Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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davon ab. Außerdem wirst du das nicht wagen, nicht hier in Waldkogel.«

      »Dann, dann lege ich Feuer! Ich löse die Alarmanlage aus.«

      »Du bist sehr erfindungsreich! Ich liebe Frauen mit Fantasie!«

      Nicole atmete schnell. Ihre Brust hob und senkte sich unter ihren Atemstößen. Sie sah, wie sein Blick an ihrem Ausschnitt hängen blieb.

      »Nicole, es gibt hier zwei Schlafzimmer. Du hast die Wahl. Du kannst meinetwegen auch von innen ab­schließen. Ich lasse dir Zeit. Denke nach! Himmel, ich wollte dir doch nichts Böses. Ich wollte dir einen Gefallen tun und dir die Chance geben, mich näher kennenzulernen.«

      »Das ist Ihnen gelungen, Herr Doktor Forster. Ich habe Sie von einer Seite kennengelernt, die mir bisher völlig unbekannt war. Sie sind völlig verrückt oder wie wir hier in Waldkogel sagen würden – Sie sind ein ungehobeltes deppertes Rindvieh, ein hirnloser Hornochse.«

      »Ich könnte dich wegen Beleidigung verklagen!«

      »Dann tun Sie es doch! Ich schwöre Ihnen, wenn ich hier raus bin, dann führt mich mein erster Weg zu Gewolf Irminger, dem Leiter der Polizeistation von Waldkogel. Ich werde Sie anzeigen, wegen sexueller Belästigung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Entführung, Beleidigung, Hausfriedensbruch bei meinen Eltern … und … und …« Nicole kam außer Atem.

      »Du hast das schön aufgezählt. Ich als studierter Jurist könnte es nicht besser machen. Aber deine Eltern sind auf meiner Seite. Außerdem habe ich einen Trumpf in der Hand.«

      »So, welchen? Das würde mich doch interessieren!«

      »Sabine!«

      »Was ist mir ihr? Was haben Sie mit ihr gemacht?«

      »Nichts! Noch nichts! Aber das kann sich blitzschnell ändern!«

      »Das ist Erpressung!«

      »Nein – das ist Liebe. Ich will dich zu deinem Glück zwingen. Es ist höchstens Notwehr. Es gibt zwar keinen Paragraphen für ›Notwehr innerhalb der Liebe‹, aber es ist eine sehr interessante juristische Fragestellung.«

      »Es ist höchstens Stalking, was Sie hier machen! Das ist auf jeden Fall strafbar.«

      »Nun, wie wäre es mit lebenslänglich? Lebenslänglich an deiner Seite!«

      »Sie sind verrückt!«

      »Höchstens verrückt nach dir, Nicole.«

      Nicole seufzte hörbar und machte mit den Armen und Hände eine Bewegung, die absolute Hilflosigkeit andeutete.

      »Bist du zu Ende? Dann können wir vielleicht miteinander reden, wie das erwachsene, vernünftige Menschen normalerweise tun?«

      »Kann ich danach gehen?«

      »Ja, wenn du dann noch willst.«

      Roland lächelte Nicole zu und ging an ihr vorbei zur Sitzgruppe und setzte sich in einen Sessel.

      Nicole zögerte, überdachte ihre Lage und setzte sich in den Sessel, der am weitesten von dem Sessel entfernt stand, auf dem Roland saß. Sie saß aufrecht. Jeder Muskel ihres zierlichen Körpers war angespannt.

      »Also, Herr Doktor Forster! Ich höre. Sagen Sie, was Sie zu sagen haben.«

      Roland presste die Hände aneinander wie zu einem Gebet.

      »Also, wo fange ich an?«, sagte er zu sich selbst.

      Er überlegte einen Augenblick.

