Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 205

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

I geh noch heut runter zum Dössegger Hof. Es kommen noch ein paar mehr Leut’. I habe meinen Vater auch schon angerufen und den Pfarrer. Sie kommen alle.«

      »Was gibt es denn so Wichtiges mitten in der Woche auf dem Dössegger Hof?« fragte Anna.

      »Der Kilian will mit dem Schwarzer abrechnen. Mehr weiß i auch net. Gesagt hat er net viel. Nur, daß wir all kommen sollen.«

      »Da geh i auch mit, Toni. So mühsam der Aufstieg für mich in meinem Alter auch sein wird. Des will, des kann i mir net entgehen lassen. Der Kilian wird das wohl auf die gute alte Art und Weise regeln, wie des früher so Brauch war. Da muß i dabei sein. Schad’, daß i nimmer jung bin. I hätt’ auch noch mit dem Schwarzer eine Rechnung zu begleichen.«

      »Da stehst du net allein, Alois.«

      »Ich gehe auch mit, Toni!«

      Toni trat zu seiner Anna und nahm sie fest in die Arme.

      »Liebste Anna! Des is ein Männerbrauch, der da ablaufen tut. Des geht nur, wenn keine Frau dabei is. Außerdem mußt du auf der Berghütte bleiben, wenn der Alois und i schon net da sind.«

      Toni küßte seine Anna zärtlich.

      »Ein Männerbrauch«, sagte Anna und warf Toni einen Blick zu. »Was muß ich mir darunter vorstellen?«

      »Der Kilian wird dem Schwarzer schon verständlich machen, daß er in Zukunft seine Gier nach dem Dössegger Hof zügeln tut. Dann geht’s dabei auch um die Barbara. Des muß sein. Der Schwarzer hat den Kilian ganz schön geärgert und gedemütigt. Es ist dem Kilian sein gutes Recht, Schwarzer zur Rede zu stellen. Oft bleibt es bei solchen Gesprächen net nur bei dem Austausch von Worten. Verstehst? Also bist schön lieb und bleibst hier. Meine Mutter, die geht auch net mit.«

      Anna seufzte.

      »Dann muß ich mich wohl der Tradition beugen. Schade ist das schon. Ich hätte gerne das dumme Gesicht vom Schwarzer gesehen.«

      »I danke dir, Anna. I denk net, das der Alois und i heut abend des noch schaffen, wieder raufzukommen. Es ist gut möglich, daß es anschließend noch ein Umtrunk auf dem Dössegger Hof gibt, oder wir gehen zu meinem Vater ins Wirtshaus. Danach werden wir alle ganz lustig sein.«

      »Das heißt, daß ihr alle erst einmal euren Rausch ausschlafen müßt. So, so! Das sind ja ganz schön harte Sitten.«

      Anna blinzelte ihrem Mann zu.

      »Dann zieht schon los! Alois, sei vorsichtig. Geh langsam! Bis zum Nachmittag schafft ihr den Abstieg gut.«

      Toni und Alois zogen los.

      *

      In der großen Küche des Dössegger Hofes hatten sich die Männer des Dorfes versammelt. Kilian gab die Anweisungen. Sie konnten es alle kaum erwarten. Als es Zeit wurde, versteckten sie sich in der Scheune, dem Stall, hinter dem aufgestapelten Brennholz und hinter dem Traktor, der mitten im Hof stand.

      Sie brauchten nicht lange zu warten. Pünktlich fuhr Ruppert Schwarzer in seiner großen Limousine vor. Er stieg aus und ging auf Kilian zu, der am Misthaufen stand und so tat, als schichte er Kuhmist auf.

      »So, hier bin ich, Kilian. Hast dich entschlossen, den Hof doch zu verkaufen, wie?«

      Selbstsicher grinsend stand Ruppert Schwarzer in einem schwarzen Anzug mit feinen Streifen auf dem Hof, die Hände in den Hosentaschen.

