Das Herz des Diplomaten. J.L. Langley

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Herz des Diplomaten - J.L. Langley страница 20

Автор:
Серия:
Издательство:
Das Herz des Diplomaten - J.L. Langley Regelence

Скачать книгу

für den er den Laden des Herrenausstatters verwüstet hat. Diesen Hut meinst du?«

      Bannon verdrehte die Augen. »Vielen Dank, dass du ihn daran erinnert hast, Ashbourne.«

      Ashbourne schmunzelte. »Nenn mich Dalton.«

      Es lag Blaise auf der Zunge, die beiden darüber in Kenntnis zu setzen, dass das nicht schicklich wäre, doch dann strahlte Bannon und sagte: »In Ordnung, Dalton.«

      Blaise stöhnte erneut. Warum machte er sich überhaupt die Mühe?

      Während sich Bannon und Ashbourne über Bannons Freund und Ashbournes Cousin Aiden unterhielten, fiel Blaise auf, dass sie eine lockere Kameradschaft miteinander verband, als wären sie schon immer befreundet gewesen. Das verärgerte Blaise und diese Tatsache verärgerte ihn noch mehr, weil er sich weigerte, auf seinen eigenen Bruder eifersüchtig zu sein.

      Er ignorierte sie beide und griff nach dem Ordner, wobei er dafür sorgte, dass er die Speicherkarte ebenfalls aufsammelte. Unauffällig ließ er sie in seiner Tasche verschwinden und blätterte noch einmal auf der Suche nach dem Namen eines Planeten, der ihm vorhin aufgefallen war, durch den Hefter auf seinem Tisch.

      Ah, da ist er ja. Planet Skye. Der Planet hatte nicht nur abgelehnt, der IN beizutreten, er war auch der einzige Planet, der von der IN nach der ersten Absage noch einmal gefragt worden war. Das musste irgendetwas bedeuten.

      Ein Scheppern erklang.

      »Verflucht. Sie ist verschlossen«, sagte Bannon.

      Wieder schepperte es.

      »Verdammt noch mal! Blaise, kennst du die Kombination hierfür?«

      Seufzend hörte Blaise auf zu lesen und blickte über die Schulter zu seinem Bruder.

      Bannon stand vor der Vitrine, in der ihr Vater seinen Schnickschnack und verschiedene interessante Dinge aufbewahrte, die er während seines Dienstes als oberster Diplomat von Regelence angesammelt hatte. »Du hast keinen Grund, die Vitrine zu öffnen.«

      »Ich muss mir etwas ansehen. Ich habe eine brillante Idee.« Bannon zerrte erneut an der Tür der Vitrine.

      »Nein.« Blaise versuchte, sich wieder seinem Papierkram zu widmen.

      Ashbourne, der sich jetzt auf einem der Sofas rekelte, meldete sich zu Wort. »Warum darf er sich nichts aus der Vitrine ansehen? Du hast es doch gehört. Er hat eine tolle Idee.«

      Bannon nickte. »Es ist eine wirklich grandiose Idee. Du weißt, wie ich bin, wenn meine Muse mich küsst. Du kannst auch gleich nachgeben…« Er hielt sich eine Hand ans Ohr. »Wie war das, Timothy? Du möchtest, dass ich ein Lied für Blaise singe?« Und damit begann er zu singen: »Oh, Redding ist der besteste Bruder auf der ganzen weiten Welt, ganzen weiten Welt, ganzen weiten Welt. Er möchte, dass wir malen malen malen, malen malen malen…«

      Ashbourne brach in so übermütiges Gelächter aus, dass es in Blaises Magen flatterte, doch als er aufsah und Blaises Blick begegnete, erstarb das Geräusch in seiner Kehle.

      Ugh! Blaise riss sich mit etwas Anstrengung von dem Earl los und wandte sich wieder seinem Bruder zu. »Das ist emotionale Erpressung.«

      »Eher psychologische Kriegsführung… Führung Führung Führung«, sang Bannon. »Führung Führung Führung…«

      »Schon gut, schon gut. Hör endlich auf.« Was konnte es schon schaden? Es war ja nicht so, als würde Bannon etwas von ihrem Vater stehlen. Außerdem würde Bannon weitersingen, bis er bekam, was er wollte, und singen gehörte definitiv nicht zu seinen vielfältigen künstlerischen Talenten. Er verriet Bannon die Zahlenkombination und sagte: »Achte darauf, dass du sie wieder verschließt, wenn du fertig bist.«

