Erich Glaubmirnix. Gregor Kastner

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Erich Glaubmirnix - Gregor Kastner

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Ich hinterher.

      Am Waldrand drehte er sich noch mal um, sah mich kommen und hoppelte weiter bis in den Wald hinein. Ich rief: „Hab doch keine Angst! Nun bleib doch endlich stehen! Ich will doch nur helfen!“

      Im Wald ging es weiter. Hier sah ich einen Jäger, der den Hasen fangen wollte. Das konnte ich doch nicht zulassen! „He, hau ab! Verschwinde aus meinem Dunstkreis und lass den Hasen in Ruhe!“ Keine Reaktion. Ich sprang den Jäger an und schubste ihn beiseite. Der Hase war mir dankbar und hoppelte weiter.

       Ich hinterher.

      Nach einiger Zeit hatte ich echte Mühe dem Hasen zu folgen und rang vor Erschöpfung nach Luft. Es kam noch schlimmer, denn das Unterholz wurde immer dichter. Ich musste immer häufiger die Äste beiseite schieben. Manchmal kam es mir so vor, als würden sich die Bäume über mich unterhalten, was natürlich Quatsch ist.

      Und plötzlich stand eine alte knorrige Eiche im Wege. Der Hase hatte es gut, der hüpfte flink vorbei und mich wollte der Baum nicht vorbeilassen. Seine Äste schnappten nach mir. Ein ungleicher Kampf entbrannte. Nach dem mich der Baum mehrmals angegriffen hatte, versuchte ich seine Äste abzubrechen. Bei meiner Aktion schnippte ein Ast zurück und traf mich so unglücklich, dass ich in die Knie ging. Das war natürlich auch meine Chance. Ich machte mich auf allen Vieren am Baum vorbei und stand vor dem Eingang einer Höhle. Der Hase sprang hinein. Ich drehte mich noch mal um, nur um zu sehen, ob mir auch keiner der Gäste gefolgt war. Da ich keinen sah, bückte ich mich wieder und kroch in die Höhle. Die Kneipe mit der Geburtstagsfeier war für mich jetzt weit weg.

      Hier sah es ulkig aus, links und rechts lauter Baumstämme. Das war wohl die ungewöhnlichste Höhle, die ich je in meinem Leben gesehen hatte. Bei genauerem Hinsehen bemerke ich auch, dass sich die Bäume ehrfürchtig von mir weg bewegten. Die wollten bestimmt Platz machen, damit ich besser durchkriechen kann.

      Das Erstaunlichste in der Höhle war, dass ich verschiedene Düfte wahrnahm. Es duftete ganz toll, unbeschreiblich toll. Am Schönsten waren die Düfte bei den Bäumen mit rosa Rinde. Da ich bis jetzt noch keine Bäume mit rosa Rinde gesehen hatte, wollte ich der Sache auf den Grund gehen, denn ich bin ja bei der Bundespolizei und das Ermitteln liegt mir im Blut! Ich nahm die Witterung auf und kroch auf zwei dieser Bäume zu. Als ich näher kam, rückten die Bäume zusammen und versperrten mir den Weg. Ich kroch zu den nächsten Bäumen. Hier duftete es ebenso herrlich. Aber wie sollte es wohl sein bei meinem „Glück“, auch diese Bäume rückten zusammen! Ich wollte mir das nicht gefallen lassen und versuchte die Bäume auseinanderzudrücken, als plötzlich hinter mir ein mächtiger Bär auftauchte. Der Bär packte mein Bein und wollte mich aus der Höhle zerren! Da half nur eine Drehung auf den Rücken. Dann nahm ich mein anderes Bein zu Hilfe und trat zu. Der Bär fiel um. „Das ging aber leicht. Wusste gar nicht, dass Bären so schnell umfallen! Schade, dass die Gäste meine mutige Aktion nicht gesehen haben. Meine Heidi wäre bestimmt stolz auf mich gewesen!“

       Ich kroch weiter.

      Da ich noch mehr betörend herrliche Düfte wahrnahm, war ich wieder voller Tatendrang und wollte weiter ermitteln. Plötzlich sah ich ein Rinnsal, nein es war ein kleines Bächlein. Das Wasser floss ganz langsam. Ich hatte Durst und nahm eine Probe und stellte fest, dass es so ähnlich wie das Osterwasser in der Kneipe schmeckte. Während ich vom Wasser trank, fragte ich mich: „Wie kommt wohl das Osterwasser hier in den Wald?“ Ich hatte keine Ahnung. Egal, ich trank weiter und dabei drohte das Rinnsal auszutrocknen. Ich beugte mich noch tiefer und versuchte den Rest des Wassers mit der Zunge aufzunehmen. Bei dem Geschmack konnte keiner widerstehen. Ich schlürfte weiter, bis nichts mehr da war.

