Erich Glaubmirnix. Gregor Kastner

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Erich Glaubmirnix - Gregor Kastner

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dann werden die aber traurig sein!“

      „Ja, werden sie!“, ich wollte nicht mehr antworten und ging zügig weiter. Bei jedem Schritt dröhnte der Kopf.

      „Was ist denn gestern Abend nur schief gelaufen?“ Ich zählte in Gedanken meine Getränke zusammen: „Hab doch nur 1, 2, 3, 4, 5, 6 Bier getrunken und 1, 2, 3, … 6, 7, … 10, … 14, 15, … 21, 22, 23, 24, … 28 Schnaps (Osterwasser)! Daran kann es nicht gelegen haben! Es kann nur so gewesen sein: Einer von den 28 Schnäpsen war schlecht!“

       Zwei Wochen später

      Ich ging gemütlich durch die Stadt und sah an der Straßenecke auf Höhe der Bushaltestelle die „Alte Gräfin“. Ich sah, wie sie den Straßenverkehr beobachtete und dachte mir dabei: „Die will bestimmt über die Straße und traut sich nicht! Das ist meine ultimative Chance alles wieder gut zu machen!“ Ich fasste allen Mut zusammen und ging hin, legte eine freundliche Miene auf und sprach mit einschmeichelnder Stimme: „Guten Tag, liebe Oma, kann ich dir irgendwie helfen?“ Die „Alte Schachtel, nein Gräfin“, schaute mich mit einem verächtlichen Blick an und es kam so, wie es kommen sollte. Sie schimpfte und fluchte in den lautesten Tönen. Ich verstand nur noch Worte wie: „Selten dämliches Rindvieh, dusseliger Hammel, dummes Kamel!“, und so weiter.

      „Ich will doch nur um Verzeihung bitten!“

      „Da gibt es nichts zu verzeihen!!!“

      Und es wurde noch ein Versuch gestartet. „Du willst doch bestimmt über die Straße? Komm, ich helfe dir!“ Ich nahm sie am Arm und wollte mit ihr loslaufen und das nächste Gewitter stürzte auf mich ein. „Beruhige dich doch, ich meine es doch nur gut mit dir!“ Ich überlegte und mir fiel die Werbung im Fernseher ein, wo ein junger Mann eine alte Frau gegen ihren Willen über die Straße brachte und sie dadurch ihren Bus verpasste.

      „Aha, die „Gräfin“, will nicht über die Straße, die will mit dem Bus mit!“ Im gleichen Augenblick näherte sich auch schon der Stadtbus. Er fuhr an die Haltestelle, hielt an und öffnete die Türen. Das war meine allerletzte Chance alles wieder gut zu machen, denn die hatte hundertprozentig auf den Bus gewartet. Weshalb sollte sie sonst hier an der Bushaltestelle stehen? Ich nahm sie wieder am Arm und das Gewitter ging wieder los. Ich ignorierte die Schimpferei, führte sie zum Bus und schob sie rein. Der Fahrer machte gleich große Augen. Ich erklärte ihm, dass wir uns nur ein wenig gestritten hätten und sonst alles in Ordnung sei. Der Bus schloss die Türen und fuhr los.

      „Gott sei Dank!“

      Hinter mir ging die Tür von der Apotheke auf und meine „Fast-Ex“, stand vor mir! „Ach du große Scheiße!“

      „Hast du meine Großmutter gesehen? Die wollte hier auf mich warten!“

      Ich war sprachlos.

      Sie wieder: „Du sprichst wohl nicht mehr mit mir?“

      Ich immer noch sprachlos.

      „Jetzt zum zweiten Mal! Hast du meine Großmutter gesehen?“

      „Warum soll ich mit dir sprechen, hab kein Interesse an einem Gespräch mit dir!“

      Jetzt wurde Heidi freundlicher (aber nur weil sie verzweifelt war).

