Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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…, ich …, ich will das nicht.«

      »Nicole, du stehst dir selbst und deinem Glück im Weg.«

      »Das mag sein! Ich kann nun mal nicht über meinen Schatten springen.«

      »Das solltest du aber! Auch solltest du deiner Tochter die Berge nicht vorenthalten. Sie hat auch einen Teil ihrer Wurzeln dort.«

      »Das stimmt. Manchmal tut mir Sabine leid, dass sie in der Stadt aufwachsen muss. Ich hatte eine schöne Kindheit, war immer in der freien Natur. Es war sehr schön.«

      Nicole schaute auf die Uhr.

      »Du musst nicht auf die Uhr schauen, Nicole. Mein Mann wird sich denken, dass ich dich länger festhalte. Also, denke darüber nach, was ich dir gesagt habe. Vielleicht gibst du Roland eine Chance? Lernt euch kennen, richtig kennen! Dann kannst du entscheiden und er auch. Vor allem gib dir eine Chance, Nicole.«

      »Roland …«, flüsterte Nicole leise vor sich hin. »Ich habe mir geschworen, niemals mehr etwas mit einem Mann anzufangen und schon gar nicht mit einem Mann, der im selben Betrieb ist. Wenn Roland und ich uns näher kennenlernen – nur mal rein theoretisch – dann wird es Gerede geben.«

      Juliana lachte.

      »Das gibt es bereits, Nicole. Alle haben es mitbekommen, wie Roland dir nachschaut, nur du nicht.«

      Nicole errötete tief. Jule lächelte Nicole an.

      »So, jetzt habe ich mich genug eingemischt, Nicole. Es ist deine Entscheidung. Vielleicht habe ich schon viel zu viel gesagt. Aber ich bin eine Mutter, die ihren Sohn glücklich sehen will. Als ich dich so unglücklich sah, sagte mir mein Gefühl, ich sollte mal mit dir reden. Ich hatte eigentlich nicht vor, mit dir so ausführlich über Roland zu sprechen. Aber dann kam mir die Idee. Bitte Roland, dich nach Waldkogel zu begleiten! Dann könnt ihr euch näher kennenlernen und aussprechen. Häng einige Tage daran und gehe mit ihm auf die Berghütte. Dort seid ihr ungestört, fernab vom Verlag.«

      »Das kann ich nicht. Ich habe keine Zeit für einige Tage auf der Berghütte. Jemand muss sich um Sabine kümmern.«

      »Schiebe deine Tochter nicht als Grund vor. Dafür lässt sich eine Lösung finden. Es geht nur um dich, Nicole. Denke an dich!«

      »Bei dir klingt alles so einfach, Jule. Ich habe sofort das Gefühl, dass ich Sabine vernachlässigen würde.«

      »Du bist eine gute Mutter, eine zu gute Mutter! Verstehe das bitte richtig.«

      »Ich weiß, wie du das meinst. Tamara sagte einmal zu mir, ich wollte mich nicht binden, ich würde keine Männer anschauen, weil ich Angst davor hätte, Sabine könnte eifersüchtig werden. Wahrscheinlich steckt darin auch ein Teil der Wahrheit. Es ist eine Mischung aus allem. Ein Teil ist Angst vor Sabines Reaktion, ein Teil besteht möglicherweise darin, dass ich mich selbst bestrafen will und ein Teil ist Angst, wieder jemanden zu verlieren.«

      »Nicole, ich will dich nicht bedrängen, so wie du es bei deinen Eltern erlebst. Ich will dich nur ermutigen. Ich mache dir einen Vorschlag. Wenn du willst, dann rede ich mit Roland. Er kann dich begleiten. Er wird es tun. Er wird sich freuen. Gib dir und ihm die Chance. Überlege es dir!«

      »Da gibt es nichts zu überlegen, Jule. Nimm es bitte nicht als Ablehnung gegen dich oder gegen Roland. Er ist bestimmt ein wunderbarer Mann. Die Frau, die ihn einmal bekommt, wird sicherlich sehr glücklich werden.«

      Jule sah ein, dass sie nicht weiterkam. Sie war eine kluge Frau. So beendete sie das Thema.

