GUARDIANS - Der Verlust. Caledonia Fan

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du willst auch mit?" Trajan riss erstaunt die Augen auf.

      "Warum denn nicht? Nächste Woche beginnen die Ferien, da habe ich sowieso Urlaub. Ich würde Tammy auf jeden Fall begleiten." Sie warf einen kurzen Seitenblick auf die Freundin. "Das heißt, wenn sie mich mitnimmt."

      "Ihr seid ja verrückt …"

      Sadik und La'ith hatten die Diskussion wortlos verfolgt. Man konnte sehen, dass der Teamchef hin und hergerissen war. Die Idee gefiel ihm. Aber Guatemala war nicht Frankreich oder Belgien. Der Staat in Mittelamerika durchlebte unruhige Zeiten und befand sich fest in der Hand von Drogen- und Wirtschaftsbossen, welche die Politiker wie Puppen an Fäden tanzen ließen. Die UNO hatte sich im Land unbeliebt gemacht und keinerlei Handhabe mehr. Straßen außerhalb der großen Städte waren in desolatem Zustand, Tourismus gab es so gut wie gar nicht und wenn, dann nur in den als absolut sicher deklarierten Gebieten.

      "Ich werde sie begleiten", meinte La'ith. "Wenn sie wirklich dorthin wollen, komme ich mit."

      Trajan raufte sich die Haare. "Alles nur wegen eines Jungen?", fragte er.

      "Nein", antwortete Sadik mit Bestimmtheit. "Deswegen habe ich dich hergerufen. Du hast die Sache eigentlich ins Rollen gebracht mit deiner Story vom Stealer. Wir wollen hören, was du über ihn weißt."

      Der Polizist stöhnte. "Da habe ich ja was angerichtet. Also ich weiß von fünf Leuten. Zwei aus den Vereinigten Staaten, einer aus Ecuador, einer aus Saudi-Arabien und einer aus Liverpool."

      "Damit wären der erste Europäer und der erste Asiat im Spiel", bemerkte La'ith interessiert.

      Sadik, dessen Finger die Punkte für die Genannten auf der Karte hinzugefügt hatte, sah, dass die meisten von ihnen auf den beiden amerikanischen Kontinenten zu finden waren. "Stealer, es scheint, als ob du eine Vorliebe für Amerika hättest", murmelte er grübelnd. "Aber die Entfernungen sind trotzdem enorm."

      "Mich interessiert, wie das Gaben-Stehlen geschieht", bemerkte La'ith. "Und wie man dem Stealer auf die Schliche kommen kann. Klingt nach viel Recherche-Arbeit."

      "Gut, dann fangen wir bei Romaru damit an", meinte Tamira, legte die Hände auf die Oberschenkel und nickte Tiana zu. "Wann fliegen wir?"

      "Die Ferien beginnen am nächsten Montag. Wir hätten eine Woche, um alles vorzubereiten. Pässe prüfen. Touristen­visum beantragen, Hotel buchen", überlegte Trajans Schwester und erhob sich. "Ich kümmere mich um den Flug, wenn du das Hotel übernimmst."

      Ihr Bruder starrte sie an. Tiana verhielt sich, als würde sie lediglich zum Einkaufen fahren wollen. Doch die Frauen planten, nach Mittelamerika zu fliegen, in ein Land, das von politischen Unruhen erschüttert und als Reiseziel nicht empfohlen wurde.

      "Ich würde ja mitkommen, doch ich kriege so kurzfristig keinen Urlaub", meinte er ärgerlich.

      "Es reicht, wenn La'ith dabei ist", wandte Sadik ein und sah seinen Stellvertreter an.

      Der erhob sich. "Vielleicht können wir den Firmenjet nehmen", schlug er vor.

      "Gute Idee. Frag Nakoa."

      La'iths Miene wurde undurchdringlich. Sadiks Worte hatten an sein altes Problem gerührt.

      "Schon gut", meinte Tamira, die es bemerkte. "Ich frag ihn."

      "Dann machen wir an der Stelle Schluss für heute. Wenn es Neuigkeiten zum Thema gibt, bitte alles an Tamira oder Tiana weiterleiten."

      ~~~ KAPITEL 3 ~~~

      12. Juni 2024, Mittwoch, 11:00 Uhr

       Blackpool Airport

      Tamira und Tiana winkten, bis ihnen die Arme wehtaten.

