Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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Hofes perfekt gemacht hatte, wusste sie. Gerold hatte sie angerufen.

      Sophie zog sich einen bequemen Jogginganzug an und verließ das Haus. Markus hatte ihr empfohlen, zum Bergsee zu gehen.

      *

      Markus war nicht nach Waldkogel durchgefahren. Er hatte in Kirchwalden noch etwas eingekauft. Anschließend hatte er mit seiner Schwägerin Eva im Hotel »Zum Ochsen« auf seinen Bruder gewartet, bis dieser vom Hofkauf zurückkam.

      »Dann ist alles eingefädelt, Markus. Wir haben alles getan, um dir zu deinem Glücks zu helfen. Jetzt musst du nur noch der Tina ihr Jawort abringen.«

      »Stimmt! Das wird nicht einfach werden, aber ich werde sie mit meiner Liebe überzeugen. Sie liebt mich auch, dessen bin ich mir sicher. Drückt mir die Daumen.«

      »Das tun wir, Markus!«

      Gerold umarmte seinen Bruder und wünschte ihm Glück. Eva bat ihn, sofort anzurufen, wenn er mit Tina gesprochen hatte. Markus lachte.

      »Wenn sie Ja sagt, dann habe ich anderes zu tun, als euch anzurufen. Ihr müsst euch gedulden«, lachte Markus.

      Dann ging er fort. Bis es dunkel wurde, wollte er auf der Berghütte sein.

      *

      Tina half Toni und Anna beim Bedienen der Hüttengäste. Sie brachte gerade eine Runde Bier an einen Tisch, als Markus eintraf.

      »Hallo, Tina, ich bin wieder da!«

      »Das sehe ich! Konntest du alles erledigen? Toni sagte, es sei etwas mit deiner Familie. Hoffentlich ist es nicht schlimm.«

      Markus streichelte ihr die Wange.

      »Es war nichts Schlimmes. Es war mir nur so wichtig, dass ich es ihnen persönlich sagen musste. Es war kein Thema, das ich am Telefon bereden konnte. Aber alles ist gut, sehr gut sogar.«

      »Das freut mich.«

      »Lass uns einen Spaziergang machen. Wir gehen rüber zum ›Erkerchen‹, dort erzähle ich dir alles.«

      Tina schaute ihn unschlüssig an. Toni hatte das Gespräch zwischen den beiden gehört. Er trat dazu.

      »Nun gehe schon mit ihm, Tina! Wir brauchen dich hier nicht mehr. Danke für deine Hilfe.«

      Tina holte sich ihre Wanderjacke und ging mit Markus hinaus. Anna und Toni sahen ihnen nach.

      »Hoffentlich finden sie sich, Toni. Sie geben ein schönes Paar ab.«

      »Ja, Anna, fast so ein schönes Paar wie wir, aber nur fast.«

      Toni gab Anna einen Kuss.

      Markus legte beim »Erkerchen« den Arm um Tina.

      »Ich bin froh, wieder bei dir zu sein!«

      »Ich bin auch froh, dass du wieder hier bist.«

      »War dir der Tag lang, Tina?«

      »Nein! Ich habe lange geschlafen. Dann rief ich in Kirchwalden im Steuerbüro an und sprach mit meinem Chef. Ich habe gekündigt.«

      »Dann bist du fest entschlossen, von hier fortzugehen?«

      »Ja, Markus, das bin ich! Ich habe auch schon mit Anna geredet. Nach meinem Urlaub – meinem Abschieds­urlaub von Waldkogel – kann ich bei ihrem Onkel in Hamburg unterkommen, sagt Anna.«

      »Dann hoffst du nicht mehr auf eine Zukunft auf dem Gerstmair Hof?«

      Markus sah ihr in die Augen.

