Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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es, dass der Affe dich kennt, und wie hast du die­se Spra­che ge­lernt?

      Und so er­zähl­te denn der Af­fen-Tar­zan in kur­z­en Um­ris­sen sei­nem Sohn zum ers­ten Male von sei­nem frü­he­ren Le­ben …, von sei­ner Ge­burt im Dschun­gel, vom Tode sei­ner El­tern, und wie die große Men­schenäf­fin Kala ihn von klein auf ge­nährt und ge­hegt und ge­pflegt, bis er als Jüng­ling ih­ren schüt­zen­den Ar­men ent­wach­sen sei.

      Er ver­hehl­te ihm auch nicht die Ge­fah­ren und Schre­cken des Dschun­gels. Er er­zähl­te von den großen Raub­tie­ren, die Tag und Nacht an einen her­an­sch­li­chen; von den Zei­ten der Hit­ze, da al­les schier ver­dorr­te, und von Un­wet­tern und end­lo­sen Re­gen­güs­sen; von Hun­ger und Käl­te und neu­er Tro­penglut; vom Nackt­sein und von den Ängs­ten und Qua­len je­ner Zo­nen. Er mal­te ihm al­les das be­son­ders aus, was den zi­vi­li­sier­ten Men­schen am meis­ten mit Ent­set­zen und Ab­scheu er­füllt, denn er hoff­te, dass die Klar­heit über das Le­ben da drü­ben dem Jun­gen die Sehn­sucht nach dem Dschun­gel aus­trei­ben wür­de, wenn sie wirk­lich schon in ihm ir­gend­wie Wur­zel ge­fasst ha­ben soll­te. Und doch war all das, was er sag­te, im Grun­de nichts an­de­res als sei­ne Erin­ne­run­gen aus der Dschun­gel­zeit, nichts an­de­res als das, was er in bun­tem Ne­ben­ein­an­der lieb­te: das Dschun­gel­le­ben in sei­ner gan­zen Ge­walt und Schön­heit. Ei­nes be­dach­te er zu­dem nicht, wie er so er­zähl­te …, und das war ge­ra­de die Haupt­sa­che: Der Jun­ge, der ne­ben ihm saß und ihm mit atem­lo­ser Span­nung lausch­te, war schließ­lich doch … der Sohn des Af­fen-Tar­zan. –

      Nach­dem der Jun­ge zu Bett ge­bracht wor­den war – wohl­ge­merkt, ohne die an­ge­droh­te Stra­fe – be­rich­te­te Lord Grey­sto­ke sei­ner Frau den wei­te­ren Ver­lauf des Abends, und dass er sei­nem Soh­ne schließ­lich das We­sent­li­che aus sei­nem Dschun­gel­le­ben mit­ge­teilt habe. Die Mut­ter hat­te es ja lan­ge vor­aus­ge­se­hen, dass Jack ei­nes Ta­ges et­was von die­sen furcht­ba­ren Jah­ren hö­ren muss­te, in de­nen sein Va­ter nackt und als beu­te­gie­ri­ges Raub­tier den Dschun­gel durch­streift hat­te. Sie schüt­tel­te also jetzt nur den Kopf, gab sich aber der Hoff­nung hin – an der sie frei­lich ab und zu schon irre zu wer­den mein­te – dass das, was be­stimmt in der Brust ih­res Man­nes an lo­cken­den Träu­men noch oft und hef­tig nach der Ver­wirk­li­chung ver­lang­te, we­nigs­tens nicht auf ih­ren Sohn ab­ge­färbt sei. –

      Tar­zan such­te Akut am nächs­ten Tage auf; Jack hat­te er nicht mit­ge­nom­men, ob­wohl er ge­ra­de­zu dar­um ge­bet­telt hat­te. Bei die­ser Ge­le­gen­heit be­kam er auch den al­ten nar­ben­be­deck­ten Be­sit­zer des Af­fen zu se­hen, ohne je­doch in ihm den Schur­ken Paw­lo­wi­tsch von einst zu er­ken­nen. Akut brach­te wie­der sein gest­ri­ges An­lie­gen vor, und so sah sich Tar­zan ver­an­lasst, den et­wai­gen Kauf des Af­fen zur Spra­che zu brin­gen. Al­lein Paw­lo­wi­tsch woll­te durch­aus kei­nen Preis nen­nen, sag­te aber schließ­lich, er wür­de sich die Sa­che ein­mal durch den Kopf ge­hen las­sen.

      Als Tar­zan wie­der nach Hau­se kam, fand er Jack ganz auf­ge­regt. Er woll­te al­les bis ins ein­zel­ne von die­sem Be­such er­zählt ha­ben und drang dann auf sei­nen Va­ter ein, er sol­le den Af­fen ja kau­fen und mit­brin­gen.

      Lady Grey­sto­ke war na­tür­lich über die­sen Vor­schlag au­ßer sich, aber ihr Jun­ge blieb nur im­mer hart­nä­cki­ger bei sei­ner Bit­te. Tar­zan er­klär­te dar­auf, er habe schon be­ab­sich­tigt, den Af­fen zu kau­fen, al­ler­dings nur, um ihn wie­der in sei­ne Dschun­gel­hei­mat zu­rück­be­för­dern zu las­sen. Dem pflich­te­te Jacks Mut­ter bei.