      „Bitte, hast du nun meine Großmutter gesehen oder nicht?“

      „Ja!“, sagte ich und erzählte weiter: „Die ist gerade in den Bus eingestiegen“, und zeigte in die Richtung, in der der Bus noch zu sehen war.

      „Was? Wo ist die? Im Bus? Wie kommt die in den Bus?“

      „Ich dachte, die will mit dem Bus mit und hab’ ihr reingeholfen!“

      Ich möchte jetzt nicht wiederholen, was sie mir noch alles an den Kopf geschmettert hat und sie rannte hinterher.

      Ich sagte noch: „Ich bin hier, wenn du Hilfe brauchst!“, glaube aber, dass sie das nicht mehr gehört hat.

       Vier Tage später

      Es war der gleiche Ort und die gleiche Zeit. Ich war mit meinen neuen Kumpels zusammen und trank gemütlich mein Bierchen!

      Meine „Fast-Ex“ kam aus der Apotheke und sah mich an: „Guten Tag, Erich!“

      Ich war ganz schön erstaunt und grüßte zurück, hielt aber dabei meine Flache Bier hinter meinem Rücken versteckt, in der Hoffnung, dass sie diese noch nicht gesehen hatte.

      „Du“, sagte sie, „trinkst wohl schon am helllichten Tage? Und das mit diesen Pennern da?“

      Mist, sie hatte die Flasche doch gesehen!

      „Sei jetzt ganz einfach ruhig, ich will hier keine Ausreden hören! Ich will dir was sagen! – Du sollst nach Hause kommen, deine Kinder vermissen dich!“

      Ich war sprachlos.

      „Meine Oma ist dir auch nicht mehr böse, denn sie hat im Bus eine alte Freundin aus Kindheitstagen wiedergetroffen. Die besuchen sich jetzt fast jeden Tag und sind glücklich, denn sie können nun ungestört über ihre alten Zeiten schwatzen.“

      „Aha!“, ich denke mir: „Das hab ich also der „Alten Gräfin“ zu verdanken, dass meine „Fast-Ex“ hier ist. Die hat doch überall die Pfoten im Spiel und zieht gerne die Fäden in der Familie!“ Dennoch freute ich mich auf mein Zuhause. Aber das wollte ich ihr noch nicht sagen.

      „Und gucke dich mal an, wie du aussiehst! Total dreckig! Du kannst bei mir duschen und dich umziehen! Zum Mittagessen gibt es Roulade mit Rotkohl!“

      Nun war ich mir sicher, dass alles wieder in Ordnung kommt. Mir fiel das Sprichwort ein:

      „Es gibt Tage im Leben, da scheint ganz einfach die Sonne! Der heutige Tag gehört dazu!“

      Aber ich sagte zu Heidi: „Ich brauch deine Dusche nicht, ich nehme hier die Freiluftdusche und wenn ich mich dann neu eingekleidet habe, kann ich ja mal vorbeikommen!“

      Eine Frage hatte Heidi noch: „Was hattest du unter dem Rock von der fetten Gertrud zu suchen? Die hatte doch so ein komisches Kostüm mit quietsche bunten Blumen an?“

      Mir fiel sofort die Blumenwiese ein, ich sagte aber: „Ich kann mich an nichts erinnern!“

      Mir wurde es Übel bei dem Gedanken: Ich und unter dem Rock der fetten Gertrud! Nein!

      „Ja Erich!“, sagte Leo: „Das ist im ewigen Kampf der Geschlechter eindeutig ein Sieg für deine Frau!“

      „Leo, sei ja ruhig! Erzähl mir nicht, dass du in deinem Leben noch nicht besoffen warst! Denn das könntest du nur deiner Großmutter erzählen und nicht mir!“

      „Können wir nicht das Thema wechseln?“, versuchte Leo von sich abzulenken, denn Erich wusste ganz genau, dass auch Leo gern mal zu tief ins Bierglas schaut.

      „Na gut, wechseln wir das Thema und unterhalten uns über deine Operation.“

       Der Leistenbruch

      Bevor Leo anfing zu erzählen,

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