Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Staffel 18 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer Staffel

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im Haus.« Mit leicht ironischem Unterton fügte sie hinzu: »Auch wenn Sie es sich net vorstellen können, aber so etwas gibt’s auch auf dem Lande!«

      Sie brachte ihm ein Glas Cola und setzte sich wieder auf ihren Platz. Nachdem Florian den ersten Schluck getrunken hatte, fragte er:

      »Herr Kramer hat Ihnen doch erklärt, worum es genau geht?«

      Sie nickte. »Natürlich. Sie möchten die Nachprüfung in zwei Monaten bestehen, und dabei soll ich Ihnen helfen.«

      »Genau das«, erwiderte der Bursche. Aus seiner Jackentasche kramte er einen Scheck. »Den soll ich Ihnen von meinem Vater geben. Er geht davon aus, daß der Betrag wirklich ausreichend ist. Ansonsten sagen S’ mir einfach Bescheid.«

      Alexandra Gruber warf einen kurzen Blick auf den Scheck. Ihre Augen weiteten sich erstaunt, als ihr Blick an dem Betrag hängen blieb.

      »Nein, nein«, sagte sie schnell. »Das… ist wirklich mehr als ausreichend!«

      »Schön. Wann wollen wir beginnen?«

      »Von mir aus sofort.«

      Florian riß erschrocken die Augen auf. »Nein, nein«, sagte er und machte eine abwehrende Handbewegung. »Wir wollen doch schließlich nichts überstürzen! Wie wäre es mit morgen früh?« fügte er fragend hinzu.

      »Gut. Aber morgen fangen wir dann auch wirklich an. Schließlich werde ich von Ihrem Vater net fürs Faulenzen bezahlt. Und Sie wollen ja wohl auch die Prüfung schaffen, sonst wären S’ ja net hier. Ach ja, und Sie haben doch Ihre Unterlagen vom letzten Semester dabei?«

      »Ah… Ja, ein paar Sachen habe ich im Wagen.«

      »Gut. Legen Sie sie mir gleich auf den Küchentisch, dann sehe ich sie mir schon mal an.«

      Florian seufzte innerlich. Das Madl legte ja ein ganz schönes Tempo vor…

      *

      »Hallo, Herr Pfarrer!«

      Sebastian Trenker, der junge Pfarrer aus St. Johann, war nach dem Spaziergang mit seinem alten Freund noch ein wenig vor dem Hof an der frischen Luft geblieben, während der Gruber schon ins Wohnhaus gegangen war.

      Jetzt drehte er sich um, als er die Stimme hinter sich vernahm. Er erblickte die Alexandra, die nun auf ihn zugeeilt war. Auf ihren Lippen lag ein strahlendes Lächeln.

      »Na, Alex«, sagte der Pfarrer. »Du schaust ja so glücklich aus.«

      Alexandra nickte. »Ach, ich freu mich halt nur, Sie endlich einmal wiederzusehen. Vorhin in der Küche hatten wir ja kaum Gelegenheit, richtig miteinander zu reden.«

      »Da hast’ recht. Die Stimmung zwischen dir und deinem Vater ist im Moment net ganz so gut, net wahr?«

      Sie winkte ab. »Ach, es ist immer dasselbe. Vater kommt einfach net damit zurecht, daß ich meinen eigenen Weg gehen will. Aber ich versteh das einfach net. Ich bin doch längst alt genug. Das muß doch auch ihm langsam klar sein. Schließlich bin ich kein kleines Kind mehr. Ich geh immerhin auf die Dreißig zu!«

      Sebastian grinste. »Na, bis dahin sind’s ja noch ein paar Jahre. Aber im Grunde hast du natürlich recht. Andererseits mußt deinen Vater vielleicht auch ein klein wenig verstehen. Er hängt halt sehr an dir. Außerdem ist er nun mal ein sehr traditionsliebender Mensch. Er kennt es halt noch so, daß Kinder bei ihren Eltern auf dem Hof bleiben, wenn sie erwachsen sind. Und damit, daß du dir nun eine Wohnung in der Kreisstadt nehmen willst, kommt er halt net so zurecht. Es macht ihn auch ein wenig traurig, auch wenn er das net so zeigt und immer nur den Brummbär spielt.«

