Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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dann gebt mir Bescheid. Is des jetzt klar?«

      Die beiden schauten sich an.

      »Das waren ja deutliche Worte, Hochwürden!«

      »Ja, Kilian! Es waren ja auch viele Aufregungen, bis es endlich klar war mit euch beiden. Ich will wieder Ruhe in der Gemeinde haben. Außerdem hat mir jemand zugeflüstert, daß sich der Ruppert Schwarzer überlegt, ob er dich doch noch anzeigt, wegen der Schlägerei. Jedenfalls hat er bei jedem Richter schlechte Karten. Kein Mensch, der anwesend war, wird für ihn aussagen.«

      Er schaute sie streng an.

      »So, jetzt geht, und bis morgen abend will i den Termin von euch haben.«

      Kilian versprach, am nächsten Tag nach dem abendlichen Melken vorbeizukommen und ihm den Hochzeitstermin zu nennen.

      Die nächsten beiden Wochen waren eine einzige Hektik. Zuerst mußten Barbaras Sachen aus der Stadtwohnung auf den Dössegger Hof geschafft werden. Dann bestand Barbara darauf, daß für ihre Ehe mit Kilian ein neues Schlafzimmer eingerichtet wurde. Kilian erfüllte seiner lieben Barbara gern diesen Wunsch. Er gab beim Schreiner in Waldkogel den Auftrag, ein schönes Schlafzimmer anzufertigen. Es bestand aus einem breiten Bauernbett, einem Bauernschrank, einer Kommode für Barbara, einem Herrenschrank für seine Sachen. Dazu kamen zwei Nachttischchen, ein kleiner Tisch und zwei Stühle.

      »Soll i auch eine neue Wiege bestellen, Barbara?«

      »Nein, Kilian. Alle Generationen haben in der alten bemalten Wiege gelegen. Unsere Kinder werden auch da hineingelegt. Das ist so in Ordnung.«

      Dann kam der Hochzeitstag. Barbara hatte sich für ein weißes Brautkleid entschieden. Eine Schneiderin in der Stadt hatte es angefertigt. Im Schnitt hatte sie es einem hochgeschlossenen Dirndl nachempfunden. Barbara trug keinen Brautschleier. Sie hatte einen Blumenkranz im Haar. Aus denselben Blüten bestand auch ihr Brautstrauß. Hildelore und Gundula hatten auch Blumen im Haar. Sie streuten zusammen mit ihren Brüdern Blumen.

      Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt, als sich die beiden ihr Jawort gaben.

      Dann wandte sich Pfarrer Zandler an die Kinder.

      »Na, und ihr? Wollt ihr die Barbara als neue Mutter haben? Heißt ihr sie als Stiefmutter auf dem Dössegger Hof willkommen? Dabei bin i mir sicher, daß die liebe Barbara keine böse Stiefmutter sein wird. Dafür hat sie euch viel zu lieb.«

      Die Kinder antworteten mit Ja. Dann klang die helle Stimme von Gundi durch das Kirchenschiff.

      »I hab’ die Barbara auch lieb.«

      Anschließend zog der Hochzeitszug durch das Dorf. Die Geschwister Dössegger führten ihn an. Nach dem Brautpaar folgten die Freunde.

      Auf der Hoffläche des Dössegger Hofs waren Tische und Stühle aufgestellt. Meta und Xaver kümmerten sich um das Essen und die Getränke. Es wurde ausgiebig gefeiert. Bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt. Seit der Hochzeit von Toni und Anna waren die Waldkogeler nicht mehr so ausgelassen gewesen. Verschiedene Musikvereine wechselten sich ab.

      Barbara und Kilian waren wirklich froh, als die letzten Gäste, seelig vom guten Bier, endlich heimgingen.

      »So, jetzt beginnt unser gemeinsames Leben.«

      Kilian Dössegger nahm Barbara auf den Arm und trug sie ins Haus, die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. Er setzte sie auf dem Bettrand ab und küßte sie zärtlich.