      Jack frag­te her­nach, ob er den Af­fen noch ein­mal be­su­chen dür­fe, doch wur­de ihm dies wie­der glatt ab­ge­schla­gen. Er kann­te aber die Adres­se, die der Domp­teur sei­nem Va­ter an­ge­ge­ben hat­te, und zwei Tage spä­ter pass­te er einen güns­ti­gen Au­gen­blick ab und ent­wisch­te sei­nem neu­en Er­zie­her, der an Stel­le des vom Schre­cken arg mit­ge­nom­me­nen Mr. Moo­re en­ga­giert wor­den war.

      Nach lan­gem Hin­und­her­ir­ren in ei­nem Lon­do­ner Stadt­vier­tel, in das er bis­her noch nie ge­kom­men war, fand er end­lich den dump­fen, düs­te­ren Win­kel, in dem je­ner po­cken­nar­bi­ge Greis haus­te. Auf das Klop­fen er­schi­en der Alte selbst an der Tür, und als Jack er­klär­te, er wol­le sich den Ajax an­se­hen, mach­te er auf und ließ ihn in den klei­nen Raum ein, den er mit dem Af­fen­rie­sen be­wohn­te.

      Frü­her war der ge­ris­se­ne Paw­lo­wi­tsch schon et­was an­spruchs­vol­ler ge­we­sen; aber die zehn furcht­ba­ren Jah­re, die er in Afri­ka un­ter Kan­ni­ba­len hat­te zu­brin­gen müs­sen, moch­ten bei ihm jeg­li­che Spur fei­ne­rer Ge­wohn­hei­ten weg­ge­spült ha­ben. Sein An­zug war fle­ckig und halb­zer­ris­sen, er wusch sich die Hän­de nicht, ge­schwei­ge denn, dass je ein Kamm an die paar krau­sen Haar­sträh­nen kom­men moch­te. Das so­ge­nann­te Zim­mer starr­te vor Schmutz und sah wie eine Rum­pel­kam­mer aus. Als der Jun­ge ein­trat, hock­te der große Affe ge­ra­de auf dem Bett. Schmut­zi­ge Woll­de­cken und übel­rie­chen­de Tü­cher la­gen dort wirr durch­ein­an­der. So­wie der Affe den Jun­gen ge­wahr wur­de, sprang er zu Bo­den und hum­pel­te ihm ent­ge­gen; doch der Alte, der sei­nen Be­such nicht wie­der­er­kann­te und fürch­te­te, dass der Affe nichts Gu­tes im Schil­de führ­te, trat so­fort da­zwi­schen und wies den Af­fen ins Bett zu­rück.

      Der tut mir nichts zu­lei­de, rief der Jun­ge laut. Wir zwei sind gute Freun­de, und frü­her war er der Freund mei­nes Va­ters. Lord Grey­sto­ke ist näm­lich mein Va­ter. Er weiß es nicht, dass ich hier­her ge­gan­gen bin. Mei­ne Mut­ter hat es mir üb­ri­gens ver­bo­ten, aber ich woll­te nun ein­mal Ajax se­hen. Und ich will Sie gut be­zah­len, wenn Sie mich oft hier­her kom­men und den Af­fen se­hen las­sen.

      Wie Jack sei­nen Na­men er­wähn­te, zuck­te es un­will­kür­lich in Paw­lo­wi­tschs Au­gen. Seit er Tar­zan von der Büh­ne der Mu­sik­hal­le zum ers­ten Male wie­der ge­se­hen hat­te, däm­mer­ten in sei­nem sonst fast stumpf­sin­ni­gen Hirn Ge­dan­ken auf, die ihn lan­ge in Ruhe ge­las­sen, ja es reg­te sich in ihm so et­was wie ein Ver­lan­gen, nun doch noch Ra­che zu üben. Es ist über­aus be­zeich­nend für Schwäch­lin­ge und Ver­bre­cher, dass sie an­de­re für das Un­glück ver­ant­wort­lich ma­chen, das sie doch nur ih­rer ei­ge­nen Min­der­wer­tig­keit zu­zu­schrei­ben ha­ben. Genau so stand es mit Ale­xei Paw­lo­wi­tsch. Lang­sam er­wach­te in ihm ge­ra­de jetzt die Erin­ne­rung an sein frü­he­res Le­ben, und wenn er nun dar­an dach­te, wie greif­bar nahe er die­sen Men­schen hat­te, den er da­mals mit Ro­koff un­ter Ein­satz al­ler Kräf­te aus sei­ner Bahn schleu­dern, ja ein­fach ins Jen­seits be­för­dern woll­te, so fühl­te er von Neu­em das gan­ze Un­heil, das über ihn her­ein­ge­bro­chen war, als all die fein ge­spon­ne­nen Rän­ke ins Nichts zer­ran­nen, und ih­nen ihr Op­fer ent­ging. Vo­rerst sah er in­des­sen kei­ne Mög­lich­keit, un­ter Wah­rung sei­ner per­sön­li­chen Si­cher­heit sich an Tar­zan auf dem Um­weg über des­sen Sohn zu rä­chen. Aber er war sich dar­über klar, dass der Jun­ge ihm durch sei­ne un­vor­sich­ti­gen Äu­ße­run­gen den Weg zu ei­ner gründ­li­chen Ra­che frei­ge­macht hat­te. So be­schloss er, das häu­fi­ge Er­schei­nen des jun­gen Grey­sto­ke recht zu be­güns­ti­gen und die­sen so an sich zu fes­seln. Hoff­te er doch, dass ir­gend­ein güns­ti­ger Stern ihm

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