Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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da gestern im Auto eine Andeutung gemacht. Hast du sehr schlechte Erfahrungen mit Chefs gemacht?«

      »Ja, die habe ich, Anna. Die Sache hängt mir noch nach. Ich trage da noch sehr schwer daran.«

      »Barbara, rede mit Kilian. Er ist ganz verzweifelt. Er liebt dich wirklich. Er hat schon bei Toni um Rat gesucht.«

      »So?«

      »Ja, Kilian dachte, daß Toni ihm einen Rat geben könnte. Ich bin eine Zugereiste und du auch. Deshalb sprach Kilian mit meinem Toni.«

      Barbara schwieg mit hochrotem Kopf.

      »Ich kann nichts weiter für dich tun, Barbara. Ich muß auch wieder zurück. Bleibe noch hier sitzen und erhole dich. Laß Frieden einziehen in dein verzweifeltes Herz. Die Berge werden dir Ruhe in dein Herz senken. Denke nicht soviel nach, Barbara. Das bringt dich nicht weiter, eher im Gegenteil.«

      Mit einer weiten Handbewegung zeigte Anna in die Runde.

      »Schau, die Berge sind so mächtig und stark. Von ihnen geht eine Kraft und Stärke aus. Sie geben diese Kraft an Menschen weiter, die ein Herz haben, das Stärke und Kraft bedarf. Alles wird gut werden, Barbara. Du mußt nur den Mut haben, den ersten Schritt zu tun.«

      Dann lachte Anna auf.

      »Weißt du, daß es damals alle für unmöglich hielten, daß der Alois seine Berghütte wiederbekommt. Dieser Geier, dieser hinterlistige Ruppert Schwarzer, hatte seine gierigen Hände danach ausgestreckt. Das wurde ihm gehörig verdorben. Ich gestehe dir, daß ich weiß, wie das alles gekommen ist. Ich kann dir es nicht erzählen. Ich will dir dadurch nur Mut machen. Nichts kann schlimmer sein als dieser Ruppert Schwarzer. Aber auch den kann man Schachmatt setzen. Ich habe es erlebt.«

      »Ruppert Schwarzer ist als schlimmer Mensch bekannt. Er geht über Leichen, wie man so sagt. Wenn der sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann ist ihm jedes Mittel recht. Er soll ja in seiner Firma sehr gefürchtet sein, erzählt man in der Stadt. Er hat einen langen Arm und mischt überall mit«, sagte Barbara und ihre Stimme klang sehr traurig und hoffnungslos.

      »Trotzdem ist er auch nur ein Mensch. In meinen Augen ist er ein ganz armes Würstchen. Was hat er denn schon? Geld! Doch sind Geld und Vermögen, Grundstücke und Immobilien alles? Hat er wirkliche Freunde? Das bezweifle ich doch sehr. Hat er Familie? Nein! Dieser Ruppert Schwarzer ist ein ganz armer Tropf. Kein Mann hier in Waldkogel wollte wirklich mit ihm tauschen.«

      Anna ließ ihre Worte auf Barbara wirken. Sie lächelten sich zu. Dann ging Anna zurück zur Berghütte.

      *

      Barbara blieb einige Tage auf der Berghütte. Sie wanderte oder saß auf der Terrasse und genoß die Aussicht, so sah es jedenfalls aus, Doch wenn man näher hinschaute, dann sah man, daß sie mit ihren Gedanken ganz woanders war. Anna, Toni und der alte Alois beobachteten sie mit Sorge. Selbst Bello, der Neufundländer, lag oft zu Barbaras Füßen.

      »Hunde haben einen feinen Instinkt. Er spürt, daß Barbara Kummer hat. Sieht aus, als wollte er sie beschützen.«

      »Ja, Toni! So schaut es aus.«

      Anna hatte inzwischen ihrem Toni alles erzählt, was sie wußte.

