Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Warum wolltest du mich unter vier Augen sprechen?«

      Kilian und Toni zündeten sich ihre Pfeifen an.

      »Weißt, das is so, Toni! Ich hab’ mir gedacht, daß du mir einen Rat geben könntest, weil doch deine Anna eine Zugereiste ist.«

      »Aha! Mei, laß mich raten. Du hast dich in die Barbara verschossen. Glückwunsch! Des is ein sauberes Madl. Man spricht nur Gutes über sie drunten in Waldkogel.«

      »Ja, so ist es! I weiß auch net, wie es gekommen ist. Plötzlich hab’ i gefühlt, daß wir zusammengehören. Gefallen hat mir des Madl gleich schon, als sie an dem Abend auf den Hof gekommen ist. Aber ich brauchte eine kleine Weile, bis i mir des eingestehen konnte, wegen meiner verstorbenen Frau. Du verstehst?«

      Antonius Baumberger nickte.

      »Ja, und dann hab’ i mir Anfang der Woche ein Herz gefaßt und hab’s ihr gesagt. Aber nix is.«

      »Dann liebt sie dich net!«

      »Naa, so is des net. I denk schon, daß die Barbara mi auch mag. Die redet aber so ein komisches Zeug, daß sie net zu mir paßt. I wär zu gut für sie und so einen Schmarren. I weiß net, was i davon halten soll. Auf der anderen Seite will sie gern dauerhaft bei mir auf dem Hof bleiben. Aber nur, solange i sie will und bis i eine andere gefunden hab’ und heirate.«

      »Des is ja ein echter Schmarren, Kilian! Jeder im Dorf kann sehen, wie glücklich die Barbara auf deinem Hof ist. Die Kinder erzählen auch überall herum, wie lieb sie is. Wir haben alle gedacht, daß du ihr früher oder später einen Antrag machst, wennst schlau bist.«

      »I bin net nur schlau, Toni! Des sollt’ auch keine Versorgungsehe geben, sondern i lieb die Barbara wirklich. Die will mi schon, aber heiraten, des will sie net. Was soll i da machen? I hab’ mir denkt, des kommt vielleicht, weil sie aus der Stadt is. Wie war des bei dir und deiner Anna?«

      »Mei, das war auch etwas kompliziert. Aber die Anna hat gleich ja gesagt. An deinen Kindern kann’s net liegen. I kann mir auch net denken, an was des liegt. Logisch is des net. Wenn du mir sagst, daß die Barbara dich liebt, dann ist des so. Doch dann könnt sie dich doch auch heiraten.«

      »Des sag i mir auch. Geschieden is sie net, ein uneheliches Kind hat sie auch net und im Gefängnis war sie auch net. I hab’ schon alles abgefragt. Sie sagt nur, daß ich keine weiteren Fragen stellen soll.«

      »Mei, des Madl ist verrückt. Der Dössegger Hof ist mit der schönste Hof weit und breit. Die Thea und die Dorle würden dich heiraten, ohne dich zu lieben und ohne, daß du sie liebst. Die vier Kinder würden’s auch in Kauf nehmen. Und die Barbara will dich net, liebt dich aber. Sie will dich net, weil sie dich liebt. Sakra, des soll einer verstehen. Da hört es auf! Des geht über meinen Verstand. Kilian, da weiß i auch net, was ich sagen soll.«

      Toni schüttelte verwundert den Kopf und schlug vor: »I werd’ mit der Anna sprechen. Willst, daß i des mach? Die Anna kann dann vielleicht mal mit der Barbara reden.«

      »Des is gut. Die sind ungefähr im gleichen Alter. So ein Gespräch von Frau zu Frau is gut. Wer weiß, vielleicht hilft es. Aber zu sonst niemandem ein Wort. I will net zum Gespött werden.«

      »Schmarren! Du wirst net zum Gespött, höchstens die Barbara. Niemand wird verstehen, warum sie dir einen Korb gibt, aber dennoch auf dem Hof bleiben will. Des is net logisch.«

      Die beiden Freunde redeten noch eine Weile. Sie kamen aber dem Rätsel nicht auf die Spur. Dann gingen sie zurück in die Berghütte.

      Später nahm Toni seine Anna beiseite und erzählte ihr im Vertrauen von den Problemen des Kilian mit Barbara und der Liebe.

