Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 102

Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

Скачать книгу

und Rosemarie betraten Hand in Hand die Wohnküche auf dem Moosbauer Hof. Die Eltern saßen beim Frühstück.

      »Guten Morgen! Mutter! Vater! Das ist Rosemarie! Sie ist meine Braut! Wir haben uns ausgesprochen. Ich habe ihr meine Liebe gestanden und ihr einen Heiratsantrag gemacht. Sie hat ihn angenommen!«

      Gaudenz legte den Arm um Rosemaries Schultern.

      »Rosemarie, das sind meine Eltern, Ludwig und Trudel Moosbauer!«

      Gaudenz’ Mutter ging auf Rosemarie zu. Sie breitete die Arme aus.

      »Komm her, Madl! Bist uns willkommen. Wirst unseren Buben glücklich machen, dessen bin ich sicher. Was uns angeht, mich und meinen Mann, so wollen wir dir die Elternliebe geben, die du nie hattest, auch wenn wir nur die Schwiegereltern sind.«

      Zuerst schloss Trudel Moosbauer Rosemarie in ihre Arme, dann ihr Mann Ludwig, bevor die beiden ihren Buben umarmten.

      »Des ist dann ja ganz schnell gegangen mit euch beiden, schneller als wir gehofft hatten. Das ist wunderbar!« bemerkte Ludwig Moosbauer.

      »Ludwig, dabei hat der Himmel eingegriffen. Ich will mich net versündigen. Aber da ist etwas gutzumachen gewesen, denke ich. Des arme Madl war lang genug unglücklich gewesen«, sagte Gaudenz’ Mutter.

      Sie setzten sich zu Tisch. Ludwig und Trudel frühstückten zu Ende. Dann zeigten Gaudenz und seine Eltern Rosemarie das große Haus, die Nebengebäuden, und den Garten.

      »Was sagst dazu? Gefällt es dir hier?«

      »Wie kannst du fragen, Gaudenz! Das Haus ist so riesig! Ich kann mir nicht vorstellen, darin alleine mit dir zu wohnen.«

      »Oh, die Eltern wohnen zwar auf dem Altenteil, aber sie gehen eigentlich nur zum Schlafen über den Hof. Sonst sind sie hier. Und die vielen Zimmer …, des gibt wunderbare Kinderzimmer …, denke ich mir.«

      »Oh ja! Jedes Kind wird sein eigenes Zimmer haben!«, freute sich Rosemarie.

      Die Glocken auf dem Kirchturm der schönen Barockkirche läuteten zur Sonntagsmesse.

      »Wollen wir alle zur Messe gehen?«, fragte Trudel. »Dann können euch alle sehen.«

      Gaudenz schmunzelte.

      »Mutter, ich kenne dich gut. Du willst mit der Rosemarie ein bisserl angeben, den anderen Frauen gegenüber, die noch ledige Buben daheim haben.«

      »Ja, und was ist dabei? So eine Braut wie die Rosemarie bekommt keiner von denen! Wirst sehen, die werden grün vor Neid.«

      Alle lachten.

      Kurz darauf spazierten die vier die Hauptstraße von Waldkogel entlang. Sie waren spät. Pfarrer Zandler hatte schon mit der Messe begonnen, als sie durch die Kirchentür in das Innere des schönen Gotteshauses traten. Pfarrer Zandler verstummte mitten in der begonnenen Liturgie. Er schaute zuerst, als traue er seinen Augen nicht. Dann rief er laut: »Ihr hier vorne in der ersten Reihe rückt ein bisserl zusammen. Macht Platz! Da kommen noch Leut’, die hier vorne sitzen sollen.«

      Ludwig Moosbauer schritt mit seiner Frau durch den Mittelgang. Ihnen folgten Rosemarie und Gaudenz. Ein lautes Getuschel erfüllte das Kirchenschiff.