      Die Bewohner von Darach Manor standen am Rollfeldrand, aufgereiht wie Dienstpersonal bei der Ankunft der Herrschaft. Da waren die Schulleiterin Penelope und hinter ihr Tanyel, der Steward. Daneben Imara mit Jala und Satu. Um sie herum hatten sich Sadik mit seinem Bruder Gaz und ihr Doc Issam aufgebaut.

      Das Wetter war traumhaft und der Himmel postkartenblau. Für Tiana gab es im Moment nichts, was ihre Stimmung trüben konnte. Aufatmend lehnte sie sich zurück und schloss den Sicherheitsgurt. Die Zurückbleibenden verschwanden einer nach dem anderen aus dem Sichtfeld, als die Gulfstream G650 sich langsam drehte und in Richtung der Startbahn rollte.

      Kurz sah Tiana auf ihre heißgeliebte Armbanduhr. Die Reise versprach angenehm zu werden im komfortablen Firmenjet von GenMed, dem Pharmakonzern, der die Guardians finanzierte und auf dessen Leitung sich Nakoa vorbereitete. Wenn alles gutging, würden sie in zwölf Stunden auf dem Flughafen in Flores im Norden Guatemalas landen.

      Sie setzte die Kopfhörer auf, wählte eines ihrer Lieblings­konzerte aus der Playlist, streifte die flachen Schuhe ab und zog die Füße auf den weichen, cremefarbenen Ledersitz. Tamira, die ihr gegenübersaß, hatte sich etwas zu lesen mitgenommen.

      La'ith, auf der anderen Seite der Kabine, schaute aus dem Fenster. Tiana musterte sein finsteres Gesicht. Ob es daran liegt, dass er sein Kampfmesser zu Hause lassen musste?, grübelte Tiana. Es war von Anfang an klar gewesen, dass die Einreise mit einer Waffe in Guatemala nicht möglich sein würde. Und La'iths Messer ging keinesfalls als Souvenir oder Spielzeug durch, dafür war es zu gefährlich.

      Aus dem Augenwinkel musterte sie ihn. Vielleicht machte er sich über ganz andere Dinge Gedanken? In seinen Kopf konnte man nicht hineinschauen und sein Gesicht gab selten eine Regung preis.

      Während sie der Musik lauschte, ließ sie die Ereignisse der letzten Woche noch einmal Revue passieren.

      Ihr Bruder hatte von drei weiteren Fällen berichtet. Wieder lebten zwei von ihnen in Mittel- beziehungsweise Südamerika. Der Dritte kam aus Norwegen. Die Personen waren bereits vor Romaru verschwunden. Trajan vermutete, dass es noch mehr von ihnen gab.

      Sadik hatte einen Guardian ins Boot geholt, der inzwischen nur noch im Innendienst arbeitete. Senad war Software­entwickler und Programmierer bei GenMed und bei den Guardians für alles zuständig, was mehr als normale Computerkenntnisse erforderte. Ihm standen fast unbegrenzte Möglichkeiten zur Verfügung, wenn er nach Informationen im Netz suchte. Und er hatte heraus­gefunden, dass sich sowohl die Frau aus Liverpool als auch die Männer aus Norwegen und Saudi-Arabien zum Zeitpunkt ihres Verschwindens auf dem amerikanischen Kontinent aufgehalten hatten. Ebenso Tian-Ti, die zu Besuch bei einer Tante in Denver gewesen war.

      Die Heimat der Entführten spielte demnach keine Rolle. Die Orte, an denen sie sich befunden hatten, waren der Schlüssel. Jede von den ermittelten Personen hatte sich zum Zeitpunkt ihres Verschwindens entweder in Nord-, Mittel- oder Süd­amerika aufgehalten.

      Inzwischen zweifelte niemand mehr daran, dass hinter diesen Aktionen ein Verbrecher steckte. Es musste einen Punkt - egal, ob Zeit oder Ort - geben, an dem sich die Leben dieser Personen und das ihres Entführers berührt hatten.

      Wo ist er ihnen begegnet, überlegte Tiana. Wie ist es ihm gelungen, Details über sie und ihre Reisepläne in Erfahrung zu bringen? Wo war die Verbindung? Und woher wusste der Kerl überhaupt, dass diese Menschen eine besondere Fähigkeit besaßen?

      Mit einem Ruck setzte sie sich auf.

      Tamira sah von ihrem Buch hoch und auch La'ith wandte ihr den Blick zu.

      "Wie

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