Das abenteuerliche Karaganda. Claus Bork

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Das abenteuerliche Karaganda - Claus Bork

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Ich werde mein Bestes tun," sagte Zip mit belegter Stimme.

      " Das wissen wir, Kapitän Zip," sagte Ganj trocken. " Das wissen wir..."

      " Es gehen in diesem Reich viele Gerüchte um," sagte Ganj. Seine Stimme dröhnte hohl unter den Gewölben. Er sprach jetzt gedämpft, obwohl sie allein waren.

      " Ich höre nie hin..." begann Zip.

      " Unterbrich mich nicht," sagte Ganj hart. " Du sollst mir in allem und jedem treu sein. Alles, was du hörst, sollst du mir berichten - nie anderen, verstehst du das?"

      Zip nickte.

      " Nur so können wir diese freie Welt schützen."

      Zip nickte wieder.

      " Ich weiß über alles wesentliche in diesem Reich Bescheid, und deine Treue werde ich zu belohnen wissen." Er studierte die Wespe einen Augenblick. " Aber erst mußt du zeigen, was du wert bist."

      " Ich werde Sie nicht enttäuschen!" antwortete Zip prompt.

      " Königin Sol ist eine weise und gute Königin. Du sollst dein Leben ihrem Schutz weihen," setzte Ganj fort. " Vor bösen Gerüchten sollst du sie schonen, denn sie ist genauso zerbrechlich, wie sie weise ist. Darum darfst du nie zu ihr gehen, bevor du dich nicht mit mir beratschlagt hast. Verstehst du das?" " Ja," flüsterte Zip, " das verstehe ich alles."

      Ganj sah ihn einen Augenblick nachdenklich an. " Du wirst ein guter Führer der Wespenflotte werden," sagte er zum Schluß. " Es wird dir nicht wie deinem Vorgänger ergehen..."

      " Was geschah mit ihm?" schoß es aus Zips Mund.

      " Ihm geschah ein Unglück, ach ja," flüsterte Ganj. " Aber er war jung und eifrig und ganz verirrt, und einfach nicht im Besitz deiner Besonnenheit und Vernunft." Er sprach langsam und schleppend.

      " Ich werde mein Bestes tun," sagte Zip wieder.

      Ganj blieb allein mitten unter den Gewölben zurück, und sah der Wespe nach, die auf den Tunnel zukrabbelte. " Er war eine gute Wahl," dachte er bei sich selbst. " Eine ganz kluge Wahl, wenn ich es selbst sagen soll. Ich darf nicht vergessen, meinen Dank der Ehrwürdigen Mutter von Akorn zu überbringen."

      5. Kapitel

       Kapitän Zip war nicht blind dafür,daß die Aktionen hinter den Grenzen zu Orsk und Erzürüm das Kampfbataillion der Wespenflotte im Training hielten. Und solange die Notwendigkeit dieser Aktionen einleuchtend waren, drückte er keinen Zweifel an den Befehlen aus, die er bekam.

       Auszug aus Spys Erinnerungen aus der Zeit der Gemeinschaft.

      " Wir können auf diese Weise nicht weitermachen," summte die Biene erregt. " Wir schuften und rackern uns für die Gemeinschaft ab, aber wenn wir um Hilfe bitten, geschieht nicht das mindeste. Es ist nicht das erste Mal, daß wir uns hierhinwenden - und was ist dabei herausgekommen?"

      " Öh..." murmelte Zip.

      " Das werde ich dir sagen," rief die Biene. " Nichts! Überhaupt gar nichts!"

      " Ich bin neu hier," erklärte Zip. " Ich habe keine Ahnung..."

      " Du hast keine Ahnung, du hast keine Ahnung... Jetzt werde ich dir etwas sagen. Wenn man wünscht, daß wir weitermachen sollen, muß die Sorge für unseren Teil des Vorrates für den Winter jetzt beginnen, brauchen wir Schutz. Sonst werden die Vorräte nicht reichen, und dann werden viele sterben!"

      " Soll man das als Drohung auffassen?" Es war Ganjs Stimme, die ihnen aus dem Schatten unter einem Blatt entgegenpolterte. Die Libelle krabbelte beschwerlich ans Licht.

