Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Studentin, so? Was studiert sie denn?«

      »Da mußt du sie selbst fragen, Bruno. Warum willst des denn wissen? Interessiert dich das Madl?«

      Hilda fiel ihrem Mann sofort ins Wort.

      »Was redest so blöd daher? Die Clara is a schönes Madl. Der Bruno is jung. Warum soll er sich net für so ein junges und schönes Madl interessieren? Außerdem geht dich des nix an, Wenzel. Des is die Sach vom Bruno.«

      »I mein ja nur!« verteidigte sich der alte Wenzel.

      Er dachte sich seinen Teil. Er hatte nämlich Clara beobachtet und auch das Aufblitzen in den Augen von Bruno gesehen, als dieser sie auf der Bank vor der Almhütte gesehen hatte. Daß die Clara fast kopflos geflüchtet war, war für den alten Wenzel ein Grund, anzunehmen, daß Bruno der jungen Frau nicht gleichgültig war.

      »Na, dann grüß Gott euch zusammen. I muß jetzt los, wenn i noch vor Einbruch der Dunkelheit auf der Berghütte sein will.«

      Hilda schaute vom Strickzeug auf.

      »Sag dem Toni und der Anna, daß die Clara gut runtergekommen ist. Die Clara war auch oben auf der Hütte. Die Anna hat sie mit raufgenommen, runter kam sie dann mit einer Gruppe Wanderer.«

      Bruno schulterte seinen Rucksack und zog los.

      *

      Clara legte sich aufs Bett und zog die Decke über den Kopf. Sie ärgerte sich, daß sie davongestürzt war. So war sie eingeschlafen.

      Leises Rufen durch das offene Fenster weckte Clara. Es dauerte eine Weile, bis sie ganz wach war. Langsam kam die Erinnerung. Es war dunkel. Clara schaute auf das Leuchtzifferblatt ihres kleinen Reiseweckers. Es war fast Mitternacht.

      »Clara! Clara! Wach auf!« drang der gedämpfte Ruf einer männlichen Stimme an ihr Ohr.

      Bruno! Das ist Bruno, schoß es ihr durch den Kopf. Eine Welle der Freude durchströmte sie. Ihr Herz klopfte. Was sollte sie tun? Auf keinen Fall wollte sie riskieren, daß Wenzel und Hilda von den Rufen geweckt würden. Clara stand auf und trat ans Fenster.

      »Was willst? Was machst du hier, mitten in der Nacht?«

      »Zieh dir was über, Clara, und komm raus!«

      Bruno beantwortete ihre Frage nicht. Statt dessen sagte er:

      »Wenn du net kommst, dann klopfe ich laut an der Vordertür. I weck den Wenzel und die Hilda! Dann mußt auch mit mir mitkommen. So kannst du’s auch haben. Es liegt jetzt ganz bei dir.«

      »Du bist ein Erpresser! Ein ganz gemeiner Erpresser. Warte, du kannst was erleben, wenn ich rauskomme. Reißt mich mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Was denkst du dir dabei? Hat das nicht Zeit bis morgen früh, wenn’s hell ist?«

      Das Mondlicht fiel auf sein Gesicht. Clara konnte sehen, wie er lächelte.

      »I hab’ mir denkt, daß du dich freust.«

      »Wieso sollte ich mich freuen? Wie kommst du darauf?«

      »Das erkläre ich dir, wenn du rauskommst. I würd ja auch zu dir einsteigen, aber i denk, daß des Fenster zu klein ist. Da geh ich net durch. Also kommst jetzt? Wenn du jetzt net sofort kommst, dann wirst sehen, zu was i im Stande bin.«

      Bruno trat vom Fenster zurück und tat so, als ginge er zur Vordertür der Almhütte.

      »Hallo! Gut, ich komme! Warte!«

      Clara zog sich schnell die Schuhe an und schlüpfte in einen dicken Pullover. Leise schlich sie aus ihrer Kammer. Die hölzernen Dielen des Hüttenbodens knarrten bei jedem ihrer Schritte. In der Dunkelheit tastete sie sich durch den Raum. Bei jedem Geräusch lauschte sie in Richtung der Kammer, in der Wenzel und Hilda schliefen. Ganz langsam schob sie den eisernen Türriegel zurück und öffnete die Tür einen Spalt.