      »Is des ein Faschingskostüm, daß du da anhast, Ruppert?« fragte Kilian spöttisch und fügte hinzu: »Siehst darin aus wie eine aufgeblasene Leberwurst, weißt, wie so eine aus dem Supermarkt.«

      Schwarzer traf die Beleidigung. Er wurde rot vor Zorn.

      »Oh, jetzt läuft des Würstl auch noch an. Des geschmacklose Leberwürstl kriegt Farb’, es wird zum Blutwürstl.«

      »Was soll das Geschwätz, Kilian? Du hast mich angerufen und hast gesagt, daß es Zeit wäre, daß wir wie Männer verhandeln sollen.«

      »Ja, i bin nämlich net so feige wie du und schick a Madl vor, wenn i was will. I bin Manns genug, um meine Angelegenheiten selbst zu regeln. Da wollt i eben wissen, ob du des auch bist, du aufgeblasener Gockel. Hast wohl net den Mut, mir die Sach ins Gesicht zu sagen, mußt dich hinter einem Weiberrock verstecken. I sag dir’s ins Gesicht, das ganze Dorf lacht über dich. Du brauchst dich hier in Waldkogel net mehr blicken zu lassen. Auf so einen wie dich können wir verzichten. Ein Feigling bist obendrein. Schickst immer andere vor, sei es den Hubert oder wie im letzten Fall die Barbara. Da hat ja jedes Vieh im Stall mehr Charakter als du.«

      »Was willst eigentlich, Kilian? Ich denke, wir sollten über den Hof reden.«

      »I red net, ich handle selbst. I sage dir, laß deine Finger von meinen Kindern, von der Barbara und vom Hof. Sonst kannst was erleben.«

      Ruppert Schwarzer lachte höhnisch.

      »Bist auf die Barbara reingefallen. Die is schlau. Die hat nur mit dir gespielt. Glaubst denn, die wird sich mit einem Bauern abgeben wie dir, so einem nach Mist stinkenden Hinterwälder?«

      Da geschah es. Kilian Dössegger hatte blitzschnell mit der Mistgabel ausgeholt. Eine große Portion frischen Kuhmist, noch warm, den er zuvor extra aus dem Stall geholt hatte, flog in Richtung Ruppert Schwarzer. Auf seinen Haaren, Schultern und Schuhen lag Mist. In seinem Gesicht und an seinem ganzen Anzug klebte das, was sonst als Kuhfladen im Kuhstall auf dem Boden liegt.

      Ruppert Schwarzers Reaktion blieb nicht aus. Wütend ging er auf Kilian Dössegger los und verpaßte ihm einen Kinnhaken. Dann begann eine wilde Schlägerei. Gleichzeitig traten die Männer von Waldkogel aus ihren Verstecken und stellten sich im Kreis um die beiden Streithähne. Mit Zurufen feuerten sie Kilian an. Als der Jüngere und Kräftigere gewann er die Oberhand und versetzte Ruppert Schwarzer einen Boxhieb nach dem anderen.

      Dabei schrie er:

      »Der ist für die Anzeige, daß i meine Kinder vernachlässigen würde!

      Des ist von meiner Hildelore!

      Den bekommst du vom Leander!

      Hier, der, der is vom Waldi!«

      Dann trat er ihm kräftig ans Bein.

      »Der Fußtritt, der war von meiner kleinen Gundi!

      Und die, die sind dafür, daß du die Barbara so unglücklich gemacht hast!«

      Auf Ruppert Schwarzer donnerte es nur so herunter.

      »Kilian! Is genug!« rief der Pfarrer.

      Ruppert Schwarzer taumelte und sank zu Boden. Ein Eimer kaltes Wasser brachte ihn schnell wieder auf die Beine.

      »Das wirst du mir büßen!« drohte er. »Ich werde dich anzeigen, wegen Körperverletzung!«

      »Du wirst gar nix machen, sonst laß i dich wegen Urkundenfälschung und falscher Unterschriften verhaften. Wir sind jetzt quitt. Du machst jetzt, daß du vom Hof kommst!«

      Schwarzer gab immer noch nicht auf. Er tastete vorsichtig sein geschwollenes Gesicht ab.

      »Das

Скачать книгу