Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn. Edgar Rice Burroughs

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Tarzan – Band 4 – Tarzans Sohn - Edgar Rice Burroughs Tarzan bei Null Papier

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in die Ta­sche be­kom­men. Jack hat­te auch tat­säch­lich vor, den Rus­sen für sei­ne Freund­lich­keit gut zu be­zah­len.

      Sie se­hen, fuhr er fort, es be­steht kei­ne Ge­fahr, dass die Sa­che her­aus­kommt, denn ich soll so­wie­so mit ei­nem Nach­mit­tags­zug in die Schu­le zu­rück­fah­ren. Wenn die Mei­nen sich am Zuge von mir ver­ab­schie­det ha­ben, wer­de ich heim­lich wie­der aus­stei­gen; ich kom­me hier­her und kann Ajax gut nach Do­ver brin­gen, wie Sie se­hen. In der Schu­le kom­me ich dann eben einen Tag spä­ter an. Nie­mand wird et­was da­von er­fah­ren, es wird auch nicht das Ge­rings­te pas­sie­ren … und ich habe we­nigs­tens noch einen Ex­tra­zug mit Ajax ge­habt, ehe ich ihn für im­mer ver­lie­re.

      Der Vor­schlag pass­te glän­zend zu dem, was Paw­lo­wi­tsch aus­ge­heckt hat­te. Hät­te er in­des­sen nur ge­ahnt, was der Jun­ge wei­ter­hin im Schil­de führ­te, wür­de er zwei­fel­los sei­ne ei­ge­nen Ra­che­plä­ne völ­lig ha­ben schwim­men las­sen; er hät­te dem Jun­gen in sei­nem Vor­ha­ben si­cher aus vol­lem Her­zen zu­ge­stimmt. Am Nach­mit­tag des glei­chen Ta­ges wa­ren Lord und Lady Grey­sto­ke mit auf dem Bahn­hof. Sie wünsch­ten ih­rem Sohn gute Rei­se, als er in ei­nem Ab­teil ers­ter Klas­se des Zu­ges Platz ge­nom­men hat­te, der ihn in ein paar Stun­den si­cher und wohl­be­hal­ten nach Do­ver und da­mit in die Schu­le zu­rück­brin­gen soll­te. Dann gin­gen sie. Doch kaum wa­ren sie im Ge­wühl sei­nen Bli­cken ent­schwun­den, so raff­te er schon sei­ne Sie­ben­sa­chen zu­sam­men, ver­ließ das Ab­teil und wand­te sich nach dem Drosch­ken­hal­te­platz vor dem Bahn­hof. Dort nahm er eine Drosch­ke, die ihn zur Woh­nung des Rus­sen be­för­dern soll­te. Die Däm­me­rung war be­reits her­ein­ge­bro­chen, als er am Zie­le war. Paw­lo­wi­tsch er­war­te­te ihn of­fen­bar schon län­ger, er ging ner­vös im Zim­mer auf und ab. Der Affe war mit ei­nem star­ken Strick ans Bett ge­bun­den. Es war zum ers­ten Mal, dass Jack den Ajax so sah. Fra­gend blick­te er zu Paw­lo­wi­tsch auf. Der Mann er­klär­te ihm brum­mend, nach sei­ner Über­zeu­gung müs­se das Tier so et­was wie eine Ah­nung da­von ha­ben, dass man es weg­schaf­fen wol­le; er fürch­te des­halb, dass es einen Flucht­ver­such wage.

      Paw­lo­wi­tsch hielt einen zwei­ten Strick in den Hän­den; der war je­doch an dem einen Ende mit ei­ner Sch­lin­ge ver­se­hen, an der er im­mer in selt­sa­mer Un­ru­he her­um­fin­ger­te. Dazu schritt er be­stän­dig im Zim­mer hin und her, bald hier­hin, bald dort­hin, und in sei­nen po­cken­nar­bi­gen Zü­gen war deut­lich zu le­sen, dass er schwer mit sich kämpf­te, wäh­rend er ir­gen­det­was lei­se und un­ver­ständ­lich vor sich hin­mur­mel­te.

      Jack hat­te ihn nie so ge­se­hen. Sei­ne gan­ze Art war ihm da­her ein we­nig un­be­hag­lich. Schließ­lich blieb Paw­lo­wi­tsch drü­ben auf der an­de­ren Sei­te des Zim­mers, wo er am wei­tes­ten von dem Af­fen ent­fernt war, ste­hen. Komm mal her! wand­te er sich an den Jun­gen. Ich will dir zei­gen, wie du den Af­fen fes­selst, wenn er dir un­ter­wegs nicht pa­rie­ren soll­te.

      Jack lach­te ge­ra­de her­aus. Wird nicht nö­tig sein, ent­geg­ne­te er. Ajax wird im­mer von ganz al­lein tun, was ich von ihm will.

      Der Alte stampf­te un­wil­lig mit dem Fuße. Komm hier­her, wie ich dir sage! wie­der­hol­te er be­stimmt. Wenn du dich jetzt mei­nem Wun­sche nicht fügst, darfst du nicht mit dem Af­fen nach Do­ver. Ich habe näm­lich kei­ne Lust, zu ris­kie­ren, dass er durch­brennt.

      Noch im­mer lä­chelnd ging Jack hin­über und trat dicht an den Rus­sen her­an.