      »So etwas Merkwürdiges habe ich auch noch nicht gehört. Da muß es einen tiefschwarzen Punkt in der Vergangenheit der Barbara Glarner geben, sonst würde sie sich nicht so verhalten. Ich empfinde schon Mitleid mit ihr. Das Madl muß doch auch schrecklich leiden. Man muß doch irgendwie helfen können.«

      Anna dachte eine Weile nach.

      »Ich muß die kommende Woche in die Stadt fahren und Einkäufe machen. Da werde ich etwas unternehmen.«

      »Was willst da unternehmen?«

      »Laß mich nur machen, Toni. Ich habe da so ein unbestimmtes Gefühl. Das kann ich dir schlecht erklären.«

      Toni lachte und nahm seine Anna in die Arme. Er küßte sie.

      »I weiß schon, des is so eine weibliche Ahnung. Etwas völlig Verrücktes, wo wir Männer sofort sagen würden, mei des is ein Hirngespinst.«

      »Genau, mein lieber Toni! So ist es! Ich gehe nächste Woche meinem Gefühl nach. Du schaust, daß der Kilian einen schönen Tag hat beim Aufstieg und auf dem Gipfel des ›Engelssteig‹. Es hat keinen Sinn, wenn er weiter darüber grübelt.«

      Toni hätte nur allzu gern gewußt, welchen Verdacht seine Anna hatte oder was ihr Gefühl sagte. Aber Anna schwieg und lächelte.

      Am nächsten Tag sah Toni nur, daß Anna sich mit Kilian unterhielt. Der erzählte aber auch nichts von Bedeutung. Anna hatte nur alles Mögliche über Barbara wissen wollen.

      *

      Anna fuhr in die Stadt und machte ihre Einkäufe. Als sie damit fertig war, fuhr sie zu der Adresse, die Kilian ihr genannt hatte. Dort war aber eine Barbara Glarner unbekannt. Erst im Telefonbuch fand Anna eine Adresse. Sie fuhr hin. Es war ein ruhiges Viertel. Entlang der Straße standen auf der einen Seite kleine Einfamilienhäuser und auf der anderen Seite größere Wohnhäuser mit vier Etagen. Anna fand die Klingel. Sie läutete. Sie klingelte mehrmals. Es öffnete niemand.

      Auf der anderen Seite ging eine ältere Dame mit Hund spazieren. Der kleine Pudel riß sich von der Leine los und stürmte auf Anna zu. Atemlos kam seine Besitzerin hinterher.

      »Bitte, entschuldigen Sie! Er ist eben ein echter Wachhund, auch wenn er so verspielt aussieht. Jeden Fremden hier in der Straße geht er an. Zu wem wollen Sie denn, junge Frau?«

      Die Neugierde ging Anna zwar etwas zu weit, aber vielleicht bekam sie so etwas heraus. Anna deutete auf das Klingelschild.

      »Ich wollte die Barbara Glarner besuchen. Wir haben uns längere Zeit nicht gesehen. Überraschen wollte ich sie. Pech gehabt! Sie ist nicht daheim. Dann komme ich nächste Woche noch einmal.«

      »Da werden Sie auch kein Glück haben. Die Barbara, die ist im Ausland. Die hat ganz groß Karriere gemacht. Die kommt so schnell nicht wieder. Sie hat mir den Schlüssel gegeben. Ich gieße die Blumen und versorge ihren Kanarienvogel. Der Vogel ist jetzt bei mir drüben. Dem war es zu einsam, all die ganzen Tage und Nächte.

      »Davon hat Barbara mir nichts erzählt. Sie arbeitet doch noch bei…«

      »Ja, ja! Sie hat ja ihr Studium beendet. Dann hat sie ein kurzes Praktikum bei dieser Firma Schwarzer gemacht. Da hat sie auch eine sehr gute Position bekommen. Ich soll ja nicht darüber sprechen, aber man freut sich doch, wenn so ein fleißiges Menschenkind so eine gute Stelle bekommt. Die Barbara hat’s verdient. Die hat immer nur gelernt und gelernt. Sie soll ganz oben auf der Chefetage sein.«

      Anna streichelte den Pudel.

      »Danke für die Auskunft. Dann weiß ich ja, wen ich fragen kann. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und

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