Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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sich so: Es galt für den nächsten Morgen eine Umzugsfirma zu finden, die Jochens persönlichen Sachen abholen und ihm diese am Montag ins Studio liefern sollte. Dabei konnte ihr Esther gut helfen. Eine junge Spedition gehörte zu ihrer Mandantschaft. Esther rief sie noch spät am Abend an. Die drei jungen Leute waren über den unerwarteten Auftrag sehr froh. Sie versprachen, ganz früh am nächsten Morgen zur Stelle zu sein. Bis zum Freitagmittag würde alles verpackt und abtransportiert sein. Danach würde Burgl das Sicherheitsschloss auswechseln und den Code der Sprechanlage ändern lassen.

      Burgl fing sofort an, Jochens Sachen in dem riesigen Wohnzimmer aufzuhäufen, seine Kleider aus dem begehbaren Wandschrank, seine Sportsachen, seine Sachen aus dem Badezimmer, die Bücher, seine Schallplatten und Filme, einfach alles Persönliche.

      Esther half ihr dabei. Anschließend klebte Burgl Zettel an alle Möbelstücke, welche die Möbelpacker mitnehmen konnten.

      »Die Wohnung wird leer sein, Burgl. Willst du ihm die Sachen wirklich überlassen?«

      »Ja, soll er sie haben! Ich will sie nicht mehr. Ich könnte sie stattdessen auch zum Sperrmüll geben.«

      »Oder verkaufen!«

      »Das dauert, bis ich einen Käufer finde.«

      Doch Esther hatte eine Idee. Sie kannte jemanden, dem dieser nüchterne sachliche Stil sicherlich gefallen würde. Esther schickte eine SMS und erhielt sofort Antwort.

      Der junge Rechtsanwaltskollege kam noch in der Nacht. Er kaufte zum Pauschalpreis alle Möbel. Er war sogar daran interessiert, die ganze Wohnung zu mieten oder zu kaufen, nachdem er von Esther und Burgl die Geschichte gehört hatte.

      Burgl überlegte kurz.

      »Okay, ich verkaufe! Esther, kannst du mir für morgen Mittag einen Notartermin machen und dich um alles kümmern?«

      »Sicher! Einer meiner Seniorpartner ist auch Notar!«

      Sie besprachen die Einzelheiten. Der junge Rechtsanwalt sicherte Burgl zu, dass sie ihre Sachen in der Wohnung lassen konnte, bis sie eine andere Bleibe gefunden hatte.

      »Was willst du mit dem Geld machen? Kaufst du dir etwas anderes?«

      »Darüber werde ich nachdenken! Vielleicht gehe ich ganz zurück in die Berge. Ich habe für heute genug Entscheidungen getroffen. Mir brummt der Schädel. Müde bin ich auch. Die Spedition wird früh kommen, ich sollte noch einige Stunden schlafen.«

      Der junge Rechtsanwalt verabschiedete sich.

      Esther blieb über Nacht bei der Freundin. Sie hatte am nächsten Vormittag keine Gerichtstermine und wollte Burgl beistehen.

      Burgl gab Esther Nachtwäsche. Sie tranken den Rotwein aus und gingen schlafen. Burgl malte sich Jochens verdutztes Gesicht aus, und mit einem tiefen Gefühl der Schadenfreude schlief sie ein und träumte von ihrem geliebten Waldkogel und den Bergen.

      *

      Burgl hielt auf dem Hof und hupte laut. Es dauerte nicht lange, da kam Sabine aus der Haustür gerannt.

      »Grüß Gott, Burgl! Mei, des ist ja eine Überraschung! So schnell habe ich mit dir nicht gerechnet. Was gibt es? Warum hast net angerufen, Madl?«

      Burgl fiel ihrer Freundin um den Hals. Sabine fühlte, wie Burgl leicht zitterte.