      " Es ist auf jeden Fall die Wahrheit," sagte die Biene in sanfterem Tonfall. " Unsere Mutter bat uns zu grüßen und zu sagen, daß sie und ihre Individuen Anspruch auf Hilfe und Unterstützung haben. Und sie sagt, daß nach den Gesetzen der Gemeinschaft..."

      " Ich kenne die Gesetze der Gemeinschaft gut!" unterbrach Ganj. Sie betrachteten einander einen Augenblick. " Du kannst deiner Mutter mitteilen, daß Kapitän Zip von Wespenflottens Gnaden umgehend Schritte unternehmen wird um diese Herausforderung zu lösen. Erzähl ihr, daß es keine Probleme für die bewaffneten Stärken der Gemeinschaft gibt - es gibt höchstens Herausforderungen."

      " Das werde ich überbringen..." seufzte die Biene widerwillig.

      " Und jetzt verschwinde!" keifte Ganj.

      Sie starrten der Biene nach, die sich ungeschickt über die Büsche hob und verschwand. Ganj drehte sich um und beobachtete die Wespe an seiner Seite.

      " Du sollst über nichts anderes nachdenken, als diese Aufgabe zu lösen," bestand er. " Wenn es erledigt ist, legst du Bericht bei mir ab."

      " Warum gibt es keinen, der..."

      " Denk nicht mehr daran," winkte Ganj ab. " Dein Vorgänger verwaltete nicht die Interessen der Gemeinschaft, nur seine eigenen - möge Zarg mit Gnade auf ihn herabsehen. Er meinte, wir würden Zargs dunkle Kräfte herausfordern, wenn wir uns auf dieses Treiben einlassen, hinter unseren Grenzen."

      " Wir können ja nichts anderes tun," protestierte Zip.

      " Es freut mich, daß wir uns einig sind," sagte Ganj.

      Sie kreuzten die Grenze am Bach und setzten ihren Weg über die Wiese nach Westen fort. Er hatte eine größere Einheit als notwendig eingesetzt, weil er ein Exempel statuieren wollte in dieser, seiner ersten Operation. Hätten sie den Morgen für ihre Mission gewählt, wäre vieles leichter gewesen. Dann hätten die Tauperlen die Spinnennetze aufspürbar gemacht. Jetzt mußten sie sich vorantasten, und das beinhaltete immer ein gewisses Risiko. Aber stark, das waren sie. Nur die wenigsten Spinnennetze konnten eine Hornisse halten.

      Es wäre eine Aufgabe für die Kriegerameisen gewesen, wenn sie den Bach hätten überqueren können. Nichts auf der Welt konnte sich mit ihnen messen. Nichts, was er kannte, wenigstens...

      Es brauchte Zeit. Sie brauchten die meiste Zeit, um die Spinnen zu finden und zu töten. Er hatte sich noch nie etwas aus Spinnen gemacht. Er hielt sie für beschränkt. Selbst die größten Spinnen duckten sich vor dem Gift in ihrem Stachel. Aber es gab viele, zu viele, verbreitet über den Blumengarten auf der Wiese.

      Als der Tau fiel, waren sie gezwungen, sich zurückzuziehen. Bevor sie den Ort verließen, zählten sie die Männer durch. Und zu seiner Verwunderung fehlten zwei. Keiner hatte etwas gesehen oder gehört. In der ersten Dämmerung gaben sie die Suche auf und hielten Kurs auf Akorn.

      Erst unmittelbar vor Einbruch der Dunkelheit landete er auf Eichbergs Plateau und hastete auf den Eingang zu. Die Kreuzspinnen hatten schon die Fäden an den Kanten der Öffnung befestigt. Kaum war er drinnen, verspannen sie den Eingang für die Nacht.

      Er erstattete Ganj Bericht. Als er von den fehlenden Kriegern erzählte, entstand einen Augenblick eine Pause. Ganj hatte etwas vor sich hin gemurmelt, etwas über Zargs Zorn. Was er damit meinte, verlor sich im Ungewissen.

      Es war nicht ohne ein Gefühl des Stolzes, als er sich diese Nacht zur Ruhe begab. Die Nachricht würde seine Mutter lange vor ihm erreichen. Er erwartete, daß sie ihn zu sich rufen und ihre Zufriedenheit mit dieser, seiner ersten Tat, ausdrücken

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