      »Nicole, ich nehme das so hin. Ich schätze dich sehr. Wenn du einmal Rat oder Hilfe brauchst, du kannst immer auf mich zählen. Vergiss einfach, dass ich Forster heiße. Denke nicht daran, dass ich Friedhelms Frau und Rolands Mutter bin.«

      »Ich will es versuchen! Danke für die Einladung, deine Zeit, dein Interesse an meinem Schicksal. Es tat mir gut, mit dir zu reden. Danke, Jule.«

      »Gern geschehen, Nicole!«

      Jule zahlte. Sie gingen die wenigen Schritte zum Verlagshaus zurück. Juliana überredete Nicole, sich für den Rest des Nachmittags frei zu nehmen. So ging Nicole zu ihrem Auto und fuhr heim. Juliana stieg in ihre Limousine und fuhr weit vor die Tore Berlins. Dort bewohnten die Forsters eine schöne alte Villa an einem der vielen Seen.

      Nicole war nach dem Gespräch mit Juliana sehr aufgewühlt. Ihr erster Gedanke war, ihre Freundin Tamara anzurufen und ihr davon zu erzählen. Doch Nicole konnte sich nur allzu gut vorstellen, was ihr Tamara raten würde. So ließ sie es sein. Nicole legte sich auf ihr Bett und dachte nach.

      Die nächsten Tage im Büro, bis zu Nicoles Urlaub, verliefen wie immer. Nicole ließ sich nichts anmerken und ihr Chef, Doktor Friedhelm Forster, ebenfalls nicht. Roland bekam Nicole nicht zu Gesicht, und das war ihr sehr angenehm.

      *

      Es war schon dunkel, als Nicole mit ihrem Kleinwagen in Waldkogel eintraf. Sie parkte vor der Scheune. Mit ihrer Reisetasche unter dem Arm, ging sie hinein. In der Küche brannte noch Licht.

      »Grüß Gott, Mutter!«

      »Da bist du ja endlich, Madl!«, begrüßte ihre Mutter sie freundlich.

      Martha Anwander stand am Tisch und schnitt Brot.

      »Ich will noch mal etwas zu essen machen. Du, dein Bursche hat richtig Hunger! Mei, kann der etwas vertragen! Und schmecken tut es ihm auch. Da hast du dir wirklich einen feschen Burschen geangelt. Warum wolltest du ihn uns net schon längst mal vorstellen?«

      Nicole starrte ihre Mutter an. Das Blut schoss ihr in den Kopf.

      Wer ist hier?

      Ist Morton doch hergefahren?

      Haben Tamara und er eine Überraschung ausgeheckt?

      Nicole stand wie vom Donner gerührt in der großen Wohnküche.

      »Schau net so! Dein Roland hat uns alles erklärt. Mei, du hättest doch keine Angst haben müssen. Sicher macht dein Vater mal schlimme Bemerkungen über die studierten Leut’, aber mit deinem Roland ist er schon ein Herz und eine Seele. Sie sitzen im Wohnzimmer und trinken Bier. Ich hab’ meinen Bertl schon lange nimmer so munter erlebt. Sie erzählen sich Witze und lachen. Der Roland wirkt wie ein Jungbrunnen auf deinen Vater. Ein größeres Geschenk hättest ihm nicht machen können und mir auch nicht.«

      In diesem Augenblick kam Roland herein.

      »Schön, dass du hier bist, Schatz!«

      Roland umarmte Nicole und küss­te sie.

      »Ich habe nicht gewusst … Das war aber nicht so vereinbart! Ich habe Jule doch deutlich gesagt …«

      Roland küsste Nicole noch einmal. Dieses Mal sogar auf die Lippen.

      »Ja, ja ich weiß! Aber schau, Ni­cole, es wäre doch dumm gewesen, wenn du am Geburtstag deines Vaters hier alleine mit deiner Familie feierst und ich sitze auf der Berghütte und warte auf dich. Freust du dich gar nicht darüber, dass das Versteckspiel ein Ende hat?«

      »Ich bin völlig überwältigt!«, hauchte Nicole.

      Dann

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