      »Vielen Dank.«

      »Gern geschehen.«

      Bannon schnappte sich den wertvollsten Besitz ihres Vaters: eine terrestrische Schnupftabakdose aus dem 19. Jahrhundert, die einst dem König von England gehört hatte. Ihr Sire hatte sie ihrem Vater an ihrem Hochzeitstag geschenkt. Bannon betrachtete die idyllische Landschaft, die auf der Oberseite des Deckels abgebildet war. Die Malerei war verblasst und die Farbe an einigen Stellen abgeblättert, doch die Makel machten die hübsche kleine Dose nur noch einzigartiger.

      »Es ist Zeit, nach unten zu gehen«, sagte Ashbourne.

      Bannon stellte die Dose wieder in die Vitrine und wandte sich zur Tür um. Dabei ließ er die Vitrine weit offen stehen. »Es ist eine großartige Idee, oder?«

      Welche Idee? Blaise sah zu seinem Bruder und erkannte, dass Bannon nicht mit ihm sprach. Er seufzte, erhob sich von seinem Schreibtisch und ging zur Vitrine, die Bannon natürlich vergessen hatte zu schließen. Er schob die Tür zu, während Bannons und Ashbournes Stimmen aus dem Korridor zu ihm herüberdrangen. Irgendetwas über das Landschaftsmotiv auf dem Deckel.

      Blaise schnaubte. Wenigstens hatte Bannon Ashbourne nicht die Innenseite des Deckels gezeigt. Die Dose hatte ein Geheimfach mit einer erotischen Malerei, die einen Mann und eine Frau eng umschlungen beim Geschlechtsakt zeigte. Das sinnliche Bild hatte Blaise schon immer sowohl fasziniert als auch ein bisschen verstört. Er starrte den kleinen Kunstgegenstand an und legte den Finger auf das Schloss der Vitrine, hielt jedoch inne.

      Das Geheimfach war so gut versteckt, dass es tatsächlich kaum auffindbar war. Und wo er gerade bei erotischen… Dingen war.

      Blaise öffnete die Vitrine wieder und nahm die Dose heraus. Er ließ das verborgene Fach aufspringen. Zwischen dem Deckel und der versteckten Lade gab es nur einen schmalen Zwischenraum… Würde sie überhaupt reinpassen? Er zog die Speicherkarte aus seiner Tasche, schob sie hinein und schloss den Deckel. Er schnappte zu und Blaise seufzte erleichtert auf. Zumindest wäre die Karte jetzt in Sicherheit, bis er eine Möglichkeit gefunden hatte, sie loszuwerden. Er konnte sie ja nicht einfach wegwerfen. Irgendjemand könnte über sie stolpern. Uh-huh, klar, spottete sein Gewissen.

      »Blaise, kommst du?«, rief Bannon aus dem Sekretariat.

      »Ja.« Er verschloss die Vitrine und verließ eilig das Büro. Er würde das Ding wegschmeißen, sobald sich ihm die Chance dazu bot.

      Kapitel 5

      Während der ton sich auf einem weiteren laaaangweiligen Ball im Kreis dreht, komm und vergnüg dich auf dem Wintermarkt. Genieß ein heißes Getränk, knabber ein paar geröstete Maronen und wirf einen Blick auf die Kunstwerke aus Eis.

      – Aus der The Regelence Times, Reklamerubrik

      »Hiii-yaaaah!«

      Was in aller Welt? Raleigh wirbelte herum.

      Die Eingangshalle wurde für einen kurzen Moment in tanzende Regenbogenfarben getaucht, als das Licht, das durch das Buntglasfenster über dem Eingangsportal fiel, auf Metall traf. Es war ein schillerndes Spektakel und grell genug, um ihn vorübergehend zu blenden. Im Bruchteil einer Sekunde erkannte er, dass es ein Schwert war, das auf seine Seite zuraste.

      Ihm stockte der Atem und alles schien sich zu verlangsamen. Ihm blieb keine Zeit, sein eigenes Schwert zu ziehen, das in der Scheide an seiner Hüfte steckte. Instinkt und Ausbildung übernahmen das Ruder. Er ging ein kalkuliertes Risiko ein und stürmte nach vorn in die Bewegung der Klinge hinein und auf seinen Angreifer zu, um ihm den guten

Скачать книгу