Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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mit dem Mann Kontakt, alles über das Netz. Ich muss sagen, ich spielte meine Rolle gut. Ich war Conny und eine erfolgreiche Raumausstatterin mit eigenem Studio in Nordrhein-Westfalen.«

      »Du hast doch aber keine Berufskenntnisse!«

      »Burgl! Engelchen! Wir schrieben uns ganz andere Sachen. Jedenfalls bat er mich um meine Adresse, Telefonnummer und private E-Mail-Adresse. Ich schrieb ihm, ich sei im Ausland auf Geschäftsreise und würde mich bei ihm melden, sobald ich wieder zurück sei. Er mailte mir eine Handynummer.«

      Sabine griff in die Handtasche und schob Burgl ein Blatt Papier über den Tisch. Sie las es und wurde blass.

      »Das ist wirklich eine von Jochens Handynummern. Er hat mehrere Handys. So ein verdammter, so ein hinterhältiger Betrüger, Saukerl!«, schrie Burghilde. »Ein Dreckskerl ist er!«

      Sabine nickte.

      »Ich wusste, dass es eine von Jochens Handynummern ist. Du hast mich mal auf ihr angerufen, als dein Handy leer war und ihr zusammen im Urlaub gewesen wart. Ich hatte sie mir damals sorgsam notiert.«

      »Na, der kann etwas erleben, wenn er morgen heimkommt! So ein Schuft! Begibt sich im Internet auf die Suche. Und was ist mit mir? Was soll das? Der will mich wohl für dumm verkaufen!«

      Burghilde sprang auf und rannte wütend um den Tisch herum.

      »Ich bin so sauer! Ich hätte große Lust, hier alles zu zertrümmern! Aber das würde meine Wut auch nicht stillen. Ich will ihn fertig machen! Was denkt sich Jochen?«

      »Er ist ein Mann! Und als solcher wollte er wohl Beute machen! Sind Männer nicht immer auf Beute aus? Jagen gehört zu ihrer Ausstattung.«

      »Das werde ich ihm vermasseln! Ich werde Rache üben, wie es nur eine verletzte Frau tun kann. Was habe ich nicht alles gemacht für diesen Schuft? Ich passe mich an! Ich gebe seinen Launen nach! Lese ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Lasse mich sogar ›Conny‹ nennen, wenn wir zusammen auf eine Einweihung gehen. Burgl oder Burghilde, wie ich heiße, das ist ihm nicht stylisch genug, verstehst du? Das ist ihm zu bieder. Das passt nicht zu seinem Image. Bine, ich könnte schreien und schreien und schreien.«

      »Bitte schön, tu deinen Gefühlen keinen Zwang an!«

      Burghilde holte tief Luft und brüllte los:

      »Mistkerl, verdammter! Dieser Hallodri! Himmelherrgottsakramentkruzefixundzugenäht, der Jochen benimmt sich wie ein Mini-Macho, wie so ein Westentaschen-Napoleon! Den soll der Blitz treffen!«

      »Geht es dir jetzt besser? Was willst du jetzt machen?«

      »Ich werde ihm das Fell über die Ohren ziehen! Bine, ich habe diesen Mann geliebt! Was war ich einmal so glücklich! Ich habe nur für ihn gelebt. Schau dich um! Diese Wohnung hat die Atmosphäre eines Kühlhauses, selbst bei dreißig Grad im Schatten. Ich duldete seinen Geschmack, pass­te mich an, ließ es mir gefallen, dass er mich allen als ›Conny‹ vorstellte. Ich verzichtete auf einen Hund, weil ihn die Hundehaare stören würden. Er will nicht heiraten, will keine Kinder, will keinen Hund. Aber er sucht sich über das Internet jemanden anderes. Welch ein Zufall! Es gibt Milliarden von Menschen auf dieser Erde und ausgerechnet du sitzt vor dem PC. Das ist eine Wahrscheinlichkeit, die jede Wahrscheinlichkeitsrechnung sprengt!«

      »Ich würde es einfach Schicksal nennen, Burgl!«

      »Ja, das ist Schicksal! Aber ich werde mir das nicht gefallen lassen. Ich werde mich wehren!«

      Sabines Handy klingelte. Es war das Krankenhaus in Kirchwalden. Eine der Dozentinnen an der Schule war ausgefallen. Die Ausbildungsleiterin wollte von Sabine wissen, ob es möglich sei, dass sie am nächsten Tag den Unterricht übernehmen könnte. Sabine versprach, gleich zurückzurufen.

