Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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und ich konnte etwas dazu beitragen.«

      Franz Gerstmair wunderte sich über die herzlichen Wünsche. Die Männer schüttelten sich die Hände. Sie schauten sich an. Gerold blickte in Gerstmairs Augen, die von einer tiefen Traurigkeit und Verzweiflung geprägt waren. Franz Gerstmair las eine seltsame Verschmitztheit in Gerolds Augen, die er nicht zu deuten wusste. Irgendwie war ihm der junge Mann unheimlich. Gerstmair fühlte ein unbestimmtes Bauchgrummen, wie er es nur kannte, wenn etwas sehr schlecht gelaufen war oder er einen Fehler gemacht hatte. Es war kein Fehler, sagte er im Stillen zu sich. Es ist gut so, wie es ist! Ich habe den Hof zu einem sehr guten Preis verkauft. Wir können bleiben, bis wir den Neubau beziehen können und ich habe neben meiner Rente noch die Bauaufsicht.

      Gerold ging mit der Maklerin zum Auto. Sie fuhren davon. Franz suchte Rosel. Er fand sie im Garten. Sie sahen sich an. Er sah die Traurigkeit in ihren Augen. Sie fassten sich bei den Händen und lagen sich dann in den Armen, um sich gegenseitig zu trösten.

      »Es ist hart, Franz!«

      »Ja, Rosel! Es tut sehr weh. Aber es ist gut, dass wir es so gemacht haben. Die Tina wird es auch irgendwann gutheißen, denke ich.«

      »Was meinst, wann sie wieder heimkommt?«

      »Das weiß ich nicht, Rosel. Wir müssen warten. Was sollen wir sonst tun?«

      »Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Bei ihrem Chef anrufen und fragen, wie viel Urlaub sie genommen hat, das können wir nicht machen. Das würde sonderbar aussehen, dass wir es nicht wissen, wo sie doch daheim wohnt.«

      »Dann lass Pfarrer Zandler anrufen. Er kann so tun, als wenn er die Tina sprechen wollte. Als Geistlicher findet er es bestimmt heraus.«

      »Des ist eine gute Idee, Franz. Ich ziehe mich gleich an und gehe zum Zandler ins Pfarrhaus.«

      Sie verließen zusammen den Garten. Tinas Freundin Ines fuhr auf dem Fahrrad auf den Hof. Sie sprang ab, ließ das Fahrrad fallen und rannte auf Tinas Eltern zu.

      »Wo ist Tina? Was ist passiert? Wir wollten uns treffen in der Mittagspause. Sie kam aber nicht. Auf meine Nachrichten und Anrufe auf ihrem Handy reagiert sie nicht. Da habe ich im Büro bei ihr angerufen. Dort hieß es nur, Tina würde nicht mehr in der Steuerkanzlei arbeiten. Sie habe den Resturlaub genommen. Sie habe heute angerufen und gekündigt.«

      Tinas Eltern wurden blass.

      »Nun redet schon!«, schrie Ines heraus. »Tina hat mir kein Wort gesagt. Was ist los? Ich verstehe das nicht. So einen schönen Arbeitsplatz, den gibt man doch nicht leichtfertig auf!«

      Die Bäuerin seufzte tief. Sie warf zuerst ihrem Mann einen Blick zu. Dann sagte sie:

      »Ines, die Tina ist fortgelaufen. Wir hatten einen Streit. Sie ist mitten in der Nacht verschwunden, hat kaum Sachen mitgenommen, nur einen Rucksack. Wir wussten nicht, dass sie gekündigt hat.«

      Ines starrte Tinas Eltern an.

      »Die Tina muss völlig durchgedreht sein. Ja, um Himmels willen, um was oder wen habt ihr gestritten? Hat die Tina sich am Ende in jemanden verliebt, der euch nicht gefallen hat? Das ist für mich der einzige Grund, warum ich von daheim fortlaufen würde.«

      »Nein, das ist nicht der Grund. Wir haben den Hof verkauft. Tina wollte das nicht. Sie warf uns vor, ihr die Heimat zu nehmen.«

      Ines war sprachlos. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Ines schüttelte den Kopf. Sie verstand es nicht. Tina hatte ihr nichts davon erzählt. Sie räusperte sich.

