Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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ei­nes of­fen­sicht­li­chen An­griffs ge­sche­hen muss­te, mag sich je­der selbst aus­ma­len. Dass der Domp­teur auf je­den Fall ge­hö­rig durch­ge­bleut wor­den wäre, wenn es da­mit über­haupt ab­ging, war bei der Hal­tung sei­ner bei­den Geg­ner mehr als klar.

      *

      Der Die­ner war lei­chen­blass, als er in das Grey­stok­sche Biblio­thek­zim­mer hin­ein­stürz­te und mel­de­te, dass er die Tür zu Jacks Zim­mer ver­schlos­sen ge­fun­den habe. Mit zit­tern­der Stim­me be­rich­te­te er wei­ter, er habe auf sein wie­der­hol­tes An­klop­fen und Ru­fen kei­ne Ant­wort be­kom­men. Es sei nur ein ganz ei­gen­ar­ti­ges Po­chen vom Zim­mer her zu ver­neh­men ge­we­sen, und dann habe es so ge­klun­gen, als be­we­ge sich ein Kör­per un­ten auf dem Fuß­bo­den.

      Lord Grey­sto­ke nahm vier Stu­fen auf ein­mal, als er die Trep­pe zum obe­ren Kor­ri­dor hin­auf­stürm­te. Die Lady und der Die­ner folg­ten in größ­ter Eile. Der Lord rief sei­nen Sohn ein­mal laut bei sei­nem Na­men, und, als kei­ne Ant­wort kam, warf er sich mit der gan­zen Wucht sei­nes Kör­pers und un­ter Ein­satz al­ler sei­ner Mus­keln, die nicht das ge­rings­te von ih­rer al­ten Kraft ein­ge­büßt hat­ten, ge­gen die schwe­re Tür. Kra­chend bars­ten die Ei­sen­tei­le, das Holz split­ter­te in großen Fet­zen aus­ein­an­der, und das »Hin­der­nis« flog nach in­nen und deck­te dumpf dröh­nend Mr. Moo­re, der noch im­mer be­wusst­los dicht hin­ter der Tür lag.

      Tar­zan sprang hin­ein, und im nächs­ten Au­gen­blick flu­te­te das grel­le Licht von ei­nem hal­b­en Dut­zend elek­tri­scher Lam­pen durch das Zim­mer.

      Es dau­er­te im­mer­hin ei­ni­ge Mi­nu­ten, bis man den Leh­rer ent­deckt hat­te, da er un­ter den Trüm­mern der Tür na­he­zu völ­lig ver­schüt­tet lag. Man zog ihn her­vor, be­frei­te ihn aus sei­nen Lei­nen­fes­seln und ent­fern­te den Kne­bel aus dem Mun­de. Durch reich­li­che Kalt­was­ser­um­schlä­ge wur­de er auch bald zum Be­wusst­sein zu­rück­ge­bracht.

      Wo ist Jack? war Tar­zans ers­te Fra­ge. Wer hat das ge­tan? fuhr er so­gleich fort; er dach­te an Ro­koff, und blitz­ar­tig war die Be­fürch­tung in ihm auf­ge­taucht, es kön­ne sich hier um eine zwei­te Ent­füh­rung sei­nes Soh­nes han­deln.

      Lang­sam und zit­ternd stand Mr. Moo­re auf. Sei­ne Bli­cke wan­der­ten wie irr durch das Zim­mer, und erst nach und nach schie­nen Ge­dan­ken und Be­grif­fe wie­der wach zu wer­den. Die Ein­zel­hei­ten sei­nes jüngs­ten qual­vol­len Er­le­bens moch­ten ihm wie­der vor Au­gen ste­hen. Ich ver­mel­de Ih­nen mei­nen Ver­zicht, ein­mal et­was mit dem Jun­gen zu er­rei­chen, mein Herr! wa­ren sei­ne ers­ten Wor­te. Sie brau­chen kei­nen Haus­leh­rer und Er­zie­her für Ihren Sohn … er braucht ein­zig und al­lein einen … Domp­teur.

      Aber wo steckt der Jun­ge denn? warf Lady Grey­sto­ke mit lau­ter, er­reg­ter Stim­me ein.

      Er ist fort­ge­gan­gen; er sieht sich den Ajax an.

      Tar­zan wur­de es nicht leicht, ein Lä­cheln zu ver­ber­gen. Er stell­te noch zu sei­ner Ge­nug­tu­ung fest, dass der Haus­leh­rer in der Haupt­sa­che nur un­ter dem großen Schre­cken ge­lit­ten hat­te, sonst aber nicht ir­gend­wie ver­letzt war, und fuhr dann so­fort in sei­nem ge­schlos­se­nen Auto nach der be­kann­ten Mu­sik­hal­le.

      Der Domp­teur zö­ger­te mit er­ho­be­ner Peit­sche einen Au­gen­blick vor dem Ein­gang der Loge, in der der Jun­ge und der Affe ihn er­war­te­ten. Mit ei­nem Male dräng­te sich ein großer breit­schult­ri­ger Herr von rück­wärts an bei­den vor­bei und in die Loge; über das Ge­sicht des Jun­gen husch­te eine leich­te Röte, als er den An­kömm­ling er­blick­te.

