Savitri – Eine Legende und ein Symbol. Sri Aurobindo

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Savitri – Eine Legende und ein Symbol - Sri Aurobindo

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wagte, dem Traum-Mental und der Seele zu vertrauen.

      Als Jäger spiritueller Fakten,

      Die nur gedacht, vermutet oder vertrauensvoll für wahr gehalten werden,

      Ergriff es in der Vorstellung und sperrte

      In einen Käfig einen buntgemalten Paradiesvogel ein.

      Dieses größere Leben ist in das Ungesehene verliebt;

      Es ruft ein höchstes ihm unerreichbares Licht,

      Es kann das Schweigen fühlen, das die Seele freispricht;

      Es fühlt eine rettende Berührung, einen göttlichen Strahl:

      Seine Gottheiten sind Schönheit und Gutes und Wahrheit.

      Es ist den himmlischeren Himmeln näher, als die Augen der Erde sehen,

      Einer düsteren Finsternis, als das Leben der Menschen ertragen kann:

      Es ist verwandt mit dem Dämon und dem Gott.

      Ein seltsamer Enthusiasmus hat sein Herz bewegt;

      Es hungert nach den Höhen, es lechzt nach dem Höchsten.

      Es jagt nach dem vollkommenen Wort, nach der vollkommenen Form,

      Es springt zum Gipfel des Denkens, zum Gipfel des Lichts.

      Denn durch die Form wird das Formlose nahe gebracht

      Und alles Vollkommene grenzt an das Absolute.

      Ein Kind des Himmels, das nie seine Heimat sah,

      Begegnet sein Schwung dem Ewigen an einem Punkt:

      Sich nähern und berühren kann es, doch halten nicht;

      Es kann sich nur zu einem hellen Extremen mühen:

      Seine Größe liegt im Suchen und Erschaffen.

      Auf jeder Ebene muss diese Größe erschaffen.

      Auf Erden, in Himmel und Hölle ist sie dieselbe;

      An jeglichem Geschick hat sie großen Anteil.

      Als Hüterin des Feuers, das die Sonnen entflammt,

      Triumphiert sie in ihrer Pracht und ihrer Macht:

      Bekämpft, unterdrückt trägt sie Gottes Drang, geboren zu werden:

      Der Geist überlebt auf dem Boden des Nicht-Seins,

      Die Welt-Kraft überdauert den Schock der Welt-Enttäuschung:

      Stumm, ist sie noch das Wort, untätig die Macht.

      Hier gefallen, eine Sklavin des Todes und der Unwissenheit,

      Wird sie getrieben nach Todlosem zu streben

      Und dazu bewogen, sogar das Unkennbare zu erkennen.

      Sogar nichtwissend, nichtig, erschafft ihr Schlaf eine Welt.

      Am machtvollsten wirkt sie, wo sie am wenigsten sichtbar ist;

      Beherbergt im Atom, vergraben in der Scholle

      Kann ihre lebhafte schöpferische Leidenschaft nicht vergehen.

      Nichtbewusstsein ist ihre lange gigantische Pause,

      Ihre kosmische Ohnmacht ist eine gewaltige Phase:

      In der Zeit geboren, verbirgt sie ihre Unsterblichkeit;

      Im Tod, ihrem Bett, harrt sie der Stunde ihrer Auferstehung.

      Wenn ihr auch das Licht versagt ist, das sie aussandte,

      Und die Hoffnung tot ist, die sie für ihre Aufgabe bräuchte,

      Sind auch ihre hellsten Sterne in der Nacht gelöscht

      Und wird sie genährt mit Not und Elend,

      Ist der Schmerz auch ihres Körpers Magd, Masseuse und Amme,

      So fährt doch ihr Geist, gequält, unsichtbar fort

      Sich abzumühen trotz der Finsternis, zu erschaffen trotz der Qualen;

      Auf ihrer Brust trägt sie gekreuzigten Gott.

      In kühlen empfindungslosen Tiefen, wo keine Freude ist,

      Eingemauert, unterdrückt von der widerstrebenden Leere,

      Wo nichts sich regt und nichts zu werden vermag,

      Erinnert sie sich noch an die Kunstfertigkeit, beruft sich auf diese,

      Die der Wunder-Wirker ihr gab zu ihrer Geburt,

      Und verleiht der verschlafenen Formlosigkeit eine Gestalt,

      Enthüllt eine Welt, wo vorher gar nichts war.

      In Reichen, die auf einen todgeweihten Kreis beschränkt sind,

      Auf die dunkle Ewigkeit der Unwissenheit,

      Ein Zittern in einer trägen nichtbewussten Masse,

      Oder eingesperrt in stillgelegte Gewinde der Kraft,

      Taub und stumm durch den blinden Zwang der Materie,

      Weigert sie sich, reglos im Staub zu schlafen.

      Dann, als Strafe für ihr rebellisches Erwachen

      Nur harte mechanische Umstände

      Als Werksgelände für ihr magisches Handwerk gegeben,

      Gestaltet sie gottgleiche Wunder aus Lehm;

      In das Plasma pflanzt sie ihren stummen unsterblichen Drang,

      Hilft lebendigem Gewebe zu denken, verschlossenem Sinn zu fühlen,

      Funkt durch zarte Nerven dringliche Botschaften,

      Liebt auf wundersame Weise in einem Herzen aus Fleisch,

      Gibt groben Körpern eine Seele, einen Willen, eine Stimme.

      Immer wieder, wie mit einem Zauberstab, ruft sie

      Wesen und Gestalten und Szenen unzählig neu hervor,

      Die Fackelträger ihrer Prunkzüge durch Zeit und Raum.

      Diese Welt ist ihre lange Reise durch die Nacht,

      Die Sonnen und Planeten die Lampen zur Beleuchtung ihres Weges,

      Unsere Vernunft ist die Vertraute ihrer

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