      »Falls ihr etwas von ihr hört, sagt ihr bitte, sie soll sich bei mir melden. Ich bin ziemlich enttäuscht, dass sie sich mir nicht anvertraut hat. Ich dachte, wir wären Freundinnen. Aber auf der anderen Seite kann ich verstehen, dass sie völlig durchei­nander war. Wenn meine Eltern den Hof verkaufen würden, würde ich auch fortlaufen, denke ich mir.«

      »Machen wir, Ines! Falls sich Tina bei dir meldet, sage es uns, bitte!«, flehte Franz Gerstmair mit gebrochener Stimme.

      »Das tue ich!«

      Tina verabschiedete sich, nahm ihr Fahrrad und radelte vom Hof.

      »Der Anruf von Pfarrer Zandler hat sich erübrigt, Rosel. Jetzt wissen wir Bescheid.«

      »Was machen wir jetzt?«

      Franz Gerstmair wusste keine Antwort. Sie sahen sich an. Er hatte Tränen in den Augen. Rosel versuchte, ihn zu trösten.

      »Die Tina hat dein Naturell. Ihr Temperament geht oft mit ihr durch, dann tut sie Sachen, die net so durchdacht sind. Du kennst sie doch. Vielleicht überlegt sie es sich anders und kommt zur Vernunft. Wir warten.«

      Im Haus klingelte das Telefon. Rosel eilte hinein.

      »Ach, du bist es, Meta! Was gibt es?«

      »Rosel, habt ihr noch ein freies Fremdenzimmer?«

      »Ja, wir haben Platz. Warum?«

      »Des ist gut! Hör mal, die Anna hat mich angerufen. Sie hat Besuch aus ihrer Heimat, eine weitläufige Bekannte oder Verwandte. Es ist eine Frau in unserem Alter. Anna meint, dass es besser wäre, sie würde sich erst mal in Waldkogel an die Bergluft gewöhnen, bevor sie zur Berghütte aufsteigt. Aber bei uns ist alles voll. Wir können sie net aufnehmen. Sophie heißt sie. Eine sehr liebe Frau, so auf den ersten Blick. Kann ich sie dir vorbeischicken?«

      »Sicher, des bringt etwas Abwechslung. Das können Franz und ich gebrauchen. Soll Franz sie bei euch abholen?«

      »Nein, sie ist mit dem Auto da! Ich schicke sie zu euch, Rosel. Danke, dass du mir helfen tust. Vergelt’s Gott! Und die Rechnung bringst mir, die zahlt die Anna.«

      »Das tue ich gerne! Pfüat di, Meta, und grüß mir den Xaver.«

      Rosel legte auf.

      »Wir bekommen einen Gast. Sophie heißt sie und ist eine Verwandte von der Anna, weißt, der Frau vom Toni, oder eine Bekannte, die Meta hat das nicht so genau ge­wusst.«

      Franz nickte nur. Er setzte sich auf die Bank vor das Haus und wartete. Rosel warf noch einen Blick in das Fremdenzimmer, ob alles in Ordnung war. Es dauerte nicht lange, dann fuhr ein eleganter Wagen auf den Hof. Eine Dame im sportlichen, edlen Hosenanzug stieg aus.

      »Guten Tag. Ich bin Sophie. Meta hat mich angekündigt.«

      Sie ließ die Augen schweifen.

      »Schön ist es hier! Was für ein schöner Hof!«, sagte sie leise.

      Sie gaben sich die Hand und stellten sich als Rosel und Franz, als Freunde der alten Baumbergers vor. Franz trug Sophie die Koffer hinauf ins Zimmer.

      »Danke, dann werde ich mal auspacken und einen Spaziergang machen.«

      Rosel lächelte sie an und ging hi­naus.

      Sophie Brunner setzte sich auf das Bett und schaute sich in dem einfachen, aber sehr gemütlichen Fremdenzimmer um. Sie schmunzelte vor sich hin. Der Trick hatte gut geklappt. Markus hatte mit Toni telefoniert. Dieser hatte dann seine Mutter eingeweiht. Meta brachte sie ohne Schwierigkeiten hier unter. Sophie Brunner hatte einen ersten guten Eindruck von den zukünftigen

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