Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Liebesangelegenheit is des mei Aufgab! Der Bruno muß irgendwas getan haben, was des Madl ganz verwirrt hat. Deshalb find i es gut, wenn ihr Gamsbartträger euch ein paar Tage vom Hof macht.«

      »Da müssen wir uns wohl fügen, Vater? Was meinst?« wandte sich Emil Fuchsbichler an seinen alten Vater.

      »I will nur haben, daß der Bruno glücklich wird. Des is mir wichtig und sonst nix! Komm, Emil! Die Ruth hat schon recht, du solltest wirklich mal nach der Almwirtschaft schaun. Dann gehst eben jetzt und i geh mit.«

      Ruth Fuchsbichler wartete, bis ihr Mann und ihr Schwiegervater mit dem Landrover vom Hof gefahren waren. Dann ging sie in ihr Schlafzimmer und rief von dort aus die Telefonnummer an, die Clara ihr gegeben hatte.

      »Bianca!« meldete sich eine verschlafene Stimme.

      »Grüß Gott! Bist du die Freundin von Clara?«

      An der Stimme erkannte Ruth, daß die junge Frau am anderen Handy sofort hellwach war.

      »Ist etwas mit Clara? Wer bist du?«

      »Ich bin eine neue Freundin von Clara! Die Clara liegt weinend bei uns im Bett. Sie gab mir diese Nummer. Ich soll dir sagen, es wäre ein Notfall. Du sollst ein Taxi nehmen und sofort kommen. Wahrscheinlich mußt du die Clara mit deren Auto heimfahren.«

      »Wie lautet die Adresse? Ich bin in spätestens zwei Stunden da!«

      »Die Clara ist auf dem Fuchsbichler Hof in Waldkogel.«

      Ein Aufschrei am anderen Ende des Telefons ließ Ruths Trommelfell fast platzen.

      »Warum schreist du so? Weißt du etwas? Aus Clara ist nichts rauszubekommen.«

      »Seit wann ist Clara auf dem Fuchsbichler Hof? Wie kam sie dahin?«

      »Bruno hat ihr einen Heiratsantrag gemacht. Der Bub hat sich in Clara verliebt…«

      »Später! Später!« tönte es aus dem Hörer. »Ich komme so schnell, wie es geht.« Dann knackte es in der Leitung.

      *

      Mit einem Satz sprang Bianca aus dem Bett. Sie riß ihre große Reisetasche vom Schrank und warf ihre Sachen hinein. Dabei machte sie ziemlichen Lärm. Die Tür ging auf. Ihre Mutter sah sie erstaunt an.

      »Was machst du? Das hört sich unten drunter an, als würdest du Möbel umstellen.«

      »Ich packe!« schrie Bianca und rannte an ihrer Mutter vorbei ins Badezimmer, um dort ihre Zahnbürste und Kosmetika zu holen.

      »Du willst verreisen?«

      »Ja! Mama, frag nicht!«

      »Ich wundere mich nur. Du hast doch Prüfung! Wolltest du nicht lernen?«

      »Ich nehme die Bücher mit.«

      »Wohin soll’s denn gehen?«

      »Ich treffe mich mit Clara! Sie hat anrufen lassen. Sie braucht mich.«

      »Hatte sie einen Unfall?«

      Bianca stellte sich vor ihre Mutter. Sie schaute ihr eindringlich in die Augen.

      »Höre mir bitte gut zu! Als Clara neulich hier war, da habe ich ihr ein Versprechen gegeben. Das fordert sie jetzt ein. Ich weiß, daß Clara dasselbe für mich tun würde. Sie wollte, daß ich mitkomme. Jetzt bedaure ich, daß ich es nicht getan habe. Ich fahr jetzt zu ihr.«

      Biancas Mutter sah besorgt aus.

