Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 223

Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

war tief gerührt. Sie streichelte mit der Hand über sein Haar.

      »Geht das so schnell hier in den Bergen? Wir haben uns einmal kurz gesehen und sind jetzt noch keine halbe Stunde zusammen. Wie kannst du dir so sicher sein, Bruno, daß ich die richtige Braut für dich bin?«

      »Des weiß i einfach! Du weißt des doch auch, Clara! Also willst?«

      »Ja, liebster Bruno, ich will! Mehr als alles andere auf der Welt will ich deine Frau werden.«

      Bruno zog sie an sich. Sie küßten sich lange und innig.

      »So, des wär geregelt. I hab’ noch kein Ring dabei. Aber ich kauf dir einen schönen Verlobungsring, mit einem glitzernden Diamanten. Du kommst ja aus der Stadt. Da kriegen die doch so einen Ring zur Verlobung, oder?«

      »Nicht alle!«

      »So, das wußt i net. Aber du bekommst so einen Ring. I kauf dir einen lupenreinen Einkaräter. Alle sollen sehen, wie sehr i dich lieb.«

      »Muß das sein, Bruno? Ich weiß, wie sehr du mich liebst. Das ist doch genug.«

      »Clara, du bist jetzt meine Braut. Da mußt mir schon das Recht geben, dich zu verwöhnen. Außerdem ist das so Brauch! Jeder Bursch will schon zeigen, wie sehr er sein Madl liebt.«

      Er küßte sie innig.

      »Du fragst nicht nach meiner Mitgift? Die Hilda und der Wenzel haben mir erzählt, wie das früher so auf dem Land war, mit dem Heiraten und der Mitgift.«

      »Des is mir gleich! Ich lieb dich! Da frag i net nach Mitgift. Des is heut auch nimmer so streng wie früher. Deine Liebe reicht mir.«

      »Mir reicht deine Liebe auch! Ich freue mich wirklich, daß du mir einen so großen und wertvollen Ring schenken willst. Aber wollen wir das Geld nicht vielleicht für etwas Sinnvolleres ausgeben?«

      Bruno lachte. »Mußt dir net Gedanken machen übers Geld. Uns gehört einer der größten Höfe in der ganzen Gegend, wenn es net überhaupt der größte Grundbesitz überhaupt is. I bin der einzige Sohn, des einzige Kind. Geschwister hab’ i keine.«

      Bruno lachte.

      »Da werden einige ganz schön überrascht schauen, wenn’s morgen bekannt wird, daß i mich verlobt habe. Da haben sich einige Madln doch mit der Hoffnung getragen, daß i sie fragen werd’, ob sie meine Bäuerin werden wollen.«

      »I versteh nix von der Landwirtschaft, Bruno. Ich studiere Theaterwissenschaft.«

      »Des macht nix. Als meine Frau mußt du sowieso net schwer arbeiten. Meine Mutter kümmert sich auch nur um den Haushalt. Die hat auch Hilfe. Früher hätte man das Hausmädchen oder Hausmagd genannt. Heute heißt es Hauswirtschafterin und Putzfrau.«

      Bruno nahm seine Braut immer wieder in den Arm und küßte sie. Die nächsten Stunden tauschten sie Zärtlichkeiten aus, bis das Krähen der Hähne von Waldkogel heraufschallte. Dann gingen sie zurück zur Almhütte.

      Wenzel war im Stall und melkte die Kühe. Hilda hantierte in der Küche. Während Bruno am Auto wartete, packte Clara in der Kammer schnell ihre Sachen zusammen.

      Dann ging sie auf Hilda zu:

      »Ich verlasse euch! Aber weit gehe ich nicht. Ich besuche euch die Tage mal wieder.«

      »Mir und auch Wenzel ist es net verborgen geblieben, daß du und der Bruno – naja, weißt schon. Werde glücklich, Clara. Bist a liebes Madl, hast es verdient.«

      Sie verabschiedete sich auch von Wenzel. Dann ging Clara in ihr Auto und fuhr Brunos Jeep hinterher.

      *

      Am Ortsrand von Waldkogel bog Bruno in einen Weg ein. An der Straße stand ein Schild: Privatweg, befahren nur mit Erlaubnis des Eigentümers.

      Der Weg schlängelte sich durch die Wiesen, dann ging es ein Stück den Berg hinauf durch ein kleines Fichtenwäldchen. Danach kamen wieder Wiesen. Auf ihnen weideten Kühe. In einer Koppel geloppierten junge Pferde um die Wette.

      Das mächtige Bauernhaus war dreistöckig und sah mit seinem breiten, weitvorgezogenen Dach mächtig aus. Bruno hielt auf dem Hof, um den sich weiter Gebäude reihten. Alle waren sauber und gepflegt.

      »So da wären wir!«

      Galant half Bruno Clara aus dem Auto.

      »Willkommen auf unserem zukünftigen Hof«, sagte er voller Stolz.

      »Komm, laß uns reingehen! Meine Eltern werden sich freuen. Mein Vater und mein Großvater liegen mir schon lang in den Ohren, ich soll mir endlich eine Braut suchen. Die werden Augen machen!«

      Ein Stallbursche führte ein Pferd vorbei.

      »Grüß Gott, Bruno!« grüßte er. »Hast schon einen Gast mitgebracht?«

      »Des Madl ist kein Gast. Des is die Clara!«

      Der junge Mann grinste.

      »Is net verborgen geblieben, daß du heut nacht net daheim gewesen bist. Wir haben’s alle gewußt, daß du auf Brautschau bist. Außerdem bist gesehen worden, beim Brunnen. Hast ausgesehen, wie ein verliebter Ochs, der net weiß, wie er die Kuh rumkriegen soll. Na, wenn du um diese Zeit morgens kommst und des Madl gleich dabei hast, dann muß sich ja niemand mehr Gdanken machen um die nächste Generation auf dem Fuchsbichler Hof.«

      In der nächsten Sekunde stieß Clara einen Schrei aus. Bruno schaute seine Braut an. Clara war weiß wie eine frisch gekalkte Wand.

      »Fuchsbichler Hof?« hauchte sie fast tonlos und hielt sich an ihrem Auto fest.

      Bruno schaute sie verwundert an.

      »Ja, des is der Fuchsbichler Hof! Ich heiße Fuchsbichler mit Familiennamen. Stört es dich?«

      Clara nahm alle Kraft zusammen und fragte:

      »Wie heißt dein Vater?«

      »Mein Vater, des is der Emil Fuchsbichler!«

      Clara schluckte, die Angst schnürte ihr fast die Kehle zu.

      »Und dein Großvater?«

      »Das ist der Urban Fuchsbichler!«

      Da verließen Clara die Kräfte. Sie sank in sich zusammen und verlor das Bewußtsein. In letzter Sekunde vermochte es Bruno, sie aufzufangen.

      Der Stallbursche ließ das Pferd mitten im Hof stehen. Er eilte voraus und hielt Bruno die Türen auf.

      »Bruno? Wer ist das?« fragte seine Mutter.

      »Später, Mutter!«

      Da Bruno wußte, daß alle Fremdenzimmer vergeben waren, trug er Clara in sein Zimmer und legte sie dort auf seinem Bett ab.

      Besorgt setzte er sich zu ihr auf den Bettrand, streichelte ihr immer wieder die Wangen und sprach sie dann an.

      »Clara, Clara! Clara,

Скачать книгу