Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Mittlerweile waren auch sein Vater und sein Großvater herbeigeeilt.

      Brunos Mutter schob die drei Männer aus dem Zimmer.

      »Geht! Trinkt einen Schnaps, Bruno! Sieht aus, als würdest du auch gleich umfallen. I kümmer mich um des Madl. Sag mir nur kurz, was passiert is.«

      »Mutter, des ist die Clara! I hab’ ihr einen Antrag gemacht. Sie hat ihn auch angenommen. Dann hab’ ich sie hergebracht. Als sie draußen auf dem Hof den Namen Fuchsbichler hörte, is sie einfach umkippt.«

      Seine Mutter schaute ihren Sohn fest in die Augen.

      »I muß dich des jetzt fragen, Bruno. Kann es sein, daß das Madl von dir schwanger ist?«

      Bruno schüttelte den Kopf.

      »I hab’ des Madl ja erst zweimal gesehen. Wir haben nix zusammen gehabt. Aber wir wollen bald heiraten. I lieb die Clara!«

      »Sakra! Des ging aber schnell, Bub! Und du bist dir ganz sicher, daß du sie willst und sie die Richtige für dich is?«

      »Ja, Großvater Fuchsbichler! Die Clara oder keine! Daß das klar is.«

      »Is ja a richtig hübsches Madl!« bemerkte Emil Fuchsbichler, Brunos Vater.

      »Also, i kümmere mich jetzt um das Madl, und ihr Mannsbilder macht, daß ihr fortkommt.«

      Ruth Fuchsbichler schloß die Tür. Sie setzte sich ans Bett und hielt Claras Hand. Bald schlug diese die Augen auf.

      »Wo bin ich?« fragte sie verwundert.

      Daran erinnerte sie sich wieder und bedeckte für einen Augenblick mit der Hand die Augen.

      »So, du bist also die Clara! Das Madl, das unser Bub als seine Braut auf den Hof gebracht hat. I bin Ruth Fuchsbichler, Brunos Mutter.«

      Clara schaute sie an, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Mit weinerlicher und flehentlicher Stimme sagte Clara leise:

      »Frau Fuchsbichler, ich liebe den Bruno. Aber ich kann ihn net heiraten. Bitte, helfen Sie mir. Ich will hier fort. Ich muß hier fort, ohne daß ich ihm noch einmal in die Augen schau. Es tut mir leid. Aber ich hatte das nicht gewußt. Bitte, glauben Sie mir.«

      Dann wurde Clara von einem heftigen Weinkrampf geschüttelt. Sie schluchzte herzerweichend.

      Ruth Fuchsbichler betrachtete Clara. Die junge Frau gefiel ihr. Leider war ihr es nicht vergönnt, eine Tochter zu haben. Schon auf den ersten Blick hatte sie Clara ins Herz geschlossen. Sie war voller Mitleid mit Clara, die, von heftigen Weinkrämpfen geschüttelt, in die Kissen weinte.

      Die Fuchsbichler Bäuerin streichelte ihr sanft über das Haar.

      »Warum tun Sie das? Ich muß doch Ihren Sohn unglücklich machen. Aber bitte glauben Sie mir, es ist nicht seine Schuld.«

      »Willst du mir nicht erzählen, warum?«

      Statt einer Antwort schüttelte ein weiterer Weinkrampf den Körper der jungen Frau.

      »Ich muß fort!«

      »Clara, in dem Zustand kannst du kein Auto fahren. Sollen wir jemand verständigen, der dich abholt? Deine Eltern!«

      »Nein! Nein! Keinesfalls meine Eltern! Die wissen nicht, daß ich hier bin«, wehrte sich Clara mit entsetzt aufgerissenen Augen.

      Ruth Fuchsbichler sah ein, daß sie so nicht weiterkam.

      »Soll ich sonst jemand anrufen?«

      Clara nickte eifrig mit dem Kopf. Mit letzter Kraft kramte sie aus ihrer umgeschnallten Bauchtasche einen Zettel und einen Kugelschreiber. Die Fuchsbichlerbäuerin nahm es ihr aus der Hand.