      »Ist das wirklich alles? Clara sah nicht gut aus, als sie hier war.«

      »Mama!« Bianca stöhnte. »Hör zu, ich will es mal so sagen. Clara scheint Liebeskummer zu haben. So etwas bespricht man doch nur mit der besten Freundin, oder?«

      »Ich wußte nicht, daß Clara einen Freund hat. Ich habe gestern ihre Mutter getroffen. Sie hat auch nichts erzählt.«

      »Mama! Ihre Mutter weiß nichts. Clara hat daheim nichts erzählt. Du kennst doch Stephan. Das hätte wieder nur Ärger gegeben! Vielleicht war es gut, daß sie nichts gesagt hat. Wenn ich komme, dann wirst du alles erfahren, aber nur, wenn du alles für dich behältst. Okay?«

      »Nun, du mußt wissen, was du tust, aber hast du…«

      »Mama! Wenn du etwas für mich tun willst, dann mache mir ein paar Brote und Kaffee zum Mitnehmen.«

      Während ihre Mutter die Wegzehrung einpackte, duschte Bianca und lud die Sachen in ihr Auto. Sie umarmte ihre Mutter herzlich und versprach, sich bald zu melden. Dann stieg sie ein und fuhr ans andere Ende der Stadt. Sie parkte im Parkhaus des Flughafens und nahm sich von dort dann ein Taxi nach Waldkogel.

      Zwei Stunden später hielt das Taxi auf dem Hof. Ruth Fuchsbichler kam herbei und bezahlte das Taxi. Dann führte sie Bianca in die große Wohnküche.

      »I bin die Fuchsbichlerbäuerin! Kannst einfach Ruth zu mir sagen, Bianca! Setz dich! Willst etwas essen?«

      »Danke, Ruth! Meine Mutter hat mir etwas eingepackt. Ich habe mich unterwegs im Taxi gestärkt. Jetzt erzähle mir alles genau!«

      Ruth Fuchsbichler sagte Bianca alles, was sie wußte.

      »Wie geht es Clara jetzt?«

      »Ich war gerade oben bei ihr. Sie schläft noch.«

      »Das ist gut«, bemerkte Bianca. »Wo sind Ruths Sachen? Ihr Gepäck? Ist das schon oben auf dem Zimmer?«

      »Das wird noch in Claras Auto sein«, vermutete Ruth.

      »Das ist gut.«

      Bianca stand auf und lief hinaus zu Claras Auto. Ruth Fuchsbichler folgte ihr. Sie stand neben Bianca und schaute dieser zu, wie sie alle Gepäckstücke durchwühlte.

      »Nichts!« sagte Bianca. »Ich weiß aber genau, daß sie die Kopien dabei hat. Sie muß sie dabei haben! Sie hat sie mir gezeigt und dann ist sie losgefahren, hierher nach Waldkogel.«

      Bianca durchsuchte alle Gepäckstücke noch einmal. Sie fuhr mit der Hand in jede Tasche jeder Hose und Jacke.

      »Die Clara hat noch eine kleine Bauchtasche«, bemerkte Ruth. Bianca schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.

      »Daß ich nicht gleich daran gedacht habe! Wo ist die?«

      »Oben! Sie liegt auf dem Nachttisch!«

      Die Frauen gingen hinauf. Ruth öffnete leise die Tür. Clara schlief noch immer fest. Bianca zog die Schuhe aus und schlich durch das Zimmer. Sie fand, was sie suchte. Clara hatte die Kopien in ihrer Brieftasche. Die Freundin nahm sie heraus, verschloß die Tasche wieder und hastete hinaus.

      Wenige Augenblicke später saßen die beiden Frauen oberhalb des Fuchsbichler-Hofes auf einer Bank, bei der Pferdekoppel.

      »Ruth! Vielleicht zerstöre ich meine Freundschaft zu Clara, wenn ich dir dies hier zu lesen gebe. Gebe ich es dir nicht zu lesen, dann nehme ich Clara vielleicht die Chance, das Geheimnis zu lüften. Nur die

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