Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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da hast auch diese Erfahrung gemacht?«

      »Ja, und die Anna auch. Ich muss­te einen Umweg über Norwegen machen, um mein Madl zu finden, und sie wurde von ihrer Freundin in Frankfurt fast gegen ihren Willen nach Waldkogel gebracht.«

      »Mei, Himmel, des waren wirklich Umwege!«

      »Ja, ich hatte mir einen jungen Neufundländer zugelegt. Weißt, ich plante damals, die Berghütte zu übernehmen. Es führte keine Straße hinauf, und ich wusste, dass Neufundländer kräftige Arbeitshunde sind. Ich dachte mir, Bello, so nannte ich ihn, er kann mir helfen, die Lebensmittel und andere Sachen auf die Berghütte zu transportieren. Ich hatte aber mit dem Abrichten von Hunden keine Erfahrung. So sagte ich mir, ich besuche Freunde, die in Norwegen leben und Schlittenhunde haben. Ich fuhr hin. Ich fliege nicht gerne. So nahm ich die Eisenbahn und das Schiff. Auf dem Rückweg sah ich im Zug meine jetzige Frau. Ich habe mich sofort in sie verliebt. Es ist eine ziemlich verrückte Geschichte, wie sie nach Waldkogel kam und auf die Berghütte. Es hört sich an, als hätte ich es erfunden. Anna war mit Neufundländer-Hunden aufgewachsen. Ihre Großeltern züchten diese Hunderasse. Sie bot mir ihre Hilfe an.«

      Toni lachte laut.

      »Manchmal sage ich scherzhaft, ohne Bello hätte ich weniger Chancen gehabt. Wenn ich sie ärgern will, sage ich, dass sie Bello vor mir in ihr Herz gelassen hat. Aber jetzt sind wir ein Paar und mit unseren beiden Adoptivkindern Franziska und Sebastian eine richtige Familie.«

      »Da hast wirklich einen weiten Umweg gemacht.«

      »Aber dieser Umweg führte dann direkt auf die Berghütte und in den Hafen der Ehe. Wenn du uns auf der Berghütte besuchst, dann erzählen wir dir mal die ganze Geschichte, wie wir uns gefunden haben.«

      »Ich liebe Geschichten, die das Leben schreibt, besonders wenn sie glücklich enden. Ich hoffe, Berni findet seine Franzi.«

      »Ja, das hoffe ich auch. Wir werden ihm helfen.«

      »Das werden wir!«

      »Unterholzer, ich will unserer kleinen Franzi ein Geschenk mitbringen. Sie war so vernünftig und hat einen lieben Brief an den Berni geschrieben. Ich will ein kleines Armband für die Franziska kaufen mit Anhängern.«

      »Des ist eine gute Idee! Dann schauen wir mal, was ich dir zeigen kann.«

      Sie gingen in den Verkaufsraum. Toni sah sich zuerst die Armbänder an. Er wählte ein robusteres Armband aus, da musste er keine Angst haben, dass es beim Spiel reißen würde und Franzi es so verlieren könnte. Dann wählte er kleine Anhänger in Tierform aus, denn Franzi liebte Tiere über alles. So suchte er einen kleinen Hund aus, einen Hasen, einen Vogel, eine Katze, einen Bär und einen Fisch.

      Unterholzer befestigte die Anhänger an dem Armband und packte alles zusammen in eine kleine Schachtel.

      »Da wird sich die Franzi freuen.«

      Der Goldschmied schaute Toni an.

      »Bringst du Sebastian auch etwas mit?«

      »Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Aber ich weiß nicht, was ich ihm schenken könnte. Er ist ein Bub.«

      Unterholzer holte eine Schachtel hervor.

      »Da hab’ ich einiges, was deinem Buben gefallen könnte.«

      Er zeigte Toni verschiedene goldene und silberne Anstecker. Es waren Anstecker, die man am Revers einer Lodenjacke tragen konnte oder am Hut.

      »Mei, sind die schön! Als Kind hatte ich auch eine ganze Sammlung davon, erinnere ich mich jetzt. Mei, da muss ich mal meine Mutter fragen, wo die hingekommen sind.«

      »Siehst, da habe ich dich auf eine gute Idee gebracht. Da musst keinen kaufen, sondern kannst deinem Buben deine eigenen vererben.«

      »Des stimmt schon, Unterholzer. Des ist zwar eine ehrliche Antwort, aber geschäftstüchtig ist des net von dir.«

      Ferdinand Unterholzer lächelte.

      »Des stimmt schon, aber Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit bringt einen auch im Geschäft weiter. Die Kunden kommen wieder. Und ehrlich gesagt, Buben fühlen sich besonders geehrt, wenn sie vom Vater was bekommen, was der als Kind schon hatte.«

      »Des stimmt, Unterholzer, aber ich nehme doch so einen Anstecker mit. Hier, des silberne Edelweiß, des kannst mir einpacken.«

      Ferdinand Unterholzer packte alles zusammen. Toni zahlte. Unterholzer lächelte ihn an. Dann sagte er:

      »Baumberger, gib mir mal deinen Hut.«

      »Was willst damit?«

      »Des wirst gleich sehen!«

      Ferdinand Unterholzer verschwand mit Tonis Hut im Hinterzimmer. Es dauerte einen Augenblick, dann kam er wieder. Lächelnd sagte er: »Hier, ich habe dir an deinen Hut auch einen Anstecker angebracht. Du kümmerst dich mit so viel Hingabe um die Liebe der anderen, und des soll belohnt werden.«

      »Mei, des kannst doch net machen!«, sagte Toni verwundert. »Des ist doch ganz normal, denke ich.«

      »Naa, normal ist des net, dass sich jemand so viel Arbeit macht. Andere hätten gesagt, die Briefe sind nicht für unsere Franzi und hätten nichts unternommen, um das Rätsel aufzuklären.«

      Toni besah sich den Anstecker. Es waren zwei verschlungene Herzen.

      »Schön ist der! Dann kann ich wohl nur noch Danke sagen!«

      Toni reichte Unterholzer die Hand.

      »Vergelt’s Gott!«, sagte er.

      »Schon gut, Toni!«, wehrte dieser ab.

      Toni setzte seinen Hut auf und betrachtete sich im Spiegel. Er war zufrieden.

      »Rufst mich an, wenn der Berni hier gewesen ist.«

      »Des mache ich, und grüße mir deine Anna und die ganze Familie.«

      Toni ging hinaus. Er hatte sein Auto direkt vor dem Laden geparkt und fuhr davon.

      *

      Voller Liebe schaute Lotti Kirchner auf den Säugling, dem sie die Flasche gab. In der anderen Ecke des Säuglingszimmers im Krankenhaus von Kirchwalden flüsterte der Chefarzt mit dem Oberarzt. Sie sprachen leise, damit die Säuglinge nicht gestört wurden. Es war einer der seltenen Augenblicke im Säuglingszimmer der Wochenstation, dass kein Kind weinte.

      Lotti sah kurz auf. Die beiden Ärzte lächelten ihr zu. Ihre ältere Kollegin Traudel kam auf Lotti zu.

      »Sie haben gerade über dich geredet.«

      »So?«

      »Ja, sie meinten, du hättest großes Talent. In deinen Händen fühlten sich die Kindlein besonders geborgen und würden ruhiger. Sie sagten, es sei ein schönes Bild, dir zuzusehen, wie du die Kleinen fütterst«, raunte die ältere Kollegin. »Du weißt ja, ich gehe bald in Pension. Dann muss eine neue Leiterin her. Du hast gute Chancen. Ich unterstütze dich.«

      Lotti

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