Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Moment anders.«

      »Wie kam es dazu?«

      »Das weiß niemand so genau. Jedenfalls der Alois konnte seine Hütte zurückbekommen. Dann gab er sie an den Toni und die Anna weiter. Alle sind glücklich, daß alles so geblieben ist wie es war. Mußt auch mal rauf, Barbara! Geh aber erst mal allein. Wenn du die Kinder mitnimmst, dann wirst du keine Ruhe haben. Man hat wirklich eine tolle Aussicht von da oben. Jeder fühlt sich dort dem Himmel so nah.«

      »Dann wird der Andi traurig sein, wenn ich allein raufgehe. Das will ich auch nicht.«

      »Du nimmst viel zuviel Rücksicht auf die Kinder, Barbara. I hab’ dich genau beobachtet. Du erfüllst denen jeden Wunsch, auch wenn es dabei bedeutet, daß du auf etwas verzichten mußt.«

      »Mag sein, daß es so ist. Aber das ist kein Opfer für mich. Ich mag deine Kinder gern, Bauer. Sie sind so lieb und so unschuldig. Ich will ihnen ein Stück schöne Kindheit geben. Sie sollen sich immer gut an die Zeit erinnern, in der ich da war. Verstehst, Bauer?«

      Kilian Dössegger räusperte sich.

      »Willst net aufhören mit dem ›Bauer‹? I bin der Kilian, wenn es dir recht ist?«

      »Gut, Kilian. Verstehst, Kilian? Niemand kann ihnen die Mutter ersetzen, das weiß ich. Vielleicht lasse ich aus Mitleid ihnen vieles durchgehen und verwöhne sie so ein bisserl mehr, als es gut ist.«

      »Könntest du dir vorstellen, für immer zu bleiben, Barbara?« sagte Kilian mit klarer Stimme in der Nacht.

      Barbaras Herz schlug schneller. Sie spürte jeden Schlag in ihrer Brust.

      »Wie soll ich das verstehen, Kilian?«

      »Na, so wie ich es gesagt habe. I wär glücklich, wenn du länger bleiben würdest. Wenn du willst, dann kannst du für immer bleiben. I würd’ dir gern ein Heim geben auf dem Dössegger Hof. Mit den Kindern hab’ i auch schon gesprochen. Die hätten nix dagegen, wenn du zur Familie gehören würdest.«

      »Für immer«, wiederholte Barbara tonlos und fing an, leicht zu zittern.

      Kilian zog seine Jacke aus und legte ihr sie um die Schultern. Durch den Stoff fühlte er, wie sie zitterte. Sie schmiegte sich in seine Jacke.

      »Kilian, es ist nicht nur die kalte Nachtluft, die mich zittern läßt.«

      »Mei, ich verstehe. Also wirklich, wenn du willst, dann kannst ruhig bleiben, für immer. Du magst die Kinder. Die Kinder mögen dich!«

      Er schaute ihr in die Augen. Im Mondlicht erkannte er ihre weit aufgerissenen Augen mit den langen Wimpern.

      »Und i mag dich auch, Barbara. I mag dich wirklich gern. Oder wie man bei euch in der Stadt sagt, in glaub, i hab’ mich in dich verliebt.«

      Ehe Barbara etwas einwenden konnte, hatte er sie an sich gezogen und geküßt. Sein Kuß war scheu und kurz, aber voller Zärtlichkeit.

      Barbara strich ihm über die Wange.

      »Kilian, langsam! Es gehört mehr dazu, als nur, daß die Kinder mich mögen und du mich auch liebst. Ich mag die Kinder auch und dich finde ich mehr als sympathisch, viel mehr. Ich bleibe auch gerne, solange du mich auf dem Hof haben willst. Aber verliebe dich nicht weiter in mich, Kilian. Das ist nicht gut. Du kennst mich viel zu wenig.«

      »Was soll des jetzt heißen? I spür doch, daß du mich auch magst. Des kannst net leugnen, Barbara.«

      »Das will ich auch gar nicht leugnen, Kilian. Wie gesagt, ich bleibe gern auf dem Hof und sorge weiterhin gern für dich und die Kinder. Aber ich bin nicht die Richtige für dich, Kilian. Du kannst mich nicht heiraten, Kilian.«

