Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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brauchen viel Sonnenschein. Wenn es regnet, will er nicht raus.«

      Anna stieg schnell ins Auto und fuhr davon. Auf dem nächsten großen Parkplatz hielt sie an. Sie mußte sich erst einmal beruhigen. Es gab eine Verbindung zwischen Schwarzer und Barbara. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Anna zählte zwei und zwei zusammen. Barbara war nicht im Ausland auf Dienstreise, sondern in Waldkogel auf dem Dössegger Hof. Über die Auskunft erhielt Anna die Telefonnummer von Schwarzers Firma. Sie rief dort an und ließ sich mit dem Vorzimmer verbinden.

      Die Vorzimmerdame von Ruppert Schwarzer meldete sich.

      »Guten Tag! Mein Name ist Susanne Haak!«

      Ein anderer Name als der ihrer langjährigen Freundin war Anna nicht eingefallen. Dann tischte sie der Vorzimmerdame eine Geschichte auf.

      »Ich bin eine liebe Studienfreundin von Barbara Glarner. Ich lebe eigentlich in Australien und bin jetzt für ein paar Tage in der Gegend. Ich wollte die gute Barbara überraschen. leider ist sie nicht daheim. Ich weiß, daß meine alte Freundin oft in vertraulichen Angelegenheiten unterwegs ist. Ich hätte sie so gerne gesehen oder wenigstens gesprochen. Es kann fünf oder sechs Jahre dauern, bis ich mal wieder herkomme. Bitte, geben Sie mir die Adresse oder die Telefonnummer, unter der ich Barbara erreichen kann. Es muß aber ein Festnetzanschluß sein. Ihr Handy hat sie seit Tagen abgeschaltet.«

      Nach weiteren rührseligen Geschichten, die ebenso frei erfunden waren wie die Jugendfreundschaft, rückte die Vorzimmerdame mit der Telefonnummer heraus. Anna versprach, sich mit einer Ansichtskarte aus Australien zu bedanken, wenn sie wieder daheim sei.

      Die Vorwahl war Waldkogel. Die Anschlußnummer konnte nur die Telefonnummer vom Dössegger Hof sein. Anna recherchierte in einem Café die Nummer im Telefonbuch. Es bestand kein Zweifel. Anna zählte weiter die Fakten zusammen und was dann unter dem Strich herauskam, machte sie nicht glücklich.

      *

      Nachdem sich Anna gestärkt hatte mit mehreren Stück Kuchen und Kaffee, fuhr sie zurück nach Waldkogel. Sie fuhr direkt zum Dössegger Hof. Barbara spielte mit den Kindern Ball auf dem Hof. Die vier sahen richtig glücklich aus und begrüßten Anna stürmisch. Es gab hier keine Gelegenheit, sich auszusprechen, das war Anna ganz klar.

      »Kilian hat erzählt, daß du auch mal rauf auf die Berghütte kommen willst, Barbara. Da wollte ich nicht versäumen, dich persönlich einzuladen.«

      »Das ist lieb! Danke! Ich wollte schon bald kommen.«

      »Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!« zitierte Anna das alte Sprichwort. »Willst nicht einfach mit mir kommen? Ich würde mich freuen. Meistens bin ich die einzige Frau unter Männern da oben. Jetzt, während der Woche, ist weniger los. Am Wochenende wird es immer richtig voll. Da hätten wir beide auch mal Zeit zum Plaudern.«

      »Ich will auch mit!« kreischte Andi. »Du hast es versprochen.«

      Sein Vater kam aus dem Stall und begrüßte Anna herzlich.

      »Des is doch eine gute Idee. Barbara, geh nur mit der Anna mit. I bin ja früher auch mit den Kindern allein fertig geworden. Es war ja ohnehin vereinbart, daß du dir Zeit nimmst, um mal auf die Berghütte raufzugehen.«

      Barbara schaute zwischen Anna und Kilian hin und her.

      »Dann gehe ich mal schnell packen. Ich bin gleich wieder da.«

      Anna und Kilian unterhielten sich derweilen über das Wetter und die Ernte. Beide Themen waren unerschöpflich.

      Als Barbara kam, stieg sie schnell zu Anna ins Auto.

