Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 202

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

geworden. I net! Der Dössegger Hof ist seit vielen hundert Jahren im Besitz der Familie und so wird des auch bleiben, solang i da was zu sagen hab’. Für mei Kinder später kann i natürlich net die Hand ins Feuer legen. Aber wenn i mir die so anschau’, da bin i mir sicher, daß die den Hof auch net fortgeben. Es is eben Heimat.«

      Sie nickten ihm zu. Kilian erzählte weiter.

      »Danach bekam ich verschiedene Angebote von anderen Immobilienfritzen. Die haben mir auch alle viel Geld geboten. Dann war plötzlich Ruh. Wenn i jetzt so nachdenk’, dann kam kurz danach das Schreiben von dem Amt, wegen meiner Kinder.«

      »Ja, so wird es alles zusammenhängen«, seufzte der alte Alois. »Dann hat der Schwarzer die Barbara bei dir eingeschleust, der Halunke. Wer weiß, was für einen Auftrag sie hat. Aber des scheint ja gründlich danebengegangen zu sein.«

      Alois grinste.

      »Wie meinst des jetzt? Is doch offensichtlich, daß die wohl alles brühwarm dem Schwarzer berichtet hat, wie des so ist bei uns in der Familie und auf dem Hof. Der hinterlistige Hund hat was gesucht, womit er mi aufs Kreuz legen kann. Ja, ja, des Rückgrat wollt er mir brechen, indem er mir die Kinder nehmen wollt. Dann hat der denkt, daß i vielleicht durchdreh und er doch noch an den Hof kommt.« Kilian Dössegger schüttelte den Kopf. »I verzeih mir net, daß i mi so in der Barbara getäuscht hab’. I hab’ denkt, daß die ein ganz liebs Madl is.«

      Alois zündete sich eine Pfeife an. Dicke Qualmwolken stiegen zur niedrigen Zimmerdecke auf.

      »Weißt, Kilian, i bin ja ein ganz schönes Stück älter als du. Du könntest glatt mein Enkel sein. Also laß dir jetzt mal von mir was sagen. Und was fragen will i di auch. Wenn’s dich net stört?«

      »Schon gut, Alois! Frag halt!«

      »I denk, daß du dich in der Barbara net geirrt hast. Die Anna hat ja auch mit dem Madl gesprochen, als es hier oben auf der Berghütte war. Die Barbara is und bleibt ein ganz liebes Madl. Die liebt dich auch. Wie is es mit dir, Kilian? Hast du noch irgendwelche Gefühle für des Madl? Magst sie immer noch?«

      »Des is es ja, Alois. I hab’ die Barbara wirklich gern. I bin nur tief enttäuscht, daß sie mich so hintergangen hat.«

      Alois schüttelte den Kopf.

      »Wenn sie gewollt hätt’, dann würden jetzt die Hochzeitsglocken läuten, sie hatt’ doch leichtes Spiel mit dir gehabt. Du weißt doch auch, wie des heut geht, wenn dann die Scheidung kommt. Dann hättest vielleicht den Hof doch verkaufen müssen, früher oder später.«

      Alois schaute Kilian eindringlich an.

      »Denk mal drüber nach. Daß des Madl nein gesagt hat, des seh i als Liebeserklärung. Des sollst du auch so sehn, denk i.«

      Sie schauten sich alle an.

      »Daß die Barbara so lieb mit den Kindern umgeht, des is sicherlich net gespielt. Kinderherzen kann niemand etwas vormachen. Die sind noch ganz unverdorben und spüren, wie es jemand mit ihnen meint. Kinderherzen kann man net betrügen!« ergänzte Alois.

      »Des is wohl wahr! Die Bande is wie ausgewechselt, seit die Barbara auf dem Hof is. Hildi blüht auf, die Buben sind auch schon viel ruhiger geworden und machen auch net mehr soviel Unsinn. Die sind in der Schul auch besser geworden. Des hat alles eine ganz glückliche Entwicklung genommen, seit die Barbara auf dem Hof is. Die kleine Gundi hat nachts immer geweint. Seit die Barbara sie abends ins Bett bringt und ihr ein Schlaflied singen tut, da schläft sie die ganze Nacht.«

      »Ich glaube, daß die Barbara deine Kinder wirklich liebt und dich auch. Sie hat so etwas wie Ehrfurcht vor dem schönen und gepflegten Dössegger Hof. Sie ist wirklich voller Bewunderung für das schöne Bauwerk mit den wertvollen Schnitzereien und Malereien. Dich mag sie auch, Kilian. Hätte sie sonst gesagt, daß sie bleiben wird, solange du willst? Sie weiß, daß nur eine Frau dir Halt und Schutz geben kann gegen die Intrigen des Ruppert Schwarzer.«

      »Warum hat sie dann net mit mir gesprochen?«

      »Kilian, das mußt du Barbara selbst fragen«, sagte Anna.

