Erich Glaubmirnix. Gregor Kastner
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Jetzt half nur noch eins: „Raus aus dem Auto!“ Erich öffnete die Tür und der Fremde brüllte ihn gleich an: „Du haben kaputt alles gemacht! Ich nix mehr kann fliegen! Das dich kosten viel Geld, sehr viel Geld und noch mehr! Jedes Fluggast zahlen 5000 Euro! Geld jetzt fehlen! Haben du mich verstanden? Mussen du jetzt alles zahlen, ganz schnell, sonst ich dich hauen in Gesicht bis du seien tot!“ Dabei ballte er die Faust.
Auf der einen Seite stand Leo und machte ihm Vorwürfe wegen dem kaputten Auto und auf der anderen Seite stand der Fremde und schimpfte im gebrochenen Deutsch wie ein Rohrspatz. Die Situation drohte zu eskalieren. Leo hatte die Situation immer noch nicht so richtig geschnallt. Der Fremde, der die beiden nicht als Polizeibeamte erkannte, da sie in Zivil waren, fluchte weiter und stellte Forderungen: „Gib Geld, sonst kommen zwanzig Männer und hauen tot dich!“ Er zeigte in Richtung des Waldrandes.
Die Situation musste gemeistert werden!
Erich holte seinen Dienstausweis raus, griff sicherheitshalber zur Waffe und rief: „Bundespolizei! Jetzt ist hier Ruhe!“ Der Mann beruhigte sich tatsächlich ein bisschen, war aber immer noch aggressiv.
„Ihren Personalausweis, bitte! Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sich kooperativ verhalten!“
„Ausweis ich nix habe und du nix Polizei! Du haben kein Uniform, Polizei immer Uniform! Du machen kaputtes Auto weg und ich nehmen Teppich und gehen zu Wald!“
Es hatte keinen Zweck, es musste gehandelt werden: „Sie schleusen die Menschen illegal nach Deutschland! Sie nutzen ihre Notlage aus und bereichern sich an ihnen! Sie sind vorläufig festgenommen!“
Leo, der sich zwischenzeitlich von seinem Schock erholt hatte, griff nach seinen Handschellen, als unvermittelt mehrere Blitze durch den Nachthimmel zuckten und der Teppich hell aufleuchtete. Es folgte ein Knistern und Knacken. Und Leo schrie: „Deckung, das Auto explodiert!“ Das Auto explodierte nicht, aber auf dem Teppich wurde eine große Maschine sichtbar. Nachdem Erich den zweiten Schock überwunden hatte, wurde seine Neugier geweckt und er schaute wieder hin. Wie sollte Erich das beschreiben? Es war ein großer metallener Kasten. Der war total verkabelt und überall waren mit weißer Farbe nicht lesbare Schriftzeichen aufgepinselt. Am oberen Ende der Maschine befanden sich mehrere Hebel und Knöpfe. Das war die Erklärung für die gehobenen Arme des Mannes beim Fliegen. Der hatte ganz einfach eine Maschine bedient. Rechts daneben befand sich eine große Spule.
„Ich bin ja kein Techniker, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man mit der Spule so eine Art Magnetfeld erzeugen kann, mit dem der Teppich vom Boden abhebt.“
Seine Gedanken gingen weiter, denn es musste noch ein Magnetfeld geben, welches die Maschine unsichtbar machte und bei dem Zusammenprall kollabiert ist. Erich ging einmal um das Gerät herum und fand ein Schild: „Made in China.“ Natürlich, … aus China, woher denn sonst? Erich wollte mehr erfahren und wandte sich wieder an den Fremden. Dieser saß zwischenzeitlich mit Handschellen auf dem Rücksitz des kaputten Polizeiautos und schaute mit eiserner Mine dem Erich in die Augen. Erich fragte: „Was sind Sie denn eigentlich? Sind Sie ein Teppichführer? Oder ein Teppichflieger? Oder sind Sie ganz und gar ein Teppichkapitän? Oder nur ein Überflieger?“
Prompt kam die Antwort: „Ich nix verstehen!“
„Warum schleusen Sie illegal Menschen nach Deutschland?“
„Ich nix verstehen!“, kam zum zweiten Mal die Antwort.