      »Der Schwarzer wird am Ende die Barbara doch net erpressen? Fähig wäre der schon dazu. I glaub mittlerweile auch, daß der hinter der Angelegenheit mit dem Amt steht. Der will doch den Dössegger Hof. Das ist ein offenes Geheimnis mittlerweile. Und die Barbara hängt da mit drin.«

      »Ja, das denke ich auch. Doch wenn die Barbara nichts erzählt, dann können wir auch nicht helfen. Die Barbara hat einen großen Riegel an ihrem Herzen. Den hat sie vorgeschoben. Es ist aber zu spät. Der Kilian hat längst ihr Herz erobert. Da ist nichts mehr daran zu ändern, egal, wie sehr sie sich auch wehrt. Sie muß mit dem Kilian sprechen, aber das will sie nicht.«

      »Dann könnten wir doch mit dem Kilian sprechen. Was meinst, Anna?«

      »Ich halte das für keine so gute Idee. Allerdings wäre es ganz anders, wenn Kilian die Sache selbst entdecken würde. Vielleicht sollte man ihn gezielt auf die Idee bringen?«

      »Des is vielleicht auch eine Möglichkeit, Anna! Komm her, für die schlaue Idee bekommst du einen Kuß von mir.«

      Toni nahm seine Anna in den Arm. Er wußte, wie klug sie war, und dafür bewunderte er sie.

      »Wir könnten das ganz gezielt über deine Eltern machen, Toni. Die Meta oder der Xaver könnten ein paar Bemerkungen einstreuen, wenn die Männer beim Stammtisch sitzen. Das wird dann der Kilian auch gleich mitbekommen.«

      »Des is a ganz famose Idee. Wir werden gleich morgen zusammen runtergehen und mit den beiden sprechen.«

      »Es ist auch ein gefährliches Spiel. Statt die beiden zusammenzubringen, geht vielleicht Kilians Liebe zu Barbara kaputt, Toni.«

      »Des Risiko muß man eingehen.«

      So machten sie es dann auch. Toni bat seine Eltern, zur Oberländer Alm zu kommen, als er dort das nächste Mal Milch, Käse und Sahne für die Berghütte holte. Die Sache war schnell besprochen. Da es ja gegen den Schwarzer ging, waren sie sich einig, daß es allemal einen Versuch wert war.

      *

      Mittlerweile besuchte Barbara jeden Sonntag zusammen mit der gesamten Familie Dössegger die heilige Messe. Anschließend ging sie mit den Kindern heim, um das Mittagessen zu bereiten, während Kilian sich mit den anderen Männern zum Frühschoppen traf.

      »Bist heut wieder so still wie die letzten Male, Kilian. Sitzt da und starrst ins Bier. Is was mit dir?« fragte sein Freund Nikolaus.

      »Den Kilian darfst net ansprechen, Nikolaus«, warf Xaver Baumberger wie beiläufig ein. »Den mußt in Ruh lassen. Der hat offensichtlich ein Problem.«

      Der Wirt gab eine Runde Korn aus.

      Nikolaus Fisler lachte.

      »I denk, daß bei dir jetzt alle Probleme gelöst sind, seit sich dieses Madl um deine Kinder kümmert. Man könnt richtig neidisch werden, wenn man euch alle so zusammen sieht. I an deiner Stell würd die Barbara fest anbinden und nimmer vom Hof lassen. Mei, Kilian, hast du ein Glück. I muß eine Zeitungsanzeige aufgeben, in der Hoffnung, daß ich ein Weib für den Hof find. Du hast so einen Engel unter deinem Dach und sitzt hier und bläst Trübsal. Genierst dich, uns zu sagen, daß du

      des Madl heiraten willst. Du mußt dir keine Zurückhaltung auflegen, Kilian. Jeder gönnt dir und deinen Kindern des von ganzem Herzen.«

      »I leg mir keine Zurückhaltung auf. Irgendwann wird’s sich ja doch rumsprechen. Also kann ich’s euch gleich erzählen. I tu das, damit ihr net denkt, i und die Barbara führen ein sündiges Leben und die Kinder schauen zu. Da kommt vielleicht wieder jemand auf die Idee, des verfluchte Amt auf mich zu hetzen. So eine wilde Ehe, des gibt’s net auf dem Dössegger Hof.«

      Kilian Dössegger trank einen Schluck Bier.

      »Mei, auch auf die Gefahr hin, daß i mich zum Gespött mach, sollt ihr es wissen. I hab’ der Barbara einen Heiratsantrag gemacht und die hat abgelehnt.«

      »Was du net sagst!«

      »Ja, is denn das Madl närrisch?«

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