?«

      »Na, genau das! Bist du einverstanden?«

      Petra lief zur Hauswand und lehnte sich dagegen. Sie brauchte einen Halt. Ihr Herz klopfte. Sie hatte Angst, daß ihr gleich die Sinne schwinden würden.

      Christoph Unterlercher trat auf Petra zu. Er stemmte die Hände rechts und links von ihr gegen die Mauer. Sie schlug die Hände vor das Gesicht.

      »Christoph! Nein!«

      »Das heißt, du lehnst meinen Antrag ab?«

      »Nein!«

      »Dann hast du ihn also angenommen?«

      »Nein!«

      »Nein? Bei allen Heiligen! Da versteh einer die Weiber. Willst jetzt oder willst jetzt nicht?«

      Petra schaute in seine blauen Augen. In ihrem Blick lag inniges Verstehen, Liebe, Zuneigung aber auch Verzweiflung, Angst vor der Zukunft.

      »Bitte verstehe doch, Christoph! Das ist alles ein bißchen viel. Vorgestern erfahre ich, wer mein Vater ist. Gestern komme ich hier auf den Hof, eigentlich nur zum Ansehen. Dann verliebe ich mich in mein Erbe. Du läufst mir über den Weg. Ich finde und lese die Briefe meines Vaters. Das ist alles zuviel. Vor allen dein…«

      Petra brach den Satz ab und schaute zu Boden.

      »… Heiratsantrag!« ergänzte Christoph Unterlercher und hob ihr Kinn mit seinem Zeigefinger hoch. Sie mußte ihm wieder in die Augen schauen.

      »Aber wir kennen uns doch kaum! Bitte verstehe mich doch!« jammerte und flehte sie.

      »Das mit dem langen Kennen ist doch ein richtiger Schmarren! Entweder liebt man oder man liebt nicht. Ich liebe dich! Und ich denke, daß ich dir auch nicht ganz unsympathisch bin. Also habe ich dir gesagt, wie ich darüber denke. Basta! Was sollen wir da noch lange rumreden, Petra? Es hat gefunkt zwischen uns. Das weißt du und das weiß ich.«

      Petra konnte darauf keine Antwort geben. Er näherte sich ihrem Gesicht. Dann riß er sie an sich und küßte sie leidenschaftlich. Petra schwanden fast die Sinne. Fast willenlos lag sie in seinen Armen. Nach einem endlosen Kuß ließ er sie los.

      »Nun, was ist jetzt? War das ein Ja?«

      Petra riß sich los und rannte davon. Christoph stemmte die Arme in die Seite und schaute ihr nach.

      »Ich habe es ja immer gewußt. Die Frauen sind schwer zu verstehen.«

      Petra holte ihre Handtasche und sprang in ihr altes Auto. Der Motor heulte auf, da sie viel zuviel Gas gab. Mit durchdrehenden Reifen fegte sie vom Hof, als wäre der Teufel hinter ihr her.

      Sie raste durch Waldkogel und hielt bei den Baumbergers. Sie stieg nicht aus. Sie hupte laut. Xaver und Meta kamen bei so viel Lärm heraus.

      »Ja, um Gotteswillen, Madl! Wie siehst du denn aus? Bist ja weiß wie eine frischgekalkte Wand. Was ist denn geschehen?«

      »Ich will rauf zur Berghütte. Ich muß mit der Anna reden. Wie komm ich rauf auf die Oberländer Alm?«

      Meta und ihr Mann schauten sich an. Beide hatten erkannt, daß weiteres Fragen zwecklos war. Xaver erklärte Petra den Weg. Meta versprach, Anna und Toni anzurufen und anzukündigen, daß sie auf dem Weg zu ihnen sei.

      »Danke«, sagte Petra kurz.

      »Was ist denn mit dem Christoph?« fragte Xaver Baumberger dann doch.

      »Der schnitzt in der Scheune an einem Stück Holz herum, gerade wie es ihm paßt. Dabei denkt er, er könnte sich die ganze Welt nach seinen Entwürfen zurechtschnitzen.«

      Petra sagte nichts weiter. Sie fuhr davon.

      »Du, Meta, ich glaub, wir haben da einen Fehler gemacht. Des hat net funktioniert, was der Fritz Fellbacher und ich ausgeheckt haben. Des is’ gründlich daneben gegangen. Mei, ja des kommt davon, wenn man Schicksal spielen will.«

      »Des seh i net so, Xaver. Eher im Gegenteil. Die Anna hat mir schon erzählt, daß sich die Petra in den Unterlercher verliebt hat. Als du und der Fellbacher ihn dann da bei der Petra einquartiert habt, da habt ihr ja net gewußt, daß bei den beiden schon der Blitz eingeschlagen hat.«

      »Mei, natürlich haben wir des net gewußt. Aber jetzt schaut’s bös aus. Da muß was passiert sein, was ganz Böses. Meinst, i soll den Fritz mal anrufen, daß der mal zum Vogelmeier Hof geht und nach dem Christoph schauen tut?«

      »So ein Schmarren! Nix wird gemacht, Xaver! Des mit den beiden is auf einem guten Weg. Des spüre ich intuitiv.«

      »So! Was du net sagst, Meta! Intuitiv?«

      »Die Petra ist net vor dem Christoph davongelaufen, sondern vor sich selbst. Sie will mit Anna reden. Die Anna wird mir schon alles erzählen. Da mußt dich gedulden, Xaver.«

      »Ja, wenn d’ meinst, Meta!«

      »Ja, mein i! Und jetzt, wird nimmer daran denkt. I telefonier’ die Anna an. Dann müssen wir uns beeilen. Der Reisebus mit den Bergwanderern wird bald da sein.«

      *

      Anna war nach dem Anruf ihrer Schwiegermutter sofort hinunter in Richtung zur Oberländer Alm geeilt. Sie hatte Bello mitgenommen. Unterwegs kam ihr schon Petra entgegen. Hilda und Wenzel hatten ihr den Weg beschrieben. Petra fiel Anna in die Arme.

      »Was ist denn, Petra? Was ist passiert?«

      Während sie aufstiegen, berichtete Petra, was vorgefallen war. Anna ließ

Скачать книгу