„Was mich am meisten interessiert ist: Wie viel Geld verdienen Sie bei so einer Schleusung?“
„Ich nix verstehen!“
„Naja, jetzt versteht der kein Deutsch mehr, macht nix, kriegen wir halt später raus!“
Erich schaute wieder zur Maschine und entdecke nun auch noch eine längliche Blechkiste. Dem Anschein nach diente sie als Sitzbank. Die Neugierde war wieder geweckt. Erich ging hin und hob den Deckel an und seine Augen fingen an zu leuchten. Hocherfreut rief er zu Leo rüber: „Ich glaub, wir haben den Buntmetalldieb. Hier hab ich allerhand Schneidwerkzeug und Kupferkabel gefunden. Da kriegt der Ermittlungsdienst nun doch allerhand zu tun.“ Und dann schoss dem Erich ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf: „Wie bringe ich das meinem Chef bei? Verdammt! Das glaubt mir doch keiner!“
Für Erich war es dennoch ein Sieg auf der ganzen Linie. Allerdings mit einem bitteren Beigeschmack.
Einige Monate später war in der Zeitung folgender Beitrag zu lesen:
Die Bundeswehr hat eine vollkommen neue und zukunftsweisende Antriebstechnik für Flugzeuge entwickelt. Ein Sprecher der Bundeswehr sagte gegenüber unserer Zeitung: „Wir sind jetzt in der Lage, Leichtflugzeuge mit einem Magnetfeld fliegen zu lassen. Weiterhin beherrschen unsere Ingenieure eine Technik, mit der wir diese Flugzeuge für feindliche Einheiten unsichtbar machen. Auf Deutsch gesagt, wir setzen dem Flugzeug eine Tarnkappe auf und in Zukunft werden wir in der Lage sein, Jagdflugzeuge damit auszurüsten. Da diese Technologie der Geheimhaltung unterliegt, möchten wir hierzu keine weiteren Informationen bekanntgeben.“
AUF DER UHLENBURG
Wer kennt ihn nicht, diesen berühmten Satz, den jeder gerne hört und der manchmal wie ein Schlachtruf klingt?
„Hurra, endlich Wochenende!“
Genau mit diesem Satz verabschiedete sich Erich von seinen Kollegen, die genau wie er die Dienststelle im Laufschritt verließen. Die letzte Schicht war mal wieder chaotisch und er wollte nicht mehr drüber nachdenken. Am Auto drehte er sich noch mal um, sah zurück und sagte zu sich selbst: „Am Montag bin ich wieder da, leider!“
Zu Hause zog Erich seine Uniform aus und kam bei einer Tasse Kaffee langsam zur Ruhe.
Die Ruhe war aber nur von kurzer Dauer, denn die Kinder stürmten rein und schrien: „Papa, Papa, wir wollen auf die Uhlenburg!“ Der Blick wanderte von der Kaffeetasse zu den Kindern und weiter zur Frau. Heidi nickte und antwortete: „Das ist doch eine tolle Idee! Da wollte ich schon immer mal hin!“
„Also gut, am Sonntag geht’s zur Uhlenburg! Und lasst mich jetzt in Ruhe Kaffee trinken!“
Bis es soweit war, wollten die Kinder nur noch Geschichten von starken Rittern, jungen Prinzen und schönen Prinzessinnen hören. Dabei durften auch böse Hexen und Drachen nicht fehlen. Und bei jeder neuen Geschichte rutschten sie mit ihrer Fantasie immer weiter ins Mittelalter.
Als es endlich so weit war und am Sonntag die Sonne aufging, waren die Kinder nicht mehr zu bremsen. Sie stürmten mit lautem Getöse ins Schlafzimmer und gaben nicht eher Ruhe, bis Erich und Heidi munter waren und sich aus dem Bett quälten.
Endlich da!
Die Strecke zur Burg war schnell mit dem Auto zurückgelegt und je näher sie kamen desto neugieriger wurden Kerstin und Wolfgang. Nicht nur das sie gutes Wetter hatten, nein sie hatten auch alle ein sonniges Gemüt. Nichts, aber auch gar nichts konnte ihnen den Spaß verderben. Auf dem Parkplatz unterhalb der Uhlenburg angekommen, schaute sich Erich erst mal um. Der Blick wanderte umher, bis er an der beeindruckenden Burg hängen blieb. Die hohen und wehrhaften Mauern sowie der stolze Turm flößten ihm einen gewissen Respekt ein.
„Lasst und gehen!“ Das brauchte Erich nicht zweimal zu sagen und die Kinder rannten los!
Der