      »Sicher, etwas versteh ich das schon«, sagte die Alex leise. Einen Augenblick lang dachte sie schweigend nach. Dann: »Aber ich kann doch net mein Leben nur nach ihm richten, bloß, damit er seinen Willen kriegt und zufrieden ist.«

      Der Bergpfarrer schüttelte den Kopf. »Das sollst’ doch auch gar net«, stimmte er zu. »Bloß solltest’ ihm vielleicht noch ein wenig Zeit geben, auch wenn’s natürlich net ewig so weitergehen kann. Laß die ganze Sache einfach ruhig angehen, und wenn er auch in einiger Zeit noch bei seiner Meinung bleibt, dann gehst trotzdem deinen Weg. Es wär halt nur schön, wenn ihr net irgendwann ganz im Streit auseinandergeht.«

      »Sicher.« Alex nickte. »Das wünsch’ ich mir ja auch.«

      »Wart’ einfach noch ein Weilchen ab«, riet Sebastian ihr. »Das wird schon werden, da bin ich ganz sicher.« Er schenkte dem hübschen Madl ein aufmunterndes Lächeln. »Aber was hab’ ich gehört«, sagte er dann. »Du bist unter die Nachhilfelehrer gegangen?«

      »Ach ja. Auch etwas, das meinem Herrn Vater net so recht in den Kram passen will, aber das hast’ ja selbst mitbekommen. Herr Martens, der junge Mann aus der Stadt ist auch schon angekommen. Sie werden ihn ja bald kennenlernen. Mein Vater auch.« Das Madl seufzte. »Oje, das kann ja heiter werden…«

      *

      Tatsächlich verhielt sich der Gruber-Johannes eher distanziert und auch ein wenig brummig dem Florian Martens gegenüber. Aber das hatte Alex auch nicht anders erwartet. Wenigstens machte ihr Vater keinerlei Aufstände, sondern hielt sich so weit es ihm möglich war zurück.

      Am Nachmittag sah sich das Madl die Unterlagen durch, die der Florian ihr auf den Tisch gelegt hatte. Es waren Aufzeichnungen der Vorlesungen aus dem letzten Semester.

      Wenn man es denn so nennen wollte.

      Denn für Alexandra waren es mehr dahingekritzelte Stichworte, völlig unordentlich und durcheinander.

      Na, der hat vom Studieren wohl wirklich net viel gehalten, dachte sie und verzog die Miene. Wer sollte denn daraus schlau werden?

      Lehrbücher hatte er natürlich auch mitgebracht, und Alexandra hatte ja selbst einen ganzen Stapel. Die würden sie auch brauchen, denn Alexandra mußte wohl ziemlich weit vorn mit dem Unterricht anfangen, damit es etwas brachte.

      Und das alles in zwei Monaten!

      Na, wenn wir das mal schaffen… Alexandra legte grübelnd die Stirn in Falten. Aber wir müssen es ja schaffen! Schließlich verläßt sich sein Vater auf mich. Und Florian selbst will die Prüfung ja auch bestehen…

      Eines war jedenfalls klar: Am morgen früh würde sie alle Hände voll zu tun haben!

      *

      »Haben Sie gut geschlafen?« erkundigte sich Alexandra Gruber, als sie und Florian Martens am nächsten Morgen am Schreibtisch in Alex’ Kammer saßen.

      Er nickte. »Ja, vielen Dank.«

      »Ich hoffe, die Kammer gefällt Ihnen?«

      Wieder nickte er, doch Alex merkte natürlich, daß er anderes gewohnt war als ein kleines, spartanisch eingerichtetes Gästezimmer. Aber damit mußte er sich wohl oder übel abfinden.

      »Ich habe mir gestern noch Ihre Unterlagen angesehen«, sagte sie schließlich.

      »Schön.« Florian sah sie an. »Und?«

      »Können Sie mir vielleicht mal verraten, was das sein soll?« Sie deutete auf die Hefter, die er ihr gestern übergeben hatte. »Das

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