      »Gut! Also! Meine Mutter hat mir von dem Gespräch mit dir erzählt. Sie stellte es so dar, als bräuchtest du etwas Ermutigung. Da du ihren Vorschlag abgelehnt hast, mich als deinen Begleiter mit nach Waldkogel zu nehmen, wollte ich dich überraschen.«

      »Das ist Ihnen gelungen, Herr Doktor Forster!«

      »Nun, lass mich doch ausreden, Nicole! Bitte! Das war nicht so geplant. Ich wollte dich in Waldkogel abpassen. Ich rechnete mir aus, dass du bis zum frühen Abend hier ankommen müsstest. Ich ging also einige Stunden auf dem Weg vor eurem Hof auf und ab, immer hin und her. Schließlich kam dein Vater auf mich zu. Er grüßte mich freundlich und fragte, ob ich auf jemanden warten würde, am Ende vielleicht auf ein Madl? Ich lächelte verlegen. Was sollte ich antworten? Nein, das wäre eine Lüge gewesen. Ich wartete auf dich, wollte dich abfangen und mit dir reden. Dann hätten wir gemeinsam zu deinen Eltern gehen und du mich vorstellen können. Ich zögerte also. Dein Vater musterte mich von oben bis unten. Dann fragte er mich, ob ich dich kennen würde. Da musste ich zustimmen. Also nickte ich. Dann bist du am Ende der Bursche von unserer Ni­cole, fragte er mich. Mei, des ist ja eine Überraschung, strahlte er. Ja, mei Bub, dann musst doch net hier draußen auf des Madl warten. Komm’ mit ins Haus«, forderte er mich auf.

      Roland sah, wie sich Nicole etwas entspannte und sprach weiter:

      »Ich stellte mich vor. Dann nahm alles einen Verlauf, der so nicht vorgesehen war. Deine Eltern waren so herzlich zu mir. Sie tischten mir etwas zum Essen auf. Dein Vater brachte zwei Seidl mit Bier. Wir stießen an. Und plötzlich war ich mittendrin in der Geschichte. Sie stellten mir viele Fragen.«

      »Welche?«

      »Zum Beispiel, warum du nicht mehr von mir erzählt hast? Woher wir uns kennen? Seit wann wir ein Paar sind? Warum du ihnen nicht gesagt hast, wie ich heiße und der Juniorchef bin? Darauf hatte ich keine Antwort. Ich äußerte die Vermutung, dass du Angst gehabt hättest, einen Studierten heimzubringen, der dazu noch dein Chef ist. Ich suchte Antworten aus dem Bericht, den mir meine Mutter nach dem Mittagessen mit dir gegeben hatte.«

      Roland lachte.

      »Da hättest du mal deine Mutter hören sollen, Nicole. Sie schalt deinen Vater aus, dass dies seine Schuld sei, weil er immer so dumm daher geredet hätte.«

      »Aber ich meinte des doch net so, Martha, verteidigte er sich. Er war sehr beschämt. Kannst net sehen, was für ein fescher Bursche der Roland ist. Es gibt doch Unterschiede. Und wenn die Nicole glücklich mit ihm ist, dann kann er dreimal Doktor und Jurist und Betriebswirt sein, des tut mich net stören. Dann bot er mir das Du an. Da konnte ich net ablehnen. Ich hoffte sehnsüchtig, dass ich dein Kommen hören würde. Ich wollte dich abfangen, bevor du hereinkommst. Aber das ging dann schief und zwar gründlich.«

      »Das habe ich bemerkt. Dazu später. Wie ging es dann weiter?«

      »Dein Vater zeigte mir das ganze Haus und alle Anbauten, die Ställe, die Fremdenzimmer und die Ferien­apartements. Wir redeten über Investitionen und Renditen. Schließlich saßen wir alle zusammen im Wohnzimmer. Deine Eltern fragten nach meiner Familie. Ich war vorbereitet. Ich hatte Bilder von einer der Betriebsfeiern dabei.«

      »Welche?«

      Roland stand auf und holte aus seiner Reisetasche einen Umschlag. Er schob ihn über den Tisch. Nicole betrachtete die Fotos.

      »Da sind auch Bilder dabei, die nicht unmittelbar von der Betriebsfeier sind.«

      »Ja, sie sind vom Sommerfest. Da hatten dich deine Freundin Tamara und Sabine abgeholt, weil dein Auto streikte. Erinnerst du dich?«

      »Ja, viele Kollegen

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