      »Was soll das jetzt heißen? Du hast genau verstanden, daß i dir einen Antrag gemacht habe. Warum lehnst du ab? War ich zu voreilig?«

      »Du bist zu gut für mich, Kilian! Bitte, glaube es mir einfach. Stelle keine weiteren Fragen.«

      »Wer liebt, der stellt keine Fragen, Barbara. Entweder man liebt oder man liebt nicht. I hab’ lange nachgedacht. Du hast mir gleich gefallen. I denk, daß es meiner verstorbenen Frau recht wäre, wenn wir ein Paar würden und du die Stiefmutter ihrer Kinder.«

      »Das ist alles schön und gut, Kilian. Ich kann es dir nicht sagen, nicht erklären. Ich würde dich nur ins Unglück stürzen, Kilian.«

      »Du redest in Rätseln, Barbara. Bist geschieden? Hast davon nix in deinem Lebenslauf geschrieben, hast am Ende selbst ein uneheliches Kind, bist im Gefängnis gewesen? Es stört mich net.«

      »Nichts von alledem! Das ist es auch nicht. Ich bin nur im Gegensatz zu dir kein guter Mensch. Du hast jemanden Besseres verdient. Schau dich um! Such dir jemand anderes. Wenn du eine Frau gefunden hast, dann gehe ich. Bis dorthin stehe ich dir und den Kindern bei.«

      »I will aber keine andere Frau, Barbara. Dich oder keine! Des steht für mich fest. Basta!«

      Er drückte ihr einen Kuß auf das Haar.

      »Wer für mich die Richtige ist, das mußt du schon mir überlassen.«

      »Aus uns kann aber nichts werden, Kilian. Das sage ich dir zum letzten Mal.«

      »Da kennst du uns Männer aus Waldkogel schlecht. So leicht gebe ich nicht auf. Eines Tages werde ich schon dahinterkommen, warum du meinen Antrag abgelehnt hast. Dann sehen wir weiter. I kann warten.«

      Barbaras Herz klopfte. Sie sehnte sich nach ihm. Zu gern hätte sie sich an seinen Hals geworfen und sein Gesicht mit Küssen bedeckt. Doch sie war eine Verräterin, eine gekaufte Intrigantin. Es spielte keine Rolle, daß sie die Pläne des Ruppert Schwarzer auf ihre Art boykottierte. Sie war noch immer unter falschem Vorwand auf dem Hof.

      Barbara stand auf. Stumm gab sie Kilian seine Jacke zurück und eilte durch den nächtlichen Garten in Richtung Haus. Oben in ihrem Zimmer warf sie sich mit ihren Kleidern auf das Bett und schluchzte in die Federn des Kopfkissens.

      *

      Die nächsten Tage bemerkten die Kinder, daß sich Barbara und ihr Vater etwas aus dem Weg gingen. Beim gemeinsamen Mittagessen sprachen sie auch nicht mehr so viel. Sie vermieden es, sich anzusehen.

      Ganz unvermittelt fragte die kleine Gundula beim Abendessen:

      »Seid ihr miteinander böse?«

      Barbara und Kilian mußten laut lachen. Barbara faßte sich als erste wieder und antwortete:

      »Nein, das sind wir nicht. Euer Papa braucht mal Urlaub. Er wird sich am Wochenende ein paar Tage freinehmen. Er geht auf die Berghütte und steigt dann mit Toni, dem Doktor und dem Leonhard und anderen Freunden auf den Gipfel des ›Engelssteig‹. Wenn euer Papa wiederkommt, dann nehme ich mir einige Tage frei und gehe auch wandern. Jeder Mensch kann Ferien machen, oder? Ihr hattet ja auch Ferien.«

      Die Kinder fanden die Antwort zwar nicht ganz befriedigend, zogen es aber vor, keine weiteren Fragen zu stellen.

      *

      Kilian ging schon am Donnerstagnachmittag hinauf zur Berghütte. Er wollte einen Abend mit Toni allein sein, bevor die Freunde am Freitag kommen würden. Nach dem Abendessen

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