Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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mit einem Examen in der Tasche war es bestimmt leichter, einmal eine gute Anstellung zu bekommen, ganz gleich, für welchen Weg er sich dann auch entschied.

      Florian drosselte das Tempo seines Wagens, als er Steinbach erreichte. Hier konnte er nicht durch die engen Straßen rasen, deshalb fuhr er langsamer.

      Skeptisch sah er sich um. Hatte er gehofft, in dem Ort einige Lokalitäten zu finden, in denen es so hoch herging wie in der Stadt, wurde er jetzt bitter enttäuscht. Er entdeckte ein altmodisches Café, ein Wirtshaus und eine Eisdiele. Das war aber auch schon alles. Jedenfalls war weit und breit keine Diskothek und ein modernes Lokal zu entdecken.

      Na wunderbar! Florian seufzte frustriert.

      Er mußte den Ort ganz durchqueren, um zu dem Hof der Grubers zu gelangen. Sein Vater hatte von Herrn Krämer eine genaue Wegbeschreibung per Fax erhalten. Das Blatt Papier lag neben Florian auf dem Beifahrersitz. Hätte er die Beschreibung nicht vorliegen, hätte er sich wahrscheinlich schon längst hoffnungslos verfahren…

      Nachdem er den Ort durchquert hatte, warf Florian noch rasch einen Blick auf die Wegbeschreibung. Jetzt war es nicht mehr weit. Die wunderschöne Landschaft mit den vielen Feldern und Wiesen nahm er ebenso wenig wahr wie den herrlichen Blick auf die Berge. Dafür fehlte ihm jetzt einfach der Sinn.

      Der junge Mann fragte sich, was für ein Bursche sein Nachhilfelehrer wohl sein mochte. Er wußte ja nichts über ihn außer seinem Namen.

      Alex Gruber.

      Was das wohl für einer war? Sicher einer dieser Streber, dachte Florian ein wenig abfällig. Vor seinem geistigen Auge malte sich plötzlich ein Bild des Burschen ab: groß, hager, Hornbrille, ordentlicher Haarschnitt und immer pikobello gekleidet.

      Ja, genau so stellte er sich ihn vor. Florian Martens grinste schräg.

      Zur selben Zeit erreichte Sebastian Trenker schon den Gruber-Hof. Wie immer, wenn er hier war, bewunderte er die Umgebung. Die Grubers hatten hier wirklich ein wunderschönes Fleckchen Erde. Der Bergbauernhof lag abgelegen, inmitten frühsommerlich blühender Wiesen. Grün, wohin man blickte. Scheune, Stall und Wohnhaus wiesen eine so robuste Konstruktion auf, daß sie den Herbststürmen und harten Wintern im Gebirge beharrlich trotzen konnten. Hoch über ihm kreiste ein Adlerpaar am Himmel. In einiger Entfernung konnte er einige Gemsen in den Bergen erblicken. Vögel zwitscherten ihre schönen Lieder.

      Der Pfarrer atmete tief durch. Es war wirklich wundervoll hier. Einfach herrlich!

      Schnellen Schrittes wanderte Sebastian auf das Grubersche Wohnhaus zu. Er konnte kaum erwarten, seinen alten Freund und dessen Kinder endlich wiederzusehen.

      Viel zu lange hatten sie sich nicht mehr gesehen. Früher hatten sie guten Kontakt miteinander gehabt, doch in der letzten Zeit war der etwas abgeflaut, was nicht zuletzt daran lag, daß der Bergpfarrer in St. Johann Tag für Tag alle Hände voll zu tun hatte.

      Als Sebastian auf das Haus zuging, kam der alte Gruber gerade aus dem Stall, der sich rechts neben dem Wohnhaus befand. Er erblickte den Pfarrer und sah ihn ungläubig an.

      »Sebastian Trenker?« fragte er ungläubig. »Bist du’s wirklich, Hochwürden?«

      Sebastian lachte auf. »Ganz recht, Johannes. Ich bin’s tatsächlich. Da staunst’, wie?«

      Die zwei Freunde begrüßten sich herzlich, und fünf Minuten später saßen sie sich drinnen im Wohnhaus am Küchentisch gegenüber.

