Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Paket 3 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Paket

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rief sie Beate an. Diese war unterwegs, bat aber Saskia vor der Praxis zu warten, sie sei schon auf dem Rückweg.

      Es dauerte auch nicht lange, bis sie kam.

      »Schön, dass du da bist, Saskia! Dann gehen wir rein! Auf dem Reiterhof bin ich schon gewesen. Wenn kein Notfall kommt, haben wir einen ruhigen Abend.«

      Saskia und Beate wollten gerade hineingehen, als eine alte Frau auf die Praxis zukam. Beate lächelte sie an.

      »Grüß Gott, Ella! Schön dich zu sehen!«

      »Grüß dich, Beate! Ich war im Dorf. Es lagen einige Bestellungen für meine Kräutertinktur und meinen Kräuterbalsam vor. Ich habe etwas übrig. Möchtest du sie haben?«

      »Sicher! Wie kannst du fragen? Was würde ich ohne deine geheimnisvolle Rezeptur machen? Wenn nichts mehr hilft, dann macht deine Kräutermixtur die Viehcher wieder gesund.«

      Beate stellte die beiden einander vor.

      »Die Ella Waldner ist die gute Seele hier in Waldkogel, unsere geliebte Kräuterhexe. Wobei die Titulierung ›Kräuterhexe‹ nicht böse gemeint ist. Sie hat Kräuter gegen und für alles!«

      Die beiden reichten sich die Hand.

      »Bist du eine Freundin der Beate?«, fragte Ella.

      »Wir haben uns heute erst kennengelernt, aber uns auf Anhieb verstanden. Saskia ist Journalistin und schreibt über Waldkogel, das Leben hier und die Leute. He, Saskia, willst du nicht auch über Ella schreiben?«

      »Des kommt net in Frage, Beate«, wehrte Ella sofort ab. »Naa, naa, davon will ich nix wissen. Am End’ kommen dann viele Auswärtige und mit meiner Ruh‹ ist es vorbei. Aber privat kannst mich mal besuchen. Über Kräuter erzähle ich dir gern etwas. Musst nur meinen Namen herauslassen.«

      »Das verspreche ich!«, sagte Saskia.

      Ella Waldner gab der Tierärztin zwei Flaschen und zwei kleine Schraubgläser.

      »Aus welchen Kräutern ist das Zeug gemacht?«

      Ella Waldner lächelte und fing an aufzuzählen. Saskia machte sich Notizen in ihr kleines Buch. Beates Handy klingelte. Sie sprach nur kurz und sicherte zu, sie würde sich sofort auf den Weg machen.

      »Tut mir leid, Saskia! Ich muss fort! Ein Notfall auf einem Hof. Aber du und Ella, ihr könnt euch in den Garten setzen und noch ein wenig reden.

      In der Küche im Kühlschrank stehen Essen und Getränke. Die hintere Tür ist offen. Ihr könnt euch etwas holen. Jetzt muss ich aber los.«

      Beate sprang in ihr Auto und brauste davon.

      »Wollen wir?«, fragte Saskia.

      »Gegen eine Pause hätte ich nichts einzuwenden. Ich war den ganzen Nachmittag unterwegs.«

      Ella und Saskia gingen in den Garten. Ella setzte sich an den Tisch unter einen der Obstbäume. Saskia holte etwas zu essen und zu trinken aus der Küche.

      »Waldkogel ist schön! Ich kenne keinen Ort, der so schön ist und wo die Menschen so freundlich sind. Es ist einfach eine Idylle.«

      Ella Waldner schmunzelte.

      »Schön, dass du das so siehst, Madl. Waldkogel ist wirklich schön. Des sage ich nicht nur, weil des meine Heimat ist. Ich war immer hier. Weiter als Kirchwalden, bin ich nicht fortgekommen. Als ich jung war – so in deinem Alter – da gab es nicht einmal einen Bus. Wenn man nach Kirchwalden wollte, dann musste man laufen, wenn man kein eigenes Fuhrwerk hatte oder man mitgenommen wurde. Heute ist des besser! Wobei der Fortschritt net immer so gut ist, wie er auf den ersten Blick ausschaut. Aber wir hier in Waldkogel meistern des ganz gut. Wir haben einen Weg gefunden zwischen Fortschritt und Tradition.«

      »Ja, Waldkogel ist wunderschön, und die Menschen sind so freundlich und herzlich.«

      Ein Schatten huschte über Saskias Gesicht. Sie räusperte sich und fügte leise hinzu: »Die allermeisten Menschen sind jedenfalls so!«

      »Ein paar Querköpfe gibt es überall! Bist mit jemanden zusammengerempelt?«

      Saskia errötete.

