Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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kannst du bleiben. Solange du willst, kannst du bleiben! Suchst du hier in der Gegend eine Wohnung, oder gehst du wieder nach Berlin zurück?«

      »Ich weiß nicht. Ich muss erst mal zur Ruhe kommen. Meine Sachen sind noch in der Wohnung. Sie können dort bleiben, bis ich etwas gefunden habe. Ich würde gern hier in Waldkogel oder der näheren Umgebung bleiben. Aber ich muss alles noch einmal genau durchdenken. Meine Eltern sind in Berlin. Ich habe ihnen noch nichts gesagt. Sie wissen von nichts. Ich werde Vater eine Mail ins Büro schicken. Dann hat er sie gleich morgen früh. Ich bin sicher, dass Jochen ihn aufsuchen wird. Da muss ich ihn doch vorwarnen.«

      »Ja, das musst du! Und was die Wohnung betrifft, da sage ich dir, lass dir Zeit. Jetzt machst du erst einmal Urlaub. Du tust dich erholen, und dann bringst du Ordnung in dein Inneres, Burgl.«

      »Ja, ich will es versuchen. Aber fünf Jahre aus dem Gedächtnis zu streichen, ist keine leichte Aufgabe.«

      »Des ist wahr, des ist eine schwere Übung. Doch du bist eine Kämpfernatur, Burghilde. Du schaffst des schon. Jetzt tust essen, und dann zeige ich dir dein Zimmer. Ich gebe dir des Gästezimmer, des du als Mädchen immer benutzt hattest, wenn du hier gewesen bist. Das ist doch auch so etwas wie eine kleine Heimat für dich.«

      Burgl nickte. Sie nahm sich eine Scheibe Brot, gab Butter und Marmelade darauf. Sie aß. Sabine setzte sich ebenfalls und frühstückte.

      Nach dem Frühstück brachte Sabine die Freundin hinauf in die obere Etage. Sie ließ ihr ein schönes Bad ein. Während Burgl badete, räumte Sabine deren Auto aus.

      »So, Burgl, jetzt tust dich erst mal richtig ausschlafen. Wirst sehen, danach fühlst dich besser!«, sagte Sabine, als Burgl aus dem Bad kam.

      Sabine wartete, bis Burgl unter die Decke geschlüpft war. Dann verließ sie leise das Zimmer.

      *

      Es war später Nachmittag, als Hannes von seiner Bergtour zurück auf den Hof kam. Staunend stand er vor dem Auto mit dem Berliner Kennzeichen. Das kann doch nur die Burgl sein, dachte er und rieb sich das Kinn. Er lächelte still vor sich hin.

      Als er in die große Wohnküche kam, saß seine Schwester am Tisch und las.

      »Ah, bist wieder da! Bist aber früh zurück. Wie war es auf dem Gipfel?«

      »Wir sind nett auf dem Gipfel vom ›Engelssteig‹ gewesen. Der Seppel hat sich die Hand verstaucht.«

      »Des ist schlimm. Wie ist des denn passiert?«

      »Er wollte einen jungen Bullen einfangen und ist ausgerutscht. Dabei ist er unglücklich mit der Hand aufgeschlagen.«

      »Pech gehabt! So etwas ist sehr schmerzhaft.«

      »Ja, das ist es! Deshalb waren wir nur oben auf der Berghütte und haben alle zusammen Bier getrunken und uns einen schönen Tag gemacht. Ich soll dich schön grüßen, besonders von der Anna.«

      »Danke!«

      Hannes sah seine Schwester an. Er grinste.

      »Sag mal, kann des sein, dass des Auto, des draußen auf dem Hof steht, der Burgl gehört?«

      »Ja, des ist Burgls Auto. Sie schläft. Sie ist die ganze Nacht durchgefahren und war sehr erschöpft.«

      »Des ist zu verstehen, Berlin ist weit. Und wie geht es ihr sonst so?«

      »Mei, Hannes! Was für eine Frage? Die Burgl hat sich von Jochen getrennt.«

      Hannes lächelte. Er holte sich einen Obstler und trank.