      »Fahr schnell ab, Anna! Bevor ich weich werde. Die vier können einen ansehen, als begehe man ein Verbrechen, wenn man einmal ein ganz klein wenig an sich denkt.«

      Anna fuhr vom Hof und schlug die Richtung ein hinauf zur Oberländer Alm. Bis dorthin konnte man mit dem Auto fahren. Danach begann der Fußweg hinauf auf die Berghütte.

      »Ich wollte dich schon lange mal besuchen. Aber die Kinder hielten mich immer wieder fest. Dann wurde ich jedesmal weich und blieb auf dem Hof.«

      »Du magst die Kinder sehr, wie?«

      »Ja, sie sind auch alle ganz lieb. Die kleine Gundi hängt den ganzen Tag an meinem Rockzipfel und die Hildi öffnet sich jetzt auch mehr. Sie ist ein ganz liebes Mädchen. Es dauerte lange, bis sie von sich aus einmal ein Gespräch anfing und etwas erzählte. Nun, man kann es ja auch verstehen. Die beiden Buben sind kleine Raudis, die immer was aushecken. Buben eben, die müssen ja so sein. Ich mag jeden von den vieren auf seine eigene Art.«

      Anna warf Barbara einen Seitenblick zu.

      »Und ihren Vater? Kilian, den Vater, magst du den auch?«

      Anna sah, wie Barbara rot wurde.

      »Wie auch immer, er ist mein Chef! Kilian ist nett, ruhig, gewissenhaft. Auf ihn ist Verlaß. So gesehen habe ich es gut getroffen. Ich hatte schon schlechtere Arbeitsplätze, glaub mir, Anna. Es gibt Menschen, die sind schlimm, wirklich sehr schlimm. Die verbreiten nur Angst, solange du bei ihnen arbeitest. Doch damit nicht genug. Du hast auch Angst zu kündigen, weil du weißt, wie lange ihr Arm reicht. Sie können ein ganzes Leben zerstören.«

      Anna dachte sich ihren Teil. Sie stellte keine Fragen mehr und kurvte die kleine Straße hinauf, die zur Oberländer Alm führte. Dort stellte sie ihr Auto ab. Dann gingen die beiden Frauen zu Fuß weiter. Barbara war sehr schweigsam. Anna beobachtete sie von der Seite und dachte immer wieder an die Worte, die Barbara im Auto gesprochen hatte. Anna beschloß, mit Barbara bald ausführlich zu sprechen.

      *

      Als sie oben auf der Hütte ankamen, hatten Alois und Toni den Hüttengästen schon das Abendessen serviert. Anna und Barbara aßen gemeinsam in der Küche der Berghütte. Dann zeigte Anna Barbara eine kleine Kammer.

      »Hier kannst du dich für die Tage einrichten. Da bist du ungestört. Ich denke, die Ruhe und das Alleinsein werden dir guttun, wo du drunten auf dem Dössegger Hof immer die Kinder um dich hast.«

      »Ach, das macht mir nichts aus. Ich komme gut mit ihnen aus. Außerdem ist Gundi morgens im Kindergarten und die anderen sind in der Schule. Da bin ich im Haus ungestört und kann die Hausarbeit machen. Ich bin direkt froh, wenn sie wieder von der Schule kommen und ich sie um mich habe. Dann füllt sich das Haus wieder mit Leben und ich kann mit jemandem reden.«

      »Spricht der Bauer nicht mit dir? Man weiß ja, daß der Kilian eher ein wortkarger Mensch ist.«

      »Ach, Anna!« seufzte Barbara aus tiefstem Herzen. »Das mit Kilian ist nicht so einfach.«

      »Willst drüber reden? Ich bin eine gute Zuhörerin.«

      Anna schloß die Tür der Kammer.

      »Mir scheint, dich bedrückt ein stiller Kummer.«

      Statt einer Antwort schaute Barbara Anna direkt in die Augen. Anna sah darin die Verzweiflung, allen Kummer und Schmerz.

      »Ich kann nicht darüber reden, Anna. Sei mir nicht böse. Es

      ist nicht so, daß ich kein Vertrauen

      zu dir hätte. Ich schlage mich mit

      etwas

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