Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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und ich fange gleich mit der Organisation an«, verkündete Toni.

      »Und Eva und ich fahren danach mit Tina nach Kirchwalden und kaufen das Brautkleid«, sagte Markus’ Mutter. »Du, Hans, und du, Gerold, ihr kauft mit Markus den Anzug und kümmert euch um die Zimmer für die Hochzeitsgäste. Schickt telegrafische Einladungen an alle!«

      Sie besprachen noch weitere Einzelheiten. Dann machte sich Tina mit Markus und seiner Familie auf den Heimweg. Toni begleitete sie in der Dunkelheit bis zur Oberländer Alm. Tina und Markus würden die Tage bis zur Trauung mit Markus’ Familie im Hotel »Zum Ochsen« wohnen.

      Langsam stieg in Tina der Verdacht auf, dass Markus und seine Familie vermögend waren. Sie stellte aber keine Fragen. Es war ihr auch nicht wichtig. Für Tina zählte nur die Liebe und dass Markus Familie so freundlich und lieb zu ihr waren und sie mit offenen Armen aufgenommen hatten.

      *

      Bürgermeister Fritz Fellbacher traute Tina und Markus. Anschließend schritten sie Arm in Arm über die Straße und betraten die schöne Barockkirche von Waldkogel. Die Orgel spielte. Alle waren gekommen. Das Brautpaar sah wunderbar aus. Tina trug ein knöchellanges weißes Brautkleid aus reiner, schwerer Seide im Landhausstil. Markus sah in seinem dunkelgrünen Lodenanzug aus feinstem Tuch wie ein Bursche aus den Bergen aus. Das war er auch, denn alle hatten ihn in ihre Herzen aufgenommen.

      Vorne in der ersten Reihe saßen Tinas Eltern. Ihre Mutter wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und ihr Vater schnäuzte in sein Taschentuch. Tinas Herz klopfte, als sie ihre Eltern sah. Markus hielt sie fest, als sie vor Überraschung und Freude schwankte.

      Pfarrer Zandler hielt eine ergreifende Predigt. Er sprach davon, dass Menschen trotz der Liebe, die sie für einander empfinden, Fehler machen würden, oft auch aus falschverstandener Rücksichtnahme.

      »Doch zur Liebe gehört das Verzeihen und immer wieder ein neuer Anfang, ohne Groll und Bitternis und dem Vorrechnen und Aufzählen der Fehler!«

      Das gab er dem jungen Paar mit auf den Weg.

      Die Botschaft war bei Tina angekommen.

      Als sie sich mit Markus nach den Trausegen erhob, führte sie ihn zu ihren Eltern. Es war still in der Kirche.

      »Mutter, Vater, das ist Markus, mein Mann. Ich liebe ihn über alles. Wenn ihr nicht die Idee gehabt hättet, den Hof zu verkaufen, dann wäre ich nicht in die Berge geflüchtet und wäre Markus nicht begegnet. So hatte vielleicht alles einen höheren Sinn.«

      »Werde glücklich, Tina! Bist uns nimmer böse?«, fragte Tinas Vater mit bebender Stimme.

      »Böse? Nein, was ist ein Hof gegenüber einem Menschen, der einen liebt? Ich werde sehr glücklich sein und hoffe, ihr werdet es auch sein – ohne den Gerstmair Hof.«

      Sie umarmten sich und drückten Markus ebenso. Beifall erfüllte das Gotteshaus. Alle freuten sich mit dem jungen Paar. Viele trieb die Versöhnung die Tränen in die Augen.

      »Kommt ihr mit? Ich weiß leider nicht, wo wir feiern. Es soll eine Überraschung für mich sein.«

      Ihre Eltern lächelten.

      »Danke für die Einladung. Wir kommen gern mit!«

      Tinas Eltern reihten sich hinter dem Brautpaar ein, und sie verließen die Kirche.