      »Was willst du?«

      Statt einer Antwort griff sie Bruno beim Arm und zog sie an sich. Er schloß Clara in seine Arme.

      »Was ich will, Madl? Kannst dir des net denken? I mag dich! I wollt fensterln bei dir.«

      »I dachte, du wolltest rauf auf die Berghütte?«

      »Des war nur ein Vorwand. Is schon so, daß ich den Toni und die Anna mal besuchen will. Aber eigentlich bin ich nur raufgekommen, weil i dich besuchen wollt, verstehst?«

      Clara wußte nicht, was sie darauf sagen sollte. Es war ihr nicht möglich zu antworten. Bruno kam mit seinem Gesicht immer näher. Sie spürte seinen Atem. Dann fühlte sie nur noch seine warmen Lippen auf den ihren. Seine starken Arme hielten sie fest. Er liebt mich auch, dachte Clara! Er liebt mich auch, jubelte ihr Herz.

      »Komm, laß uns ein Stück weitergehen!« flüsterte er ihr leise ins Ohr.

      Fast willenlos ließ sich Clara an der Hand nehmen. Bruno zog sie fort. Sie gingen bis zum Waldrand. Von dort an legte er seinen Arm fest um ihre Schultern und führte sie in der Dunkelheit ein Stück am Waldrand entlang. Dann setzten sie sich auf Baumstämme, die dort lagen.

      Bruno zog sie ganz fest an seine Seite und küßte sie immer wieder. Das hatte ich mir erträumt, erinnerte sich Clara.

      »Clara, ich mag dich, wie wir hier sagen. Das heißt übersetzt ins Hochdeutsche: Ich liebe dich!« Im Mondlicht sahen sie sich in die Augen. Bruno mußte nicht mehr sagen. In seinen Augen sah Clara seine tiefe Liebe zu ihr. Aus diesem Blick sprach so viel Zärtlichkeit, daß sie fast erschrak.

      »Ich liebe dich auch, Bruno!« flüsterte sie leise. »Ich mußte die ganzen Tage an dich denken. Ich hatte Angst, daß ich dich nie wiedersehen würde. Ich wußte ja nicht einmal deinen Namen.«

      »Jetzt weißt du ihn ja! I bin der Bruno und du bist die Clara! Clara, das ist ein schöner Name. Der paßt zu dir.«

      Er küßte sie wieder und wieder. Es waren Küsse voller Zärtlichkeit und Hingabe. Sie waren zärtlich und sanft und dann wieder stürmisch und leidenschaftlich.

      »Ich hab’ alle Almen abgefahren und nach dir geschaut. Was bin i froh, daß i dich gefunden hab’, meine Clara. I wußt gleich, als i dich gesehen hab’, daß du die bist, die i such. Und wie du dann des Wasser getrunken hast aus dem Brunnen, ohne Scheu, des war gut. Da wußt i, daß du ein Kind der Berge sein mußt. Daß i dich fragen könnte, ob du bei mir bleiben willst?«

      Claras Herz klopfte. Sie rang nach Atem. Sanft wand sie sich aus seinen Armen. Sie schaute hinauf zum Mond, der am klaren Nachthimmel stand, inmitten der Sterne. Das ganze Universum war Zeuge geworden seiner Liebeserklärung.

      Clara atmete tief durch.

      »Du willst, daß ich bei dir bleibe? War das ein Antrag?«

      »Weißt, Clara, wir reden hier vielleicht a bissel anders als da, wo du herkommst. Doch vom Sinn her, da hab’ i dir einen Antrag gemacht. Jedes Madl von hier, des hätt’ des gleich verstanden. I denke, daß du mich auch verstanden hast. I kann dich aber noch mal so fragen, wie du es gewohnt bist.«

      Bruno nahm zärtlich Claras Hand. Dann kniete er sich im Mondlicht auf den weichen Waldrandboden und schaute sie an. Zärtlich sagte er:

      »Liebstes

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