      Kilian war immer noch blaß. Toni schenkte ihm einen Obstbrand ein. Er trank aus. Toni schenkte ein zweites Mal nach. Kilian kippte auch diesen auf einmal hinunter.

      »Der Pfarrer Zandler hat gesagt, daß die größte Liebe die is, wenn jemand aus Liebe auf einen anderen verzichtet.«

      »Des hat er gut gesagt, unser Hochwürden. Jetzt mußt sehen, was du machst, Kilian. Jammern hilft da net.«

      »Da ist guter Rat teuer, Alois. Wenn i der Barbara sag, daß i weiß, daß sie der Ruppert Schwarzer geschickt hat, dann geht sie vielleicht fort. Des will i net und für die Kinder wär des eine wirkliche Katastrophe. I denk, daß ich nix mach. I behalt die Sach für mich. Alles bleibt so wie es ist.«

      Anna schüttelte den Kopf.

      »Das ist keine Basis. Ich sehe das so. Die Barbara ist vielleicht mit ganz anderen Absichten auf den Hof gekommen. Aber dann hat sie sich gewandelt, wie in der Bibel. Da wurde doch aus dem Saulus ein Paulus. Sie will bleiben, weil sie Angst hat, daß der Ruppert Schwarzer sich sonst noch weitere Intrigen ausdenkt. Sie weiß, daß er ein Mann ist, der vor nichts zurückschreckt.«

      Anna schaute Kilian eindringlich an.

      »Mach mit Barbara allein einen schönen Spaziergang. Oder ihr kommt mal zusammen ein Wochenende rauf zu uns auf die Berghütte. Die Kinder können ja solange zu meinen Schwiegereltern gehen. Die Mutter Meta und der Vater Xaver passen bestimmt gern auf die Kleinen auf. Sie lieben Kinder und bedauern immer, daß ihre Enkel, die Kinder von Tonis Schwester, in der Stadt leben. Deine Kinder sind da bestimmt gut untergebracht. Dann wanderst du mit Barbara rauf zum ›Paradiesgarten‹. Das ist der richtige Fleck, um sich auszusprechen. Da könnt ihr in Ruhe alles klären.«

      »Zu überlegen wäre es!« sagte Kilian nachdenklich.

      Er schaute auf die Uhr.

      »Is Zeit, daß i mich auf den Heimweg mach. I hab’ trächtige Kühe. Da bin i lieber auf dem Hof. Es is zwar noch net soweit, aber die Bunte, die war beim letzten Mal auch schneller als die anderen. Deshalb will i schnell zurück auf den Hof. I dank euch auch schön für alles. Gott vergelt’s.«

      Sie brachten Kilian hinaus und sahen ihm nach, wie er mit großen Schritten Richtung Auto eilte.

      »Das hat ihn schwer getroffen, den Kilian«, sagte Toni voller Mitleid.

      »Wichtiger is doch, daß des Madl ihn auch liebt. Des wird schon werden«, versuchte Alois zu beschwichtigen.

      *

      Als Kilian Dössegger auf dem Hof sein Auto abstellte, rannte ihm sein Sohn Leander entgegen.

      »Vater, komm schnell! Die Bunte! I glaub, es geht los.«

      Kilian rannte in den Stall. Ja, die Bunte, einer seiner besten Milchkühe, zeigte deutliche Anzeichen der Niederkunft. Kilian drückte Barbara seine Jacke in den Arm.

      »Ruf den Viehdoktor an! I weiß net, ob i ihn brauch, aber es is besser, wenn er kommt. Vorsorglich! Die Nummer steht im Telefonbuch.«

      Barbara rannte ins Haus. Kilians Jacke warf sie im Flur auf einen Stuhl. Dann telefonierte sie. Der Tierarzt versprach,

Скачать книгу