      »Soso, dann weilt die liebe Burgl wieder unter der Schar der Madln, die net gebunden sind. Mei, so etwas höre ich doch gern. Dann ist sie wieder zu haben!«

      Sabine warf ihrem Bruder einen Blick zu.

      »Hannes, gib acht! Die Sabine hat dich noch nie haben wollen. Sie mag dich gut leiden, weil du mein Bruder bist und sie meine Freundin. Aber mit Liebe hat das nichts zu tun. Also, lass sie in Ruhe!«

      »Des muss ich mir erst mal noch überlegen. Vielleicht hab’ ich jetzt doch eine Chance bei ihr, jetzt, da ihr dieser Jochen so einen Kummer bereitet hat.«

      »›Des einen Leid, des anderen Freud‹, so denkst du. Wenn du dich nicht mal irrst. Die Burgl ist im Augenblick net gut auf Mannsbilder zu sprechen. Ich sage dir, gib dich keiner Hoffnung hin. Du wirst dir die Finger verbrennen.«

      »Des kannst nicht wissen! Ich biete ihr meine Schulter zum Ausweinen. Dann wirst schon sehen, welchen Erfolg ich damit bei ihr habe.« Hannes lächelte. »Damals hatte ich sie fast soweit. Aber dann ist sie mit den Eltern nach Berlin gegangen und aus war es, bevor es richtig begonnen hatte.«

      »Ach, Hannes! Meinetwegen tue, was du net lassen kannst. Ich habe dich gewarnt. Und wenn du mir meine Freundin verärgerst, dann bekommst du es mit mir zu tun, des sage ich dir.«

      »Was bist heute so grantig, kleine Schwester!«

      »Ich bin net grantig! Ich weiß nur, dass du schon immer der Burgl nachgeschaut und nachgestellt hast.«

      »Des ist damals gewesen, da waren wir fast noch Kinder. Jetzt sind wir erwachsene Leut. Jeder von uns beiden hat im Leben seine Erfahrungen gesammelt. Ich weiß genau, wie sich die Burgl fühlt. Schließlich hat mir ein Madl mal Hörner aufgesetzt. Wenn die Burgl also jemand verstehen kann, dann bin das doch wohl ich.«

      Er seufzte.

      »Sie soll froh sein, den Kerl los zu sein! Der hat doch nix getaugt. Dankbar müsste sie dir sein, Bine, dass du ihr die Augen geöffnet hast. Hast du ihr gesagt, dass ich dich bestärkt habe, mit ihr zu reden?«

      »Naa, das habe ich net! Burgl weiß nicht, dass du über alles informiert bist – jedenfalls über fast alles.«

      »So, über fast alles! Was weiß ich denn net?«

      »Nix, was für dich von Interesse ist. Von mir erfährst du nix, Hannes. Wenn die Burgl dir etwas erzählen will, dann soll sie des selbst machen. Ich bin froh, dass ich aus der Sache heraus bin. Es war eine schlimme Zeit für mich. Ich war dem Schicksal böse, dass ich Jochens Foto entdecken musste.«

      »Des hatte eben alles seinen Sinn, Bine. Und jetzt ist die Burgl hier, und ich kümmere mich ein bissel um sie. Dann sehen wir weiter.«

      »Tue, was du net lassen kannst! Bist schon immer ein Dickschädel gewesen, Hannes!«

      »Manchmal ist es net schlecht, ein Dickschädel zu sein. Aber ›Dickschädel‹ würde ich des net nennen in dem Fall. Ich bin nur ehrgeizig und zielstrebig!«

      »Des ist Ansichtssache!«

      »Willst jetzt mit mir streiten?«

      »Naa, ich will nur, dass du Ruhe gibst und dich net zum Narren machst.«

      »Ich mache mich net zum Narren, wenn ich mich um die Burgl bemühe! Wann steht sie auf?«

      »Wenn sie ausgeschlafen hat. Sei leise, wenn du raufgehst und dich umziehst.«

      Sabine

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