      »Kilian, die Wiege dort in der Ecke sieht so leer aus. Da sollten wir etwas dagegen tun. Findest du nicht auch? Da müssen wir mehr tun, als nur küssen…«, flüsterte Barbara Kilian zärtlich ins Ohr.

      »Packen wir’s an!« sagte Kilian. »Der Dössegger Hof ist ein großer Hof. Da ist viel Platz für Kinder. Wenn dir die vier noch net genug Arbeit machen, dann helf’ ich dir gern dabei, die Arbeit zu vergrößern.«

      Sie lachten. Das war Kilians typische Art, etwas zu sagen.

      *

      Das Glück der beiden war vollkommen, als Barbara ihrem Kilian im nächsten Monat zuflüsterte:

      »Kilian, die Wiege wird voll werden!«

      - E N D E -

Cover Die Suche führt nach Waldkogel

      Die innere Uhr hatte Toni und Anna geweckt.

      »Guten Morgen, liebste Anna! Bist du auch aufgewacht?«

      »Guten Morgen, liebster Toni!« gähnte Anna und kuschelte sich an ihn. »Es ist so schön warm im Bett.«

      Toni küßte sie und strich ihr zärtlich übers Haar. Er spielte mit einer lockigen Haarsträhne und flüsterte:

      »Bleibe liegen und schlaf dich mal so richtig aus! Sind ja keine Gäste da. Ich denke, der Nebel lichtet sich erst am Mittag.«

      Toni gab ihr einen zärtlichen Kuß und stand auf. Behutsam drückte er die Decke bei.

      »Schlaf noch, meine süße liebe Anna!«

      »Mmm! Laß mich aber nicht zu lange schlafen. Weck mich, wenn du das Frühstück gerichtet hast. Ich habe viel Arbeit. Ich wollte Wäsche waschen.«

      »Psst! Denke nicht an die Wäsche! Träume weiter!«

      Ganz leise schloß Antonius Baumberger die Tür zum Schlafzimmer der Berghütte.

      Im Kamin brannte schon ein Feuer. Der alte Alois, von dem die beiden die Berghütte übernommen hatten, saß in der Küche am Küchentisch und trank Kaffee.

      »Bist schon auf, Alois? Hast net gut geschlafen?«

      »Doch, doch, i schlaf immer gut. Doch in meinem Alter braucht man net mehr so viel Schlaf. I hab’ gedacht, daß ihr beiden Jungverheirateten den ruhigen Tag vielleicht nutzen wollt, ein bissel länger in den Federn zu liegen. Des ist das erste Mal, daß keine Gäst da sind. Des is aber nur wegen dem Wetter.«

      »Stimmt, Alois! Seit unserer Hochzeit is des wirklich das erste Mal, daß keiner auf der Berghütte übernachtet hat.«

      »War gut von dir, die Leut gestern runterzubringen. Hier oben sieht man keine zwanzig Meter. Des war jetzt schon der dritte Tag. So was gab’s schon lang net mehr.«

      »Was meinst, Alois? Wie lang hält die Suppe da draußen noch an? »Du sagst doch immer, daß du des Wetter in den Knochen spürst.«

      Der alte Alois grinste.

      »Heut mittag, wenn’s zum Mittag läutet, dann is alles wieder klar. Wirst es schon sehen. Ich spür’s in meinen Knochen, und draußen war i auch schon. Der Nebel verzieht sich ganz schnell, wirst sehen. Ich kann des riechen und spüren, daß des so is.«

      »Na, dann is es eben so. Eigentlich müßt i mich drüber freuen. Aber i hätt auch nix dagegen gehabt, wenn der Nebel noch einen Tag alles verschlucken tät. Dann hätt i einen Tag ganz allein mit meiner Anna. Des würd mir auch sehr gefallen.«

      Toni

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