Das Herz des Diplomaten. J.L. Langley

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Das Herz des Diplomaten - J.L. Langley Regelence

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Herzschlag überschlug sich bereits, doch er war sich sicher: Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätte dieses Erröten dafür gesorgt. »Warum denn n…«

      »Mylord? Lord Ravensburg ist hier, um Euch zu sehen«, verkündete Hobbs.

      Blaise ließ sich auf seinen Sessel fallen und rutschte so hastig nach vorne, dass Dalton seinen Stiefel packen musste, damit er nicht in seinem Schritt landete. »Bring ihn herein.«

      Nach wenigen angespannten Augenblicken der Stille ergriff Ravensburg als Erster das Wort: »Redding. Wie geht es Euch an diesem schönen Tag?«

      Blaise sprang wieder von seinem Stuhl auf und sagte: »Ravensburg«, wobei er mehr als nur ein wenig atemlos klang.

      Es entstand eine lange Pause, als würde Ravensburg Blaise mustern. Und wahrscheinlich tat er das auch, denn Blaise benahm sich mehr als verdächtig. »Habt Ihr die Informationen über die IN-Hundemarken, um die ich gebeten hatte?«

      »Natürlich. Lasst mich sie Euch holen.« Blaise wandte sich der hinteren Wand zu und nahm eine Speicherkarte von dem Regal neben der Vitrine. Als er sich wieder umdrehte, warf er Dalton einen grimmigen Blick zu.

      Dalton erwiderte ihn ebenso finster und formte mit den Lippen Hör auf damit.

      Ravensburg mochte zwar vieles sein, doch er war nicht dumm. Genau genommen war er in Daltons Augen sogar ein klein wenig paranoid. Es sähe ihm ähnlich, das Zimmer zu durchsuchen, wenn ihm ein Grund dafür geboten wurde.

      Blaise trat näher an den Schreibtisch heran, sodass Dalton eine perfekte Aussicht auf seine Knie hatte.

      Über ihm raschelte es und Ravensburg sagte: »Vielen Dank.«

      »Gern geschehen.«

      Gedämpfte Schritte entfernten sich und verstummten dann komplett.

      Blaise setzte sich wieder auf seinen Sessel und rollte nach hinten – vermutlich, um zu Dalton hinunterzuspähen –, doch Ravensburg unterbrach ihn dabei.

      »Redding?«

      Geh weg, drängte Dalton stumm. Er bekam langsam einen steifen Hals.

      Blaise hielt inne und erhob sich erneut. »Ja?«

      »Gut gemacht.«

      Ein paar Sekunden lang durchbrach kein Laut die Stille, doch Dalton konnte sich vorstellen, wie Blaise die Schultern zuckte und unter dem Lob errötete, obwohl seine Knie nichts in diese Richtung vermuten ließen. »Was genau meint Ihr?«

      »Ich weiß, dass Ihr sie gefunden habt.«

      Wen?

      »Was?« Blaise keuchte. »Ich…«

      »Mr. Edmonstone ist nicht einmal intelligent genug, um seine eigenen Stiefel zu finden, während er sie trägt.« Ravensburgs Tonfall war scharf und er hatte Percy mit Absicht als Mister statt als Sir bezeichnet.

      Dalton hasste es, Ravensburgs Meinung über irgendetwas zu teilen, doch er war bereits zuvor mit Percy aneinandergeraten. Nämlich, weil der Mistkerl seine große Klappe nicht hatte halten können. Er war sich sicher, dass es Percy gewesen war, der in der Nacht, als Dalton sich durch das Fenster des Viscounts hatte hinausschleichen müssen, zu Lawsons Consort gegangen war.

      »Ich weiß, dass Ihr Betty Jenkins gefunden habt«, sagte Ravensburg. »Ihr solltet nicht zulassen, dass er die Lorbeeren für Euren Erfolg einheimst. Ich weiß, dass er das schon zuvor getan hat.«

      Betty Jenkins ist gefunden worden? Darum musste es bei der Konferenz im Schloss gegangen sein. Dalton hatte sich nicht dort aufgehalten, für den Fall, dass sein Vater daran teilnahm, und es schien, als hätte er mit seiner Vermutung richtiggelegen. Er hatte sich etwas zum Anziehen von seinem Cousin Rexley geliehen, nachdem sie die letzten Reste des Wasserbombenmassakers beseitigt hatten, und war dann hierhergekommen, um auf Blaise zu warten.