      »Trinkst doch sicher einen Enzian mit mir, net wahr?« erkundigte sich der Gruber-Johannes und erhob sich.

      Sebastian schüttelte den Kopf. »Für einen Schnaps ist es mir ehrlich gesagt, noch ein bisserl zu früh.«

      Der Johannes sah ihn verdutzt an. »Nun stell dich mal net so an, Hochwürden. Schließlich ist’s schon nach Mittag.«

      In dieser Hinsicht duldete der Bauer keinen Widerspruch. Er stellte eine Flasche Enzian und zwei Schnapsgläser auf den Tisch und bedeutete dem Pfarrer einzuschenken.

      Sebastian grinste in sich hinein. »Na, da muß ich mich wohl geschlagen geben«, sagte er und schenkte ein.

      »Das will ich auch meinen, Hochwürden!«

      Die Männer prosteten sich zu und stellten anschließend die geleerten Gläser ab.

      »Wie lange hast’ denn vor zu bleiben?« erkundigte sich der Gruber, während er das geleerte Glas auf den Tisch stellte.

      Der Pfarrer hob die Schultern. »So genau weiß ich das noch gar net. Ein paar Tage aber ganz sicher. Ich muß jetzt nur noch schauen, ob in der Pension drunten im Dorf noch ein…«

      »Ach was, das kommt gar net in Frage!« protestierte der Gruber. »Du wohnst natürlich bei uns, verstanden?«

      Der Pfarrer lächelte dankbar.

      In dem Augenblick betrat der Grubersche Nachwuchs die Kü­che.

      Sebastian erhob sich und sah die beiden Geschwister an. »Na, ihr habt euch aber verändert!« sagte er und begrüßte zuerst die hübsche Alex, dann ihren drei Jahre älteren Bruder Benno, einen netten, hochgewachsenen Burschen. Schlank und gut aussehend war der Benno, aber das wußte der Sebastian ja noch. Es war zwar schon einige Zeit her, daß er ihn und auch die Alex das letzte Mal gesehen hatte, aber gar so sehr verändert hatten sie sich auch wieder nicht.

      Sebastian führte einen kurzen Plausch mit Alex und Benno, dann verabschiedeten sich die zwei Jung-Grubers fürs erste und verließen die Küche. Dem Pfarrer war jedoch nicht entgangen, daß das Madl etwas bedrückt wirkte, wenngleich es sich sehr darüber gefreut hatte, den sympathischen jungen Pfarrer nach so langer Zeit wiederzusehen.

      Gerade überlegte Sebastian, wie er vorsichtig auf das Thema zu sprechen kommen sollte, als Alex noch einmal den Raum betrat.

      »Was ist denn noch?« raunzte der Bauer sie an. »Siehst’ denn net, daß der Pfarrer und ich zu reden haben?«

      Das Madl ging gar nicht darauf ein. »Ich hab’ dir doch von dem Burschen erzählt, dem ich Nachhilfe geb’, Vater.«

      »Und?«

      »Du hast doch sicher nichts dagegen, daß er für die Dauer seines Aufenthaltes bei uns wohnt, oder? Wir haben doch genug Gästezimmer.«

      Der alte Gruber schüttelte den Kopf. »Kommt net in Frage. Ich bring doch net so einen Stadtmenschen zwei Monate lang kostenlos in meinem Haus unter.«

      Alex rollte die hübschen dunklen Augen. »Ach herrje, Vater. Nun stell dich mal net so an. Ich werd’ gut für die Nachhilfestunden bezahlt, die ich ihm geb. Wenn du drauf bestehst, geb ich dir halt was davon ab für die ›Zimmermiete‹.«

      »Das will ich auch hoffen.«

      »Also, ist’s in Ordnung?«

      Der alte Gruber machte eine alles umfassende Handbewegung. »Mach doch, was du willst!«

      »Dann ist’s ja gut.« Das Madl nickte, lächelte dem Pfarrer kurz zu und verließ die Küche.

      Sebastian wandte sich wieder dem Johannes zu. »Was ist denn das für ein Bursche aus der Stadt, von dem die Alex gesprochen

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