      Dreh’ dich um! Mit dem Rücken zu mir! ge­bot Paw­lo­wi­tsch. Ich muss dir doch rich­tig vor­füh­ren kön­nen, wie du ihn rasch fes­seln kannst.

      Der Jun­ge tat, wie ihm ge­hei­ßen, und leg­te auch sei­ne Hän­de auf den Rücken, als Paw­lo­wi­tsch es ver­lang­te. So­fort zog der Alte die Sch­lin­ge um das eine Hand­ge­lenk des Jun­gen fest, wand den Strick ein paar­mal um das an­de­re Hand­ge­lenk und mach­te ein paar straf­fe Kno­ten.

      So­wie nun Jack ge­fes­selt war, än­der­te sich mit ei­nem Schla­ge die gan­ze Hal­tung des Al­ten. Er stieß einen ent­setz­li­chen Fluch aus, riss sei­nen Ge­fan­ge­nen her­um, stell­te ihm ein Bein, schleu­der­te ihn hef­tig zu Bo­den und stürz­te sich auf die Brust des Nie­der­sin­ken­den. Vom Bett her kam so­fort die Ant­wort des Af­fen, der un­ter wil­dem Ge­knurr an sei­nen Fes­seln zerr­te. Jack schrie nicht …, und die­se Selbst­be­herr­schung moch­te er von sei­nem wil­den Va­ter er­erbt ha­ben, der es in den lan­gen Jah­ren sei­nes Dschun­gel­le­bens nach dem Tode sei­ner Pfle­ge­mut­ter Kala, der großen Men­schenäf­fin, er­fah­ren hat­te, dass doch nie­mand dem ein­mal Un­ter­le­ge­nen zu Hil­fe kam.

      Paw­lo­wi­tschs Fin­ger tas­te­ten sich an die Gur­gel Jacks her­an, sein Ge­sicht war zu ei­nem brei­ten höh­ni­schen Grin­sen ver­zerrt, als er jetzt in das Ge­sicht sei­nes Op­fers starr­te.

      Dein Va­ter hat mich rui­niert, stieß er her­vor. Das will ich ihm heim­zah­len. Er wird mei­nen, dass der Affe es tat …, und ich wer­de es ihm auch so sa­gen. Ha, ich wer­de ihm er­zäh­len, dass ich den Af­fen ein paar Mi­nu­ten al­lein ließ, und dass du dich da ge­ra­de her­ein­stahl­st … und vom Af­fen ge­tö­tet wur­dest. Ich wer­de dei­nen Kör­per dort aufs Bett wer­fen, wenn ich dich er­würgt habe; brin­ge ich dann dei­nen Va­ter hier­her, so wird er se­hen, dass der Affe auf dei­ner Lei­che hockt! Von den Wän­den des klei­nen Zim­mers hall­te das Ge­schrei des ra­sen­den Rie­sen­af­fen wi­der. Jack wur­de zwar blass, doch lag nichts in sei­nen Zü­gen, was auf Furcht oder gar auf pa­ni­schen Schre­cken hin­ge­deu­tet hät­te. Er war eben ganz Tar­zans Sohn. Die Fin­ger sei­nes Geg­ners grif­fen im­mer fes­ter um sei­nen Hals; kaum dass er noch at­men konn­te. Er keuch­te, er rang nach Luft …

      Der Affe zerr­te wü­tend an dem star­ken Strick, der ihn ans Bett fes­sel­te. Dann dreh­te er sich um, wand den Strick um sei­ne Hän­de, wie es ein Mensch in glei­cher Lage ge­tan ha­ben wür­de, und riss ihn mit vol­ler Wucht nach oben. Sei­ne ge­wal­ti­gen Mus­keln schwol­len hoch. Ein Krach … es klang, wie wenn Holz in tau­send Sp­lit­ter zer­barst: Der Strick war ganz ge­blie­ben, aber da­für hat­te ein Teil vom Bett­un­ter­ge­stell dar­an glau­ben müs­sen.

      Paw­lo­wi­tsch blick­te auf, sein von wil­den Lei­den­schaf­ten durch­wühl­tes Ge­sicht wur­de au­gen­blick­lich lei­chen­blass, Ent­set­zen spie­gel­te sich in sei­nen Au­gen: Der Affe hat­te sich los­ge­ris­sen, das Tier war frei …

      Mit ei­nem ein­zi­gen Sprung stürz­te sich das Un­ge­heu­er über ihn. Ein Auf­schrei, und die Bes­tie riss ihn vom Kör­per des Jun­gen weg. Schar­fe Kral­len­fin­ger gru­ben sich tief ins Fleisch, ein Ra­chen ge­spickt mit furcht­ba­ren gelb­li­chen Zäh­nen gähn­te ihm weit­ge­öff­net ent­ge­gen. Wohl such­te er sich mit Hän­den und Fü­ßen zu weh­ren, doch was half es! Die See­le Ale­xei Paw­lo­wi­tschs wan­der­te hin­über in das Reich der Teu­fels­geis­ter, die schon lan­ge auf ihn ge­war­tet hat­ten.

      Jack raff­te sich mit Akuts Un­ter­stüt­zung lang­sam in die Höhe. Zwei vol­le Stun­den müh­te sich der Affe, nach den Wei­sun­gen sei­nes jun­gen Freun­des des­sen Hand­fes­seln zu lö­sen. End­lich war der Affe hin­ter das Ge­heim­nis des Kno­tens ge­kom­men: Jack war

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