      »Ich… ich…« Blaise räusperte sich.

      »Sorgt dafür, dass sonst niemand etwas gegen Euch in der Hand hat. Ich habe mich nach der Besprechung mit Sir Percy unterhalten und er erwähnte, Euch beim Herrenausstatter gesehen zu haben und… Wie gut kennt Ihr meinen Sohn?«, fragte Ravensburg plötzlich etwas lauter.

      Verdammt noch mal! Warnte sein eigener Vater Blaise etwa vor ihm? Dalton ballte die Hände zu Fäusten und ihm wurde schlagartig heiß.

      »Gar nicht. Ich…« Blaises Stimme bebte und verriet seine Lüge.

      Wieder herrschte kurz Stille. »Redding, ich möchte Euch einen Rat geben: Haltet Euch von ihm fern. Es schmerzt mich, das zu sagen, aber mit ihm in Verbindung gebracht zu werden, könnte Euren Ruf ruinieren.«

      Dalton kochte vor Wut. Er bemerkte gar nicht, dass er Anstalten machte, unter dem Schreibtisch hervorzukriechen, bis Blaises Stiefel auf seiner Wade landete und Druck ausübte. Viel Druck.

      »Ich versichere Euch, dass mein Ruf für mich jederzeit an erster Stelle steht.«

      »Schön, schön. Es wäre doch nicht auszuhalten, wenn ein gewisser Gehilfe Zweifel an unserem zukünftigen Ratsherrn sät.«

      Dalton zog sein Bein wieder unter den Tisch und wunderte sich über den weichen, ermutigenden Klang in der Stimme seines Vaters. Hatte er diesen ganz bestimmten Tonfall je zu hören bekommen? Sein Vater respektierte Blaise offenbar. Dann kam ihm etwas anderes in den Sinn. Percy Edmonstone hatte sie beim Herrenausstatter gesehen und, verdammt noch mal, das war schon das zweite Mal, dass er mit seinem Vater übereinstimmte. Er konnte nicht zulassen, dass jemand seinen Ruf gegen Blaise verwendete, denn – die Galaxie stehe ihnen bei – wenn Percy die freie Stelle im Ratsausschuss bekam und nicht Blaise… Percy würde wahrscheinlich den gesamten Planeten an die IN verkaufen und das konnte Dalton auf keinen Fall zulassen.

      »Ich habe eine Überraschung für dich.«

      Das klingt verhängnisvoll. Blaise schob sich vom Schreibtisch zurück und rieb sich über die Augen. Eineinhalb Stunden lang hatte er über Verträgen gebrütet und er war sich nicht sicher, ob ihm der Sinn nach noch mehr Überraschungen stand. Besonders Überraschungen der Ashbourne-Art. Der Earl war unerträglich, verwirrend und viel zu charmant für Blaises Seelenfrieden. Es war mal wieder typisch, dass die erste heftige körperliche Anziehung, die er je verspürt hatte, von einem Mann ausging, der völlig ungeeignet war. »Es gehört sich überhaupt nicht, dass du mir Geschenke bringst.«

      Ashbourne, der vorhin gegangen war, um etwas zu erledigen – mit der strikten Anweisung, dass Blaise das Büro nicht verlassen durfte –, lehnte jetzt mit einem so strahlenden Lächeln im Türrahmen, dass es verboten sein sollte. Es war nicht schwer zu verstehen, wie er zu seinem Ruf gekommen war, und Blaise war nach dem Gespräch mit Ravensburg noch viel misstrauischer, was diesen Ruf betraf. Bei der Galaxie, der Gedanke, dass Ashbourne sich unter seinem Schreibtisch versteckt hatte und sein Gesicht so nah an Blaises… ähm, unaussprechlichem Körperteil gewesen war, brachte ihn immer noch zum Erröten. Und wer versteckte sich bitte vor seinen eigenen Eltern? Blaise hätte es Ravensburg verraten sollen und war sich nicht sicher, warum er es nicht getan hatte. Er redete sich gern ein, dass es verdächtig ausgesehen hätte, an einem Tisch zu sitzen, unter dem sich ein Mann verborgen hielt, doch das war nicht der einzige Grund.

      Ashbourne ignorierte Blaises Rüge und hielt eine Speicherkarte von der Größe eines Daumennagels in die Höhe.

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