      »Wer ist es? Ich kenne hier alle und jeden!«

      Saskia überlegte.

      »Kennst du den Basler-Hof?«

      »Ja, ja! Prächtig ist er geworden! Frisch removiert ist er. Warum tust danach fragen? Bist mit dem Basler-Hubertus aneinandergeraten? Der hat sich sehr verändert, seit seine Frau gestorben ist und dann auch noch der Florian ganz plötzlich auf und davon ging.«

      Saskia errötete.

      »Nein, mit dem Hubertus komme ich gut aus. Ich habe ein Quartier auf der Basler-Alm. Er ist ganz umgänglich. Nur der Florian ist seltsam.«

      »So! Was du net sagst? Der Florian ist wieder hier. Dann stimmt es doch, was man sich erzählt. Aber gesehen hat ihn noch niemand.«

      Saskia aß nachdenklich ein Stück trockenes Brot.

      »Was denkst, Madl?«

      »Ich wüsste gerne mehr über den BaslerHof.«

      »Da gibt es nicht viel zu sagen. Der Hof hat dem Florian seine Mutter eingebracht. Sie war das einzige Kind. Also musste sie einen nehmen, der einheiratet, das war der Hubertus Basler. Sie bekam nur den Florian. Anfänglich war er ein sehr kleines schmächtiges Bübchen. Seine Mutter hat ihn Tag und Nacht hochgepäppelt. Sie hing abgöttisch an dem Buben, und er wohl auch an ihr. Dann wurde sie krank und starb nach kurzer Zeit. Der Florian verließ dann den Hof und der Hubertus, der verfiel in einen Zustand, den man modern wohl am besten mit dem Wort ›Depression‹ beschreibt. Es ging mit dem Hof immer mehr bergab. Selbst unser guter Pfarrer Zandler fand keinen Zugang zum Hubertus. Dann, es war in diesem Frühjahr, rückte eine Baufirma aus Kirchwalden an. Sie stellte ein Gerüst auf und renovierte den Hof. Plötzlich war dort auch eine Haushälterin, die alles beaufsichtigte und sich im Haus um alles kümmerte. Sie ist älter und sehr verschwiegen. Man weiß weiter nur, dass der Hubertus auf die Almhütte gezogen ist und Florian auch dort sein soll. Als der Sommer begann, brachten mehrere Viehtransporter Hunderte von Pinzgauer Kühen. Seither ist der Basler der größte Rindviehbesitzer in der ganzen Gegend. Er hat sich auf Fleischkühe spezialisiert. Natürlich wird spekuliert, wo er das Geld für die Renovierung und die vielen Kühe her hat. Die eine sagen, er hat im Lotto gewonnen, die anderen vermuten, dass es ihm der Florian gegeben hat. Ich beteilige mich nicht an den Spekulationen. Ich freue mich, dass Vater und Sohn wieder zusammen sind. Wenn du auf der Basler-Alm wohnst, dann hast du einen besseren Einblick als alle anderen in Waldkogel. Wie ist denn der Florian so? Ist er ein schönes Mannsbild geworden?«

      Saskia wurde verlegen.

      »Ah, er gefällt dir?«

      »Ja, er gefällt mir! Am ersten Tag war er ganz nett und zugänglich, dann hat sich das geändert. Er ist sehr wortkarg. Ich habe fast den Eindruck, dass er mir aus dem Weg geht. Ich will es einmal so sagen, wie er sich verhält und wie er mich ansieht, wenn er mir mal kurz einen Blick zuwirft, das ist verwirrend. Es passt nicht zusammen.«

      »Das muss nichts mit dir zu tun

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