      Draußen wartete eine Kutsche mit vier Schimmeln. Sie war mit roten Rosen geschmückt.

      »Ist das schön, Markus!«, flüsterte Tina glücklich.

      Markus half ihr in die Kutsche.

      »Wo fahren wir hin, Markus?«

      »Lass dich überraschen.«

      Tinas Herz klopfte. Die Gedanken hämmerten in ihrem Kopf. Plötzlich erkannte sie, dass sie auf dem Weg zu ihrem Elternhaus waren. Sie ergriff Markus’ Hand.

      »Das ist der Weg zum Gerstmair Hof«, flüsterte sie leise.

      Markus lächelte sie an. »Du irrst, Tina. Es ist nicht mehr der Gerstmair Hof. Es ist der Brunner Hof, meine liebe Ehefrau Tina Brunner.«

      Tina schaute Markus mit großen Augen an. Dieser griff in die Innentasche seines Jacketts.

      »Das ist mein Geschenk für dich! Der Brief erhält nur eine Kopie. Das Original liegt im Safe. Im Grundbuch ist es heute eingetragen worden. Der Hof gehört dir, Tina. Ich schenke ihn dir zur Hochzeit.«

      »Mein Hof, meine Heimat! Aber wie hast du den Käufer überredet, ihn dir zu verkaufen? Er hatte ihn doch erst erstanden.«

      Markus lachte.

      »Es war mein Bruder! Es war ein Komplott, das ich mit meiner Familie ausgeheckt hatte, als ich daheim war. Deine Eltern sollten nicht wissen, dass der Hof ein Geschenk für dich ist und du auch nicht. Verstehst du?«

      »Mir dreht sich alles im Kopf, Markus! Halte mich fest!«

      Sie kamen zum Brunner Hof. Markus half Tina aus der Kutsche.

      »Endlich wieder daheim!«, seufzte sie glücklich. »Markus, können wir die Hochzeitsreise absagen und hierbleiben?«

      »Wir müssen die Hochzeitsreise nicht absagen, Tina. Wir werden unser ganzes Leben hier verbringen.«

      »Markus, Markus, heißt das, wir wohnen hier?«

      Markus gab Tina einen Kuss.

      »Ja, wir werden hier leben und unsere Kinder werden hier aufwachsen. Du wirst deinen Traum leben, genauso wie du ihn dir vorgestellt hast.«

      »Aber deine Arbeit?«

      »Es gibt vieles, was du noch nicht weißt.«

      Markus lüftete jetzt mit kurzen Worten alle Geheimnisse.

      »Einzelheiten später, jetzt wird gefeiert«, sagte er.

      »Ja, jetzt feiern wir ein Fest, wie ich es mir immer gewünscht habe.«

      Tina betrachtete den Hof, der festlich geschmückt war. Tische und Bänke waren aufgestellt. Es gab einen Tanzboden und Musiker, die auf einem Podium saßen.

      »Oh, Markus! Mein Leben hat doch ein Panoramafenster auf die Berge.«

      »Ja! Ich liebe die Berge genau wie du. Wir werden hier sehr glücklich sein.«

      Sie nahmen sich in die Arme und küssten sich. Dann warf Tina einen glücklichen Blick hinauf zum Gipfelkreuz des »Engelssteigs« und schickte still ein inniges Dankgebet hinauf.

      Es wurde gefeiert bis tief in die Nacht. Es war ein wunderschönes Fest, und Tina war sehr glücklich. Nachdem die letzten Gäste gegangen waren, sagte Markus: »Darf ich jetzt Frau Brunner über die Schwelle des Brunner Hofs tragen?«

      »Ja«, flüsterte Tina glücklich.

      Am nächsten Tag fuhren sie in die Flitterwochen. Als sie nach sechs Wochen zurückkamen, waren der Ausbau, der Anbau und das neue Dach fertig. Sie weihten den Laden für Wurst- und Fleischwaren und Delikatessen ein.

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