Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 1 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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findet den Weg allein?«

      »Ja, ja! Alois wird ihm die Packtaschen leeren, dann kommt er uns wieder entgegen. Wirst es sehen.«

      Clara hatte noch viele Fragen an Anna. Anna beantwortete sie alle und erzählte, wie sie auf die Berghütte gekommen war. Sie erzählte von Toni, ihrem Mann und dem alten Alois. Clara hörte fasziniert zu.

      »Was treibt dich in die Berge, Clara? Neugierde?«

      Anna sah, daß für einen Augenblick die Augen Claras den Glanz verloren.

      »Schwer zu sagen, Anna! Auf der einen Seite wollte ich mal Urlaub machen. Doch es ist kein Zufall, daß ich mir dafür Waldkogel ausgesucht habe. Ich habe ganz persönliche Gründe, warum mich Waldkogel interessiert. Aber darüber möchte ich nicht sprechen. Meine Eltern wissen auch nicht, daß ich hier bin. Ich habe ihnen nur gesagt, daß ich in den Süden will. Wahrscheinlich denken sie, ich sei in Italien.«

      »Clara, ich wollte dich nicht bedrängen. Es gibt viele Gründe, warum jemand nach Waldkogel kommt. Alle verlieben sich in dieses Tal. Es soll auch schon mehr als einmal vorgekommen sein, daß sich jemand in einen Menschen verliebt hat, so wie bei mir, und dann geblieben ist. Dabei bin ich eigentlich, gegen meinen Willen, von meiner Freundin Susanne hier abgesetzt worden. Schau, was aus mir geworden ist, eine richtige Berglerin, wie mein Toni immer sagt. Einfach war das nicht. Ich war total verwirrt am Anfang. Doch dann senkte sich Frieden und Ruhe in mein Herz, und ich wußte, wohin ich gehöre. Was es auch immer für Gründe für dich gibt, Clara, hierher nach Waldkogel zu kommen, ich bin mir sicher, daß du mehr finden wirst, als du gesucht hast. Wenn du Hilfe und Rat benötigst, dann bin ich immer für dich da!«

      »Gehört dieses Angebot zum Service der Berghütte?«

      »Sollte nicht jeder immer für einen anderen da sein, Clara? Ich weiß, wie es ist, allein zu sein. Ich kenne die Konflikte zwischen Herz und Verstand. Das wollte ich dir nur sagen.«

      »Danke, Anna, du bist lieb! Ich wollte meine Freundin Bianca mitnehmen, aber die hat keine Zeit. Wir sind zusammen, seit wir Kinder waren. Sie sagte nur, daß sie sofort kommt, wenn ich in Not bin.«

      »So war das bei mir und Susanne auch. Sie hatte sogar früher erkannt, daß ich längst mein Herz an Antonius verschenkt hatte. Eigentlich habe ich es auch ihr zu verdanken, daß ich heute an der Seite von Toni die Berghüttenwirtin bin. Was ich eigentlich damit sagen will, es gibt Ereignisse, Verbindungen, die bringen Menschen zusammen, obwohl beide so unterschiedlich sind. Sie leben an völlig verschiedenen Orten, in verschiedenen Welten. Dann kommt die Liebe, die ihre Weichen stellt, damit an einer bestimmten Kreuzung zwei Menschen zusammentreffen. Ich finde das wunderbar. Es ist wirklich ein Wunder.«

      »Möglich! Vielleicht ist das bei mir ja auch so? Ich stelle mir so viele Fragen seit gestern. Warum dies so ist oder so war. Warum ausgerechnet jetzt? Warum? Weshalb? Wozu? Was wird es bringen?«

      »Ich bin sicher, daß du auf diese Fragen die Antworten finden wirst. Dazu mußt du dich erst einmal selbst finden. Dabei sind die schönen Berge ein guter Lehrmeister. Klingt ein bissel spinnert, wie man hier sagt. Doch sei versichert, daß es so ist. Laß uns jetzt weitergehen. Später wirst du einen schönen Spaziergang machen. Dann geht es dir bestimmt besser, Clara!«

      »Wenn du es sagst. Gut, ich vertraue dir!«

      In dem Augenblick kam Bello zurück mit den leeren Packtaschen. Anna lud einen Teil aus dem Rucksack um, den Clara schleppte. Dann bewältigten sie den Rest des Aufstiegs.