      »Nein, ich habe noch einmal nachgedacht. Es ist sinnlos, eine solche Hoffnung zu hegen. Da müsste ein Wunder geschehen. Meine Eltern haben sich nicht von einem Tag auf den anderen zum Verkauf entschlossen. Sie haben es gründlich geplant. Bedenke, sie haben mit der Maklerin gesprochen und Gutachter kommen lassen. Sie haben sich Neubauten angesehen. Das tut man doch alles nur, wenn man wirklich entschlossen ist. Nur ein Wunder könnte sie davon abbringen. Aber solche Wunder gibt es nicht, Markus.«

      Markus lachte.

      »Wunder gibt es immer wieder, Tina. Man muss nur daran glauben. Es gibt zum Beispiel das Wunder der Liebe. Tina, ich habe mich in dich verliebt und möchte mit dir durch das Leben gehen.«

      Tina lächelte. Sie streichelte ihm die Wange.

      »Du bist sehr schnell entschlossen. Wir kennen uns doch erst kurz, erst seit vorgestern.«

      »Was bedeutet Zeit? Ist es nicht so, dass man sich jeden Tag neu verlieben kann in den Menschen, der einem so wichtig ist. Jeder Tag ist ein neuer Tag, und jeder Tag, den man zusammen lebt, ist wieder ein Ja. Ja, ich will mit dir zusammen sein. Ja, ich liebe dich.«

      »Das hast du schön gesagt, Markus. Es ist richtig. Jeder Tag ist ein neues Versprechen der Zusammengehörigkeit.«

      Markus griff in die Hosentasche und umschloss mit seiner Hand eine kleine Schachtel. Er holte sie hervor und öffnete sie. Tina sah die beiden schmalen Goldringe im Samtkissen stecken.

      »Tina, das soll dir sagen, dass es mir ernst ist. Ich liebe dich! Willst du meine Frau werden?«

      Tina schaute ihn mit ihren wunderschönen blauen Augen an. Markus’ Herz klopfte, als würde es ihm jeden Augenblick die Brust sprengen.

      »Tina, liebst du mich nicht? Deine Küsse …«

      »Pst!« Tina legte ihre Finger über seine Lippen.

      »Doch, Markus, ich liebe dich! Seit dem ersten Blick in deine Augen, dort drüben am Geländer, ist es um mich geschehen. Ja, ich liebe dich!«

      Markus strahlte. »Ich liebe dich, Tina. Willst du meine Frau werden?«

      Tina griff nach dem Kästchen und machte es zu.

      »Es ist zu früh dazu, Markus! Mein Herz ist nicht ganz frei. Da ist noch so viel Groll darin. Ich bin nicht wirklich ich. Alles wird überschattet von dem Verlust meiner Heimat. Ich muss erst wieder festen Boden unter den Füßen gewinnen. Das bedeutet nicht Nein. Es heißt aber auch nicht Ja. Es ist kompliziert für mich, Markus. Kannst du mir vielleicht irgendwann später noch einmal die Frage stellen? Bis dorthin bitte ich dich, Geduld zu haben. Ich weiß, dass ich viel von dir verlange.«

      Tinas Augen wurden feucht. Sie kuschelte sich an ihn.

      »Markus, jede junge Frau träumt von ihrer Hochzeit. Sie malt sich aus, wie der schönste Tag in ihrem Leben sein sollte. Ich stellte mir immer vor, hier in Waldkogel zu heiraten. Zuerst würde ich mit meinem Bräutigam im Rathaus am Marktplatz von Bürgermeister Fellbacher standesamtlich getraut. Dann würde ich am Arm meines Liebsten über die Straße zur Kirche schreiten. Die Kirche wäre gefüllt bis auf den letzten Platz, und in den Seitengängen drängten sie sich eng zusammen. Pfarrer Zandler würde uns Brautleuten den kirchlichen Segen geben. Meine Mutter und mein Vater, alle meine Verwandten und Freunde würden auf der einen Seite des Mittelgangs sitzen und die Familie meines Mannes, seine Verwandten und Freunde auf der anderen Seite, so wie es Brauch ist.«

      Tina wischte sich die Tränen ab.

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