Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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wehrte ich mich anfangs gegen meine Gefühle. Das war sehr unsinnig. Heute lachen wir beide darüber, Toni und ich. Deshalb kann ich dich so gut verstehen. Öffne dein Herz, Barbara. Dann wird alles gut werden.«

      »Ich will es versuchen.«

      »Fein! Dann bleibe noch etwas hier sitzen und genieße die Aussicht. Ich muß zurück zur Berghütte. Wir haben ein volles Haus. Da gibt es viel zu tun.«

      Anna zog ihr Schultertuch enger um ihren Körper und ging davon.

      *

      Barbara kehrt erst am Abend zur Berghütte zurück.

      Anna warf ihr einen prüfenden Blick zu.

      »Ich bin müde, Anna. Ich gehe gleich schlafen.«

      Am nächsten Morgen schlief Barbara lange. Sie fand erholsamen Schlaf. Als sie aufstand, war Anna mit Küchenarbeiten beschäftigt.

      »Kann ich dir was helfen?«

      »Du solltest erst selbst etwas essen, Barbara.«

      »Ich habe keinen Hunger, Anna. Du weißt doch, wie es heißt: Leben von Luft und Liebe.«

      Anna schmunzelte und deutete in Richtung Terrasse.

      »Deine Liebe sitzt da draußen und wartet auf dich.«

      »Oh, Anna. Sehe ich auch gut aus?«

      »Du schaust großartig aus in dem Dirndl. Ist es neu?«

      »Ja, ich habe es mir extra gekauft.«

      »Das Blau steht dir gut. Nun geh schon!«

      Barbara trat hinaus. Kilian saß bei Alois. Sie redeten.

      »Grüß Gott, Kilian!«

      Er stand auf, nahm ihre Hand und schaute ihr in die Augen.

      »Grüß Gott, Barbara. Gut schaust aus.«

      Kilian Dössegger mustert Barbara von oben bis unten. Was er sah, schien ihm zu gefallen.

      »In dem Hosenanzug hast du auch gut ausgesehen. Aber in dem Dirndl gefällst du mir besser. Schaust richtig fesch aus, Barbara.«

      »Kilian, ich habe nachgedacht. Wir sollten reden!«

      »Ja, des müssen wir. Wenn du magst, dann gehen wir ein Stück den Weg rauf, Richtung ›Engelssteig‹. Ist dir das recht?«

      Anna trat hinzu und reichte Barbara ein dickes weiches großes Schultertuch. Barbara legte es sich um. Sie schaute Kilian an.

      »Fertig!«

      Sie wartete, bis sie ein Stück von der Berghütte entfernt waren, dann sagte Barbara:

      »Ich denke, bevor ich mit den Kindern spreche, sollten wir reden. Ich möchte dir sagen, Kilian, daß mich deine Großzügigkeit beschämt. Immerhin habe ich dich hintergangen. Es tut mir leid.«

      »Des ist vergessen und vergeben. I weiß, daß du ein gutes Madl bist. Man sagt doch immer, laß Taten sprechen. Egal, wie des auch war mit den Papieren und der ganzen Sache mit dem Ruppert. Des zählt net für mich. Für mich zählt nur, daß du gut zu den Kindern gewesen bist und auch des net gemacht hast, was der Ruppert Schwarzer vorgesehen hatte. I denk, wir sollten das Kapitel begraben, meinst net auch, Barbara?«

      »Das dunkle Kapitel würde ich gern aus meinem Leben streichen, von Anfang an. Wenn ich das alles ungeschehen machen könnte, dann würde ich das tun. Bitte, glaube mir.«

      »I glaub dir! Ich weiß, daß du es ernst meinst. Doch i bin auch froh, daß des alles so geschehen ist. Sonst hättest du nie den Weg zum Dössegger Hof gefunden. Keiner kann seinem Schicksal entgehen, sagten die Leut’.«

      Sie schwiegen eine Weile und gingen nebeneinander her. Dann begann Kilian leise das Gespräch wieder aufzunehmen.

      »Ich weiß, daß du ein anständiger Mensch bist. Wärst du nämlich ein Luder, dann hättest meinen Antrag damals angenommen.«

      »Ich konnte es dir nicht sagen, Kilian.«

      »I weiß doch. I hab’ übrigens dein Tagebuch gefunden…« Er machte eine bedeutsame Sprechpause…, »… und auch gelesen.«

      Barbaras Augen weiteten sich. Das Blut stockte ihr in den Adern. Ihre Wangen färbten sich dunkelrot.

      »Ja, i weiß alles. Mei, dumm is das nur, daß i kein Tagebuch geschrieben hab’. Da könnt i dir des geben. Dann könntest du lesen, was ich gefühlt hab’.«

      Er griff in die Innentasche seiner Jacke und holte einen Umschlag heraus.

      »Hier, des is a Brief. Da steht alles drin. Es war die Idee vom Leander, daß i dir schreiben soll.«

      Sie setzten sich auf einen Felsbrocken am Weg. Barbara las den Brief. Er war viele Seiten lang. Darin erzählte Kilian Barbara sein ganzes Leben. Er erzählte vom Dössegger Hof, seinen Eltern und Großeltern und wie er dort aufgewachsen ist. Er sprach ausführlich von seiner Liebe zu dem Flecken Heimat, mit dem er so eng verwurzelt ist. Auf diese Weise erfuhr Barbara auch mehr von Kilians verstorbener Frau. Da stand viel über das Leben in der Zeit, in der Barbara auf dem Hof war. Vorsichtig hatte er seine Gefühle ausgedrückt. Doch gleichzeitig war der Brief eine wunderbare Liebeserklärung.

      Barbara ließ die Blätter sinken. Sie schauten sich in die Augen.

      »Ich liebe dich, Barbara. I hab’ dich jetzt noch lieber als vorher, als i des net alles gewußt hab’. Du bist ein wunderbares Madl.«

      »Ich liebe dich auch, Kilian.«

      Endlich – endlich lagen sie sich in den Armen. Sie küßten sich. Barbara schmiegte sich an ihn und fühlte sich so geborgen wie nie zuvor in ihrem Leben. Er würde sie immer beschützen vor allem Bösen dieser Welt. Er würde für sie kämpfen. Ihre Herzen schlugen im gleichen Takt. Ihre Lippen glühten vor Hingabe.

      »Bist du glücklich, Barbara?«

      »Ich bin glücklich, Kilian!« Sie hob den Blick und schaute ihm in die Augen.

      »Ich habe die neue Stelle, die ich antreten wollte, schon abgesagt.«

      »Des hast wirklich gemacht?«

      »Ja, gleich nachdem du mich besucht hattest, hab’ ich der Firma eine Mail geschickt.«

      Kilian riß sie hoch, hielt sie fest auf seinen Armen und wirbelte sie herum.

      »Stell mich hin, Kilian!«

      »Laß mich, Madl. Des heißt, du kommst wieder zu uns auf den Hof?«

      »Ja, Kilian. Ich komme wieder zu euch auf den Hof.«

      Er setzte sie ab und drückte sie fest an sich.

      »Ich liebe dich, Barbara. Ich hab’ net denkt, daß i mein Madl je wieder so lieben könnt. Des wird gut werden mit uns, des weiß i. Mei, da

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