      »Komm rein! Ich bin alleine! Die Eltern sind in die Kirch’, und der Hannes ist schon früh mit einigen Freunden zu einer Bergtour aufgebrochen. Ich wollte mich gerade zum Frühstück hinsetzen.«

      »Grüß Gott, Bine! Frühstück mit viel starkem Kaffee, das kann ich jetzt auch vertragen. Ich habe nur wenig geschlafen und bin mitten in der Nacht losgefahren. Es ist doch eine lange Strecke bis hierher!«

      »Lass dein Gepäck im Auto! Das holen wir später.«

      Sabine legte den Arm um Burgls Schulter. Sie gingen hinein in das große Bauernhaus. In der Wohn­küche war der Tisch für eine Person gedeckt. Sabine drückte Burgl auf einen Stuhl. Sie legte ein zweites Gedeck auf und schenkte Kaffee ein. Sie gab Zucker und Milch dazu und rührte um.

      »Hier, trinke erst mal! Kaffee mit viel Milch und Zucker – ich weiß, wie du ihn gerne trinkst.«

      Burgl setzte die Tasse an die Lippen und trank sie aus. Sabine schenkte nach.

      »Mei, Burgl! Du siehst ganz schön fertig aus! Hast du dich mit dem Jochen ausgesprochen?«

      Burgl schüttelte den Kopf.

      »Naa, ich habe ihn verlassen. Das heißt, ich habe ihn hinausgeworfen. Er weiß es noch nicht. Er kommt erst am Montag! Er sitzt in einem Hotel und wartet, bis seine Liebste kommt.«

      Burgl holte aus ihrer Handtasche einen Stapel Computerausdrucke und gab sie Sabine zu lesen.

      »Mei, Burgl, den hast voll ins Messer laufen lassen!«

      »Ja, das habe ich! Erst brachte ich ihn dazu, sich mit dir zu verabreden – ich meine mit der Person, die du erfunden hast und mit der er sich geschrieben hat. Das habe ich gleich am Donnerstagabend noch hinbekommen. Dann musste ich ihn am Freitag hinhalten, weil er natürlich am Freitagabend vergeblich wartete. Ich wollte nicht riskieren, dass er heimkommt. Er hat nämlich kein Zuhause mehr. Ich habe alle seine Sachen ausräumen lassen. Die Kisten mit dem Zeugs werden ihm am Montag ins Büro geliefert mit einer Kopie dieser Mails als Begleitschreiben. Möbel, die er gekauft hat, kann er sich bei der Spedition abholen, die ich beauftragt habe. Die anderen Möbel habe ich am Freitagmittag zusammen mit der Wohnung verkauft. Es ist ein neues Schloss an der Tür. Er kommt nicht mehr hinein. Der Käufer ist ein junger Rechtsanwalt, ein Kollege meiner Freundin Esther. Er weiß über alles Bescheid. Jochen wird sich an ihm die Zähne ausbeißen.«

      »Himmel! Da hast du ja aufregende Tage hinter dir! Du hast dein ganzes Leben umgekrempelt. Da wundere ich mich nicht mehr, dass du so schlimm ausschauen tust. So etwas geht an die Nerven. Was willst jetzt machen?«

      Burgl zuckte mit den Schultern.

      »Ich weiß nicht!«

      Dann versagte ihr die Stimme. Tränen quollen ihr aus den Augen. Sabine stand vom Stuhl auf und nahm die Freundin in den Arm.

      »Weine ruhig! Das hilft!«

      »Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich diesen Schurken los bin. Auf der anderen Seite tut es weh, Bine. Du magst mich für verrückt halten, aber es tut so weh, so schrecklich, ganz fürchterlich weh!«

      Sabine streichelte Burgl übers Haar. Sie tröstete sie, wie eine Mutter ein Kind tröstet.

      »Ich kann verstehen, dass es dir weh tut, Burgl. Du hast ihn geliebt und hast dir Hoffnungen gemacht. Die sind zusammengebrochen wie ein Kartenhaus.«

      »Ja, das sind sie! All meine Hoffnungen auf eine glückliche Zukunft mit ihm sind dahin. Erst war ich nur wütend. Doch jetzt ist nur ein tiefer Schmerz in mir!«

      »Ich weiß, ich weiß! Ich habe dich erlebt, Burgl. Aber der Katzenjammer holt dich jetzt ein. Heule dich ruhig aus!«

      Burgl schnäuzte sich in ihr Taschentuch. Sie hob den Kopf und schaute Sabine mit geröteten Augen und verquollenem Gesicht an.

      »Kann

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