      »Laß mich schreiben. Du zitterst ja so, daß du den Kugelschreiber nicht halten kannst.«

      »Bianca soll kommen!« Clara diktierte die Telefonnummer. »Sagen Sie nur, daß es ein Notfall ist. Bianca weiß als einzige, daß ich nach Waldkogel wollte.«

      Clara legte ihre tränenfeuchte Hand auf die Hand der Fuchsbichlerbäuerin.

      »Bitte! Sprechen Sie nur mit Bianca persönlich. Sie soll sofort kommen. Bianca hat kein Auto. Sie soll ein Taxi nehmen. Ich bezahle es!«

      Während ihr weitere Tränen die Wangen herunterliefen, suchte Clara ihre Kreditkarte und hielt sie der Bäuerin hin.

      »Ich werde mich darum kümmern.«

      »Danke!« schluchzte Clara. »Sie sind so lieb zu mir. Eigentlich müßten Sie doch böse sein, weil ich Ihren Sohn nicht heiraten will.«

      Ruth Fuchsbichler schaute Clara in die Augen. Dort sah sie die Liebe, die diese mit Bruno verband, überschattet von unendlichem Schmerz und größter Verzweiflung.

      »Du liebst Bruno! Gib es zu!«

      Statt einer Antwort quoll ein neuer Tränenstrom aus den Augen hervor. Brunos Mutter schloß Clara einfach in die Arme und hielt sie fest, wie ein kleines Kind. Sie ließ sie ausweinen. Erschöpft schlief Clara ein.

      Ruth Fuchsbichler deckte sie zu. Sie stellte die Fensterläden schräg, damit gedämpftes Licht im Raum herrschte und ging auf Zehenspitzen hinaus.

      In der großen Wohnküche saßen Sohn, Vater und Großvater vor einer Flasche Enzian. Sie sprangen alle drei von den Stühlen auf, als Ruth ins Zimmer kam.

      »Was ist?« fragte Bruno.

      Seine Mutter streichelte ihrem Sohn die Wange.

      »Die Clara ist ein ganz liebes Madl. Eine bessere Bäuerin hättest du net aussuchen können. I hab’ das Madl schon richtig in mein Herz geschlossen. Allerdings scheint es einen stillen Kummer zu haben. Was des is, des weiß i noch net. Des werde i aber schon noch erfahren. Jetzt tut des Madl schlafen.«

      Die Fuchsbichlerbäuerin schenkte sich einen Kaffee ein. Während sie trank, erzählte Bruno seiner Mutter alles. Wie er Clara getroffen und sich in sie verliebt hatte. Wie er sie die Tage auf allen Almen gesucht und endlich auf der Oberländer Alm gefunden hatte. Er erzählte, wie sie sich ihre Liebe gestanden hatten. Er hatte es sich so schön ausgedacht. Stolz wollte er sie ihnen vorstellen.

      »Tatsache ist, daß das Madl dich liebt und du sie liebst. Ich werde mich um alles andere kümmern. Du, Bruno, gehst ihr net unter die Augen. I will dich net bei ihr im Zimmer sehen. Am besten machst eine Wanderung. Gehe ein paar Tage, noch besser eine Woche, rauf zum Toni und der Anna auf die Berghütte. Da kann ich sicher sein, daß du keine Dummheiten machst. Ich kümmere mich um alles.«

      Bruno wollte etwas entgegnen, aber seine Mutter warf ihm einen Blick zu, der besagte, daß sie keinen Widerspruch gelten lassen wollte.

      Bruno kippte noch einen Schnaps.

      »Ich packe dir später ein paar Sachen zusammen und lasse sie dir raufbringen, Bruno.«

      Brunos Autoschlüssel lagen auf dem Tisch. Seine Mutter nahm sie und hielt sie ihm hin.

      Wortlos umschloß er sie mit der Hand. Er nickte seinem

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