      »Burgl, kann ich dich alleine lassen? Ursprünglich hatte ich vor bis morgen zu bleiben, aber …«

      »Keine Sorge! Und danke – danke – danke dafür, dass du gekommen bist. Das, was du mir erzählt hast, hat eine Entscheidung angestoßen, die schon längst fällig war. Ja, sie war sogar längst überfällig.«

      Burgl schaute Sabine an und lächelte.

      »Weißt du, Burghilde, wie ich richtig heiße, ist ein alter, ein sehr alter Name. Der Namensteil ›Hilde‹ bedeutet ›Kampf‹. Ich kann kämpfen.«

      »Dass du kämpfen kannst, das weiß ich, Burgl! Es dauerte immer etwas, bis du dich dazu entschlossen hattest, aber dann hattest du alles durchgestanden.«

      »Richtig! Jochen war nicht der ers­te Mann. Aber ich schwöre dir, in Zukunft passe ich auf. Ich schwöre dir darauf eine heiligen Eid!«

      »Versündige dich nicht, Burgl!«

      »Naa, ich versündige mich nicht! Ich rede nur von Tatsachen und dass ich endlich den Durchblick habe. Ich habe meine Lektion gelernt, und so etwas passiert mir nie – nie wieder! Diese Dreckskerle, diese Hallodris sind doch alle gleich!«

      »Ich weiß nicht, Burgl?«

      »Aber ich weiß es! Sie sind alle gleich! Halten sich für die Größten, schauen auf uns Madln herab und denken, sie können alles mit uns machen. Was würde geschehen, wenn wir es genauso machen? Ich meine, sie an der Nase herumführen? Sie benutzen uns und tun sich heimlich nach etwas Besserem umsehen? Also, ich schwöre dir, so etwas passiert mir nicht noch einmal! Und was er kann, kann ich auch! Wie macht man das mit der Partneragentur im Internet? Könnte ich ihm auch schreiben?«

      Sabine erklärte es ihr. Gemeinsam gingen sie die Treppe hinauf in Burgls Studio. Sie setzten sich an den Computer. Sabine weihte Burgl in das Pass­wort ein und ließ sie die Mails lesen, die sie mit Jochen im Laufe der letzten Wochen gewechselt hatte.

      »So ein Lump«, schimpfe Burghilde dazwischen immer wieder. »Dem werde ich es zeigen! Dem erteile ich eine Lektion, dass er nur so groß ist, dass er mit Stöckelschuhen und Zylinder bequem unter dem Teppich hindurchgehen kann!«

      »Dann kann ich dich jetzt alleine lassen?«

      »Ja, das kannst du. Mache dir keine Sorgen, dem werde ich es zeigen! Der wird sein blaues – grünes – gelbes Wunder erleben!«

      »Was hast du vor?«

      »Ich habe da verschiedene Ideen! Aber die muss ich erst im Kopf sortieren.«

      Sabine lachte.

      »Jetzt bist du ganz die Alte, wie ich dich kenne. Du hast die Sachen immer alleine ausgebrütet!«

      »Ich rufe dich an, Bine!«

      »Komme mich doch besuchen? Ich würde mich freuen. Ich habe zwar eine Dienstwohnung im Krankenhaus. Aber meistens bin ich daheim in Waldkogel auf unserem Hof. Die Eltern haben sich aufs Altenteil zurückgezogen. Sie leben jetzt im Austragshäusl, packen aber noch mit an. Mein Bruder hat den Hof übernommen.«

      »Der Hannes ist jetzt der Bauer? Das wird ihm Freude machen.«

      »Ja, es hat sich einiges geändert. Vor lauter Geschichten über Jochen bin ich nicht zum Erzählen gekommen.«

      »Das werden wir nachholen! Ich komme gerne! Und grüße mir deine Eltern und Hannes.«

      »Das werde

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