      Va­ter! rief er ihm zu.

      Der Affe nahm den eng­li­schen Lord rasch aufs Korn, dann ein Sprung … und er war dicht an ihn her­an und be­grüß­te ihn in freu­di­ger Er­re­gung mit ei­nem un­ver­ständ­li­chen jauch­zen­den Ge­plap­per. Die Au­gen des Herrn wei­te­ten sich, er schi­en be­stürzt und blieb auf der Stel­le ste­hen, wie wenn er zu Stein er­starrt wäre.

      Akut! schrie er dann.

      Der Jun­ge blick­te ver­wirrt von dem Af­fen zu sei­nem Va­ter und von sei­nem Va­ter zu Akut, und dem Domp­teur stan­den Mund und Ohren of­fen, wie er jetzt hör­te, was sich vor ihm zu­trug: Über die Lip­pen des Eng­län­ders quol­len die Kehl­lau­te der Af­fen­spra­che … und der rie­si­ge Men­schen­af­fe ant­wor­te­te tat­säch­lich in glei­cher Wei­se, wäh­rend er sich dicht an den großen Herrn schmieg­te.

      Ein an­schei­nend vom Al­ter ge­krümm­ter, häss­li­cher Mann ver­folg­te von der Büh­ne aus die Vor­gän­ge in der Loge; man konn­te deut­lich be­ob­ach­ten, wie über sein mit Nar­ben be­deck­tes Ge­sicht in krampf­haf­ten Zu­ckun­gen wech­seln­de Emp­fin­dun­gen lie­fen, die jede Schwin­gung der gan­zen Ton­lei­ter von hel­ler Freu­de bis zum tiefs­ten Er­schre­cken wie­der­ga­ben.

      Lan­ge habe ich nach dir ge­sucht, Tar­zan! sprach Akut. Jetzt end­lich fand ich dich, und nun will ich in dei­nen Dschun­gel kom­men und im­mer dort mit dir le­ben.

      Der Herr strei­chel­te den Kopf des Tie­res. All die al­ten Erin­ne­run­gen schos­sen ihm durch das Hirn, Bild reih­te sich an Bild, er sah sich zu­rück­ver­setzt in die Tie­fen des afri­ka­ni­schen Ur­walds, weit weg von hier, da­hin, wo dies rie­si­ge men­schen­ähn­li­che Tier vor Jah­ren mit ihm Schul­ter an Schul­ter ge­kämpft. Er sah den schwar­zen Mu­gam­bi, wie er mit sei­nem knor­ri­gen Knüp­pel zum töd­li­chen Schla­ge aus­hol­te, da­ne­ben den schre­cken­ge­bie­ten­den Shee­ta mit weit ge­öff­ne­ten Pran­ken und zit­tern­dem Bar­te … und dann Akuts furcht­ba­re Af­fen­hor­de, wie sie sich dicht an den Wil­den und an den kampf­wü­ti­gen Leo­par­den he­randräng­te. Tar­zan seufz­te. Ge­wal­tig lock­te von Neu­em das hei­ße Seh­nen nach dem Dschun­gel, das er schon tot ge­glaubt, und das nun nur umso schlim­mer in ihm wog­te. Ach wenn er nur für einen Mo­nat, für ein paar kur­ze Wo­chen da­hin zu­rück­keh­ren könn­te! Nur ein­mal wie­der füh­len, wie dich­tes Busch­werk und die Blät­ter der Ur­waldrie­sen sei­nen nack­ten Kör­per streif­ten, wie­der ein­mal den dump­fen Duft ver­sun­ke­ner und da­hin­ge­welk­ter Tro­penve­ge­ta­ti­on ein­at­men kön­nen …, wie Weih­rauch und Myr­rhen wäre das für ihn, der in den Dschun­gel­grün­den das Licht der Welt er­blickt hat­te! Ein­mal wie­der wit­tern, wie die großen Raub­tie­re des Ur­wal­des lei­se sei­ner Spur folg­ten, wie­der ja­gen und ge­jagt wer­den …, wie­der tö­ten! O, wie die­se Bil­der ihn mit ih­ren schil­lern­den Far­ben lock­ten und um­gar­nen woll­ten! Aber dann tra­ten an­de­re Bil­der auf die Schwel­le sei­nes Be­wusst­seins: ein lieb­li­ches Frau­en­ant­litz, schön und noch so jung; die Freun­de, das Heim, der Sohn … Er zuck­te mit sei­nen ge­wal­ti­gen Ach­seln.

      Es darf nicht sein, Akut! kam sei­ne Ant­wort. Doch wenn du zu­rück­keh­ren möch­test, wer­de ich da­für sor­gen. Du könn­test hier nicht glück­lich sein … ich nicht dort drü­ben.

      Der Domp­teur trat einen Schritt vor­wärts, doch

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