Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn. Edgar Rice Burroughs

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn - Edgar Rice Burroughs страница 6

Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

Скачать книгу

zu­sam­men. Dann wälz­te er ihn her­um und stopf­te ihm einen Lei­nen­kne­bel zwi­schen die Zäh­ne, den er auch noch durch einen Strei­fen um den Mund und Hin­ter­kopf si­cher­te. Da­bei sprach er mit lei­ser Stim­me, wie wenn er eine harm­lo­se Ge­schich­te zu er­zäh­len hät­te, vor sich hin.

      Ich bin Waja, der Häupt­ling der Waji, er­klär­te er, und du bist Mo­ham­med Dubn, der Ara­ber­scheich, der mei­ne Leu­te mor­den und mein El­fen­bein rau­ben woll­te.

      Er hob be­hän­de Mr. Moo­res ge­fes­sel­te Füße hoch zu­rück, um sie mit den ge­fes­sel­ten Hand­ge­len­ken zu ver­bin­den.

      So Schur­ke! Jetzt habe ich dich end­lich doch in mei­ner Ge­walt. Ich gehe; aber ich wer­de zu­rück­kom­men.

      Und Tar­zans Sohn sprang durch das Zim­mer, schlüpf­te zum Fens­ter hin­aus und glitt an den Dach­rin­nen in die Frei­heit hin­ab.

      Mr. Moo­re be­weg­te sich un­ter großen An­stren­gun­gen auf dem Bett hin und her, um sei­ne Lage zu ver­bes­sern; denn er be­fürch­te­te, dass er er­sti­cken müss­te, wenn nicht ra­sche Hil­fe käme. In sei­ner Verzweif­lung wälz­te er sich vom Bett her­un­ter, und Er­schüt­te­rung und Schmer­zen die­ses Stur­zes brach­ten ihn we­nigs­tens da­hin, dass er sei­ne Lage nüch­ter­ner be­trach­te­te. War er vor­her ganz im Ban­ne ei­ner ge­ra­de­zu wahn­sin­ni­gen Furcht und ab­so­lut un­fä­hig, klar nach­zu­den­ken, so blieb er jetzt erst ein­mal ganz ru­hig lie­gen und über­leg­te, wie er am leich­tes­ten aus die­ser Klem­me her­aus­käme. Schließ­lich fiel ihm ein, dass sich das Zim­mer, in dem er vor­hin mit Lord und Lady Grey­sto­ke zu­sam­men­ge­ses­sen hat­te, ge­ra­de un­ter Jacks Schlaf­zim­mer be­fand, auf des­sen Die­le er jetzt lag. Er wuss­te, dass im­mer­hin ei­ni­ge Zeit ver­stri­chen war, seit er sich nach oben zu­rück­ge­zo­gen. Die bei­den wür­den in­zwi­schen auch ge­gan­gen sein; denn es kam ihm wie eine Ewig­keit vor, seit er auf dem Bet­te ge­le­gen und sich dort wie ein Verzwei­fel­ter zu be­frei­en ge­sucht hat­te. Das Al­ler­bes­te, was sich tun ließ, war, dass er zu­sah, ob er nicht ir­gend­je­man­den aus dem un­te­ren Stock auf sich auf­merk­sam ma­chen konn­te. Nach zahl­rei­chen ver­geb­li­chen Ver­su­chen hat­te er sich end­lich so­weit ge­bracht und ge­wen­det, dass es ihm ge­lang, mit der Fuß­spit­ze auf die Die­le zu po­chen. Er wie­der­hol­te das Po­chen in kur­z­en Ab­stän­den mit größ­ter Aus­dau­er. End­los lang kam ihm die Zeit vor, aber schließ­lich schi­en die Be­loh­nung nahe. Trit­te nah­ten von un­ten, es stieg je­mand die Trep­pe nach oben und klopf­te an die Türe. Mr. Moo­re poch­te nur wie­der kräf­tig mit dem Fuß auf den Bo­den, denn er konn­te ja nicht an­ders ant­wor­ten. Ei­nen Au­gen­blick war es drau­ßen still, dann wur­de wie­der ge­klopft – und Mr. Moo­re stieß wie­der mit dem Fuß auf den Bo­den. Wa­rum man nur nicht ein­fach die Tür öff­ne­te! Müh­sam wälz­te er sich in der Rich­tung wei­ter, aus der die Hil­fe wink­te. Wenn er sich jetzt mit dem Rücken ge­gen die Tür lehn­te, wür­de er an die Türflä­che po­chen kön­nen und dann müss­te er doch si­cher ge­hört wer­den. Man klopf­te drau­ßen et­was stär­ker, und schließ­lich rief je­mand: Mr. Jack! Es war ei­ner der Hau­san­ge­stell­ten. Mr. Moo­re er­kann­te ihn an der Stim­me. Die Adern droh­ten dem Leh­rer zu zer­sprin­gen, als er jetzt durch den fest in den Mund ge­press­ten Kne­bel hin­durch »He­rein« zu schrei­en ver­such­te. Wie­der ver­gin­gen ein paar Mi­nu­ten, dann klopf­te der Mann drau­ßen ganz laut und rief den Jun­gen beim Na­men. Als er er­neut kei­ne Ant­wort be­kam, drück­te er die Tür­klin­ke nie­der …

      Schlag­ar­tig durch­schoss Mr. Moo­re der ent­setz­li­che Ge­dan­ke, dass er ja selbst die Tür hin­ter sich ver­rie­gelt hat­te, als er in Jacks Zim­mer ein­ge­tre­ten war.