      *

      Toni war spät am Abend mit den Bergsteigern, die er geführt hatte, von der Tour zurückgekommen. Anna hantierte in der Küche. Er trat von hinten an sie heran und nahm sie in die Arme.

      »Toni, ich freue mich ja, daß du wieder da bist. Doch laß mich bitte sofort los! Siehst doch, daß ich am Herd stehe und koche.«

      »Das gefällt mir, wenn du dich net wehren kannst«, sagte er scherzhaft und drückte ihr einen Kuß auf das Haar.

      »Wie war es auf dem Gipfel des ›Engelssteig‹?«

      Toni drehte Anna um und sah ihr in die Augen.

      »Schön war’s da oben. I hab’ die Aussicht genossen. Aber alles verblaßt neben dir. Also, wenn i dich so ansehe, dann frage i mich, warum i auf den Berg bin. I hätte lieber bei dir bleiben sollen.«

      Sie nahmen sich in die Arme und küßten sich.

      »Bist ein ganz Lieber, Toni! Ich weiß das Kompliment zu schätzen. Aber ich weiß auch, daß deine Heimat die Berge sind, und du dann und wann mal rauf auf einen Gipfel mußt.«

      »Hast einen schweren Tag gehabt, mit viel Arbeit?«

      »Einen Tag wie immer, nur daß ich unerwartete Hilfe angeboten bekam. Darf ich dir Clara vorstellen?«

      »I bin der Toni.«

      Sie konnten sich nicht die Hand reichen, weil Clara schmutzige Hände hatte. Sie half Anna beim Kartoffelschälen.

      »Ich habe Clara auf der Oberländer Alm getroffen. Dort hat sie sich einquartiert für einen längeren Urlaub. Sie half mir Sachen rauftragen. So habe ich einen Weg gespart. Sie kann hier übernachten. Bringst sie morgen wieder runter, Toni. Heute abend ist es schon zu spät dazu. Es wird bald dunkel sein.«

      »Also, wenn ich euch nicht störe, dann bleibe ich gern ein paar Tage hier bei euch auf der Berghütte. Man müßte nur Hilda und Wenzel irgendwie verständigen, daß sie sich keine Sorgen machen. Sie sind ganz reizend zu mir gewesen.«

      »Des läßt sich schon machen.«

      Anna und Clara einigten sich, daß Clara einige Tage bleiben würde. Clara wollte die Berge näher kennenlernen und auch erfahren, wie das so ist, eine Berghütte zu bewirtschaften. Anna und Toni freuten sich über die freiwillige Hilfe. Anna war glücklich, eine junge Frau, fast in ihrem Alter zu haben, mit der sie plaudern konnte.

      Am nächsten späteren Vormittag saßen die beiden Frauen auf der Terrasse der Berghütte und tranken Kaffee.

      »Du mußt wirklich sehr glücklich sein, Anna, mit deinem Toni. Er ist ein wunderbarer Mensch.«

      »Ja, das ist er. Ich bin auch sehr glücklich mit ihm.«

      Anna schaute Clara lächelnd an.

      »Und wie ist es bei dir? Hast einen Freund?«

      Clara schüttelte heftig den Kopf. Dabei errötete sie stark.

      »Clara, ja oder nein!«

      Die junge Frau war sehr verlegen.

      »Einen Freund habe ich nicht. Aber als ich hier ankam, da ist mir ein Supertyp über den Weg gelaufen. Er hat mich angesprochen. Ich stand vor dem Hotel und Restaurant ›Zum Ochsen‹. Da hat er mich einfach angesprochen. Aber es war keine dumme Anmache, so wie das die jungen Männer in der Stadt so tun. Er sah so gut aus und hatte eine unglaubliche Ausstrahlung. Ich war ganz verwirrt.«

      Clara errötete wieder und klammerte sich an ihren Kaffeebecher, als böte dieser ihr den gesuchten Halt.

      »Ich muß immer wieder an ihn denken. Ich kann ihn einfach nicht vergessen.«

      »Wer

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