      »Wollt ihr ruhig sein!«, schimpfte Pfarrer Zandler. »Wir sind hier in einem Gotteshaus und net auf dem Marktplatz. Zum Tratschen habt ihr später noch Zeit. Ja, es ist die Rosemarie, die neben dem Gaudenz geht. Ich habe sie auch erst auf den zweiten Blick erkannt, so verändert und so gut, wie des Madl aussieht. Ich freue mich, sie so glücklich zu sehen. Und jetzt fahre ich mit der Messe fort, damit ihr bald Zeit zum Tratschen habt.«

      Pfarrer Zandler blinzelte seiner Gemeinde zu und setzte dann die Messe fort.

      *

      Einige Tage später kam Anna zum Moosbauer-Hof. Rosemarie und Anna hatten sich für den Einkaufsbummel in der Stadt verabredet.

      »Grüß dich, Anna!«

      »Grüß Gott, Rosemarie! Wie geht es dir?«

      »Mir geht es großartig! Gaudenz und seine Eltern verwöhnen mich sehr. Ich fühle mich, als würde Weihnachten, Ostern, Geburtstag und Namenstag auf ein Datum fallen. Morgens kümmere ich mich im Pfarrhaus um Pfarrer Zandler und am Nachmittag bin ich meistens mit Gaudenz’ Mutter zusammen. Aber die Helene wird bald aus der Kur zurück sein, dann bin nur noch hier. Wir legen den Garten neu an und kümmern uns um das Haus. Mutter Trudi, so darf ich zu ihr sagen, besteht darauf, dass alles so eingerichtet wird, wie es mir gefällt. Gaudenz lässt mir völlig freie Hand. Ein Haus gemütlich zu machen, sei ›Weiberangelegenheit‹, sagt er.«

      »Ein kluger Bursche, dein Gaudenz!«

      »Ja, und lieb ist er! Aber ohne Trudi würde ich es nicht schaffen, Anna. Es ist völliges Neuland für mich, ich hatte noch nie ein eigenes Zuhause. Die Kammer im Altenheim, die ist mehr eine Abstellkammer. Mir schwirrt der Kopf. Ich muss so viel entscheiden.«

      »Macht es dir keine Freude?«

      »Doch, doch! Aber es ist kompliziert für mich. Es gibt so eine große Auswahl an Möbeln und Stoffen und Sachen. Ständig muss ich mich entscheiden, welche Farbe, welche Größe, wie ist die Qualität und so weiter. Ich träume nachts schon von Stoffmustern und Möbelkatalogen.«

      Anna lachte.

      »Du solltest von Gaudenz träumen.«

      »Anna, das tue ich! Außerdem ist er bei mir!«, sagte Rosemarie leise und lächelte. »Die Liebe ist sehr schön!«

      Rosemarie nahm Anna mit in die Küche. Sie holte aus dem Schrank eine kleine Schachtel.

      »Schau, das hat mir Gaudenz ges­tern gegeben!«

      Voller Stolz zeigte Rosemarie Anna die kleine Brosche.

      »Die ist wirklich schön!«

      »Ja, das ist sie! Gaudenz war in Kirchwalden wegen seiner Arbeit und hat sie mir mitgebracht.«

      Annas Blick fiel auf die Verpackung.

      »War die Brosche in der kleinen Schachtel?«

      »Ja? Warum fragst du?«

      »Das ist eine lange Geschichte, Rosemarie! Franzi bekommt Briefe ohne Absender. Toni und ich haben es ihr aber nicht gesagt. In jedem Brief ist eine solche kleine Schachtel mit einem winzigen Anhänger, weißt diese kleinen Dinger, die viele sammeln und sie an einem Armband tragen. Kannst du Gaudenz fragen, in welchem Geschäft er dir die Brosche gekauft hat? Vielleicht können Toni und ich so herausfinden, wer der Absender ist. Er unterschreibt mit Berni.«

      »Die kleine Franziska hat einen heimlichen Verehrer?«

      »Das wissen wir nicht! Jedenfalls wollen Toni und ich herausfinden, wer dieser mysteriöse Berni ist.«

      »Das verstehe ich. Ich werde Gaudenz fragen, wenn ich ihn heute Abend sehe. Er ist bei einem Kunden.«

      »Danke, Rosemarie! Jetzt haben wir aber genug Zeit verloren. Lass uns fahren, schließlich haben wir einen Großeinkauf vor. Hast

Скачать книгу