      Er hör­te noch, wie der Die­ner mehr­mals klink­te und schließ­lich fort­ging, dann fiel Mr. Moo­re in tie­fe Ohn­macht. –

      In­zwi­schen ge­noss Jack in vol­len Zü­gen das er­schli­che­ne Glück, nun doch in der Mu­sik­hal­le sein zu kön­nen. Er war noch recht­zei­tig in das Ver­gnü­gungs­lo­kal ge­kom­men; die Vor­füh­rung mit Ajax be­gann erst.

      Jack nahm einen Lo­gen­platz und lehn­te sich in atem­lo­ser Span­nung über das Ge­län­der. Sei­ne Au­gen wa­ren weit ge­öff­net und ver­folg­ten stau­nend jede Be­we­gung des großen Af­fen. Der Domp­teur be­merk­te bald den Jun­gen mit dem hüb­schen Ge­sicht, der so ganz Feu­er und Flam­me für den Af­fen zu sein schi­en. Nun ge­hör­te es zu den Glanz­leis­tun­gen des Af­fen, dass er ge­wöhn­lich wäh­rend der Vor­stel­lung eine oder meh­re­re Lo­gen be­trat und dort of­fen­bar nach ei­nem lan­ge ver­miss­ten Be­kann­ten such­te, wie der Domp­teur je­des Mal er­klä­rend vor­aus­schick­te. Der Mann nahm sich dies­mal fest vor, den Af­fen in die Loge mit dem hüb­schen Jun­gen zu schi­cken, der zwei­fel­los zu Tode er­schre­cken wür­de, wenn der zot­ti­ge, wuch­ti­ge Af­fen­ko­loß so nahe an ihn her­an­rück­te.

      Als dann schließ­lich der Affe die Schwing­schau­kel ver­ließ, und Bei­falls­stür­me eine Wie­der­ho­lung oder Zu­ga­be heisch­ten, lenk­te der Domp­teur die Auf­merk­sam­keit des Af­fen auf den Jun­gen, der zu­fäl­lig als ein­zi­ger in sei­ner Loge saß. Mit ei­nem Satz sprang der große Men­schen­af­fe von der Büh­ne zu dem Jun­gen. Doch wenn der Domp­teur sich auf eine ko­mi­sche Sze­ne ge­spitzt hat­te, die durch die To­des­angst des Kna­ben be­son­ders ge­würzt wer­den soll­te, hat­te er sich ge­wal­tig ge­irrt. Ein Lä­cheln hell­te die Züge des Jun­gen auf, als er sei­ne Hand auf den zot­ti­gen Arm sei­nes Be­su­chers le­gen konn­te; der Affe fass­te sein Ge­gen­über bei bei­den Schul­tern und forsch­te mit erns­ten, fast durch­boh­ren­dem Blick lan­ge in des­sen Ge­sicht, wäh­rend der Jun­ge den Kopf strei­chel­te und mit lei­ser Stim­me auf ihn ein­re­de­te.

      Nie­mals hat­te Ajax je­man­den so lan­ge ge­mus­tert wie jetzt. Er schi­en zwar ein we­nig un­ru­hig, aber nicht im Ge­rings­ten ge­reizt, mur­mel­te dem Jun­gen ir­gen­det­was Un­ver­ständ­li­ches zu und lieb­kos­te ihn dann, wie der Domp­teur es nie bei Ajax mit ei­nem an­de­ren We­sen er­lebt hat­te. Schließ­lich klet­ter­te der Affe in die Loge hin­ein und schmieg­te sich dort dicht an den Jun­gen. Das Pub­li­kum war be­geis­tert, und der Ju­bel wuchs erst recht, als der Domp­teur, da die für die Vor­füh­rung des Ajax be­stimm­te Zeit ver­stri­chen war, den Af­fen aus der Loge her­aus­lo­cken woll­te, und das Tier dar­auf ein­fach nicht rea­gier­te.

      Der Di­rek­tor, wü­tend ob die­ser Stö­rung sei­nes Pro­gramms, ließ dem Domp­teur sa­gen, er sol­le sich mehr be­ei­len. Doch als die­ser nun die Loge be­trat, um den wi­der­spens­ti­gen Ajax her­aus­zu­zer­ren, wur­de er mit weit­ge­öff­ne­tem Ra­chen und dro­hen­dem Ge­knurr emp­fan­gen.

      Das Pub­li­kum ras­te vor Ent­zücken. Der Affe wur­de mit Bei­falls­stür­men über­schüt­tet, man ju­bel­te dem Jun­gen zu und ließ Spott und Hohn auf den Domp­teur und den Di­rek­tor nie­der­pras­seln, der un­glück­li­cher­wei­se auch noch vor das er­reg­te Pub­li­kum ge­tre­ten war, um dem Tier­bän­di­ger bei­zu­ste­hen.

      Schließ­lich wuss­te der Domp­teur vor Verzweif­lung kei­nen an­de­ren Aus­weg, als sich die Peit­sche aus sei­ner Gar­de­ro­be zu ho­len; denn so viel war ihm klar, dass die­se of­fen­sicht­li­che Wi­der­spens­tig­keit das wert­vol­le Tier für

Скачать книгу