      Nun hob ich den Kopf und sah eine wunderbare Blumenwiese. Es waren die schönsten Blumen, die ich je in meinem Leben gesehen hatte. „Das ist ja prima! Da kann ich gleich einen Blumenstrauß für die Frau pflücken! Heidi wird sich bestimmt freuen!“ Ich griff nach der ersten Blüte und musste feststellen, dass die sich nicht so einfach pflücken ließ. Egal was ich auch machte, ich griff immer ins Leere. Ich fasste mit beiden Händen zu und es gelang mir tatsächlich ein paar Blumen zu greifen. Aber die Blumen ließen sich nicht pflücken. Sie glitten mir immer wieder aus den Händen. Ich war verzweifelt und gab mein Vorhaben auf.

       Ich kroch weiter.

      Am Ende der Höhle sah ich den Hasen wieder. „Gott sei Dank! Du lebst!“ Wieso soll der denn nicht mehr leben? Der ist doch hier zu Hause und fühlt sich somit auch wohl.

      Aber wie das Leben so spielt, verschwand der Hase wieder im Dunkeln! Nun kam doch wieder die Angst um den Hasen hoch! Nach kurzer Überlegung, schlüpfte ich hinterher und bemerkte zwei schwarze Bäume. Die sahen alt und knorrig aus und versperrten mir den Weg. Ich hatte die „Schnauze“ voll und griff nach den Bäumen, riss sie auseinander und wollte durch! Es roch ekelhaft und der Baum schrie auf.

       Ich wurde wieder angegriffen.

      Es war wieder der Bär. Der zerrte mich mit aller Kraft aus der Höhle und wieder kam es zum Kampf, Mann gegen Bär. Mein Adrenalinspiegel stieg ins Unerträgliche. Ich wurde immer wütender, ballte die Faust und schlug zu. Ein zweiter Bär griff nun auch noch an und ich holte zu einem Rundschlag aus.

      Dazu kam es nicht mehr. Ich spürte einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf und mir wurde schwarz vor Augen.

       Am nächsten Morgen

      Als ich wieder zu mir kam, brummte mir der Schädel und es hämmerte und hämmerte.

      Ich machte ganz langsam die Augen auf und sah einen grünen Busch. Den Busch kannte ich. Ich wollte mich aufrichten und stützte mich auf einen viereckigen Gegenstand. Dieser Gegenstand hatte sogar einen Griff. Als ich mich aufgerichtet hatte, stellte ich fest, dass es mein alter Koffer war, der neben mir lag. „Das gibt’s doch nicht, wie kommt denn der Koffer hier her?“ Ich drehte mich um und sah, dass ich vor meiner Haustür stand. Ich wollte hinein und suchte nach dem Schlüssel. Leider fand ich den Schlüssel nicht und ich musste klingeln. Hoffentlich hatte ich den Schlüssel nicht verloren. Heidi machte auf und schaute mich mit aufgerissenen Augen an. Sie war wütend.

      „Schatz, warum bist du wütend? So kenne ich dich ja gar nicht?“

      „Halt ja dein Maul und sprich mich nie wieder an!!! Du warst gestern Abend total besoffen und hast dich wie ein alter Ochse benommen! Erst bist du hinter einer dämlichen Katze hergerannt, dann hast du den Kellner umgehauen, bist anschließend unter den Tisch gekrochen und wolltest der Frauen zwischen die Beine grapschen! Dann hast du das verschüttete Bier vom Fußboden aufgeleckt und bist weiter zur Oma! Als du ihr auch noch unter den Rock kriechen wolltest, hat es uns gereicht und wir haben dich unterm Tisch vorgezogen! Dann wolltest du dich auch noch mit uns prügeln und schlugst um dich! Da habe ich eine große Bratpfanne aus der Küche geholt und sie dir auf den Kopf gedroschen! Danach war endlich Ruhe! Die Gäste waren alle entsetzt, die Stimmung im Keller und alle wollten nur noch nach Hause!“

      „Also, nimm deinen Koffer und sieh zu, dass du von uns verschwindest! Hier kommst du auf keinen Fall mehr rein! Den Haustürschlüssel hast du übrigens auch nicht mehr!“

       Die Tür knallte zu.

      Ich stand wie versteinert da und konnte nichts mehr sagen, konnte das einfach nicht begreifen. Somit galt der Blick dem Koffer. Ich schüttelte noch mal mit dem Kopf und ging. Auf der Straße stand ausgerechnet ein Junge, der mir weitläufig bekannt war.

      „Guten Morgen, Herr Glaubmirnix, fahren Sie in